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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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sagte Lennon.
    Toner wandte den Kopf. »Ihr Name ist mir nicht mehr in Erinnerung.«
    »Detective Inspector Jack Lennon.«
    War Toner gerade zusammengezuckt? Der Anwalt stierte wieder in seinen Drink. »Was wollen Sie?«
    »Nur kurz mit Ihnen reden.«
    Toner spreizte beide Hände auf der Theke. Die Finger der Linken sahen wächsern aus. Er ließ resigniert die Schultern hängen.
    Lennon schaute sich um. »Dort hinten ist ein Abteil frei«, sagte er. »Nehmen Sie Ihren Drink mit.«
    Abgeschirmt von Bleiglas und kunstvoll verzierten Holzpanelen, setzten sie sich an einen Tisch, Lennon schloss die Tür.
    Eine Kellnerin machte die Tür wieder auf und deutete auf ein Schild. »Sir, dieses Abteil ist reserviert.«
    Lennon zeigte ihr seinen Dienstausweis. »Ich brauche nicht lange.«
    »Die Gesellschaft müsste jeden Moment eintreffen.«
    »Sobald die Leute kommen, gehe ich«, versprach er. Er lächelte. »Sie würden mir einen riesigen Gefallen tun. Bitte.«
    Sie zögerte erst, dann lächelte sie. »Na gut, ich …«
    Lennon schloss die Tür und setzte sich hin. Über den Tisch hinweg fixierte er Toner. Als der Anwalt sein Glas hob, zitterten seine Hände.
    »Wie geht’s, Patsy?«, fragte Lennon.
    Toner verzog beim Trinken das Gesicht und setzte sein Glas klirrend auf dem Tisch ab. »Was wollen Sie?«
    »Nur mal sehen, wie es Ihnen dieser Tage so geht«, sagte Lennon. Er nahm einen Schluck Stella und lehnte sich vor. »Ich habe gehört, nicht so gut. Habe gehört, dass irgendwas Sie beschäftigt.«
    Toner lachte gequält. »Wer hat Ihnen das denn erzählt?«
    »Mehrere Leute«, sagte Lennon. »Freunde von Ihnen.«
    Toner lachte wieder, diesmal schrill und abgehackt. »Freunde? Sie reden doch Blödsinn. Ich habe keine Freunde. Nicht mehr.«
    »Nein?« Lennon tat überrascht. »Sie waren doch früher mal ein ziemlich beliebter Kerl. Alle möglichen Freunde in allen möglichen Positionen.«
    »Früher mal«, wiederholte Toner. Er wischte sich Whiskey aus dem Schnurrbart. Auf seinen Wangen schimmerte ein Zweitagebart. »Freundschaft ist was Komisches. Man glaubt, die hält ewig, das ganze Leben, aber tatsächlich kann sie einfach so verwehen.«
    Lennon nickte. »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte er aus ehrlicher Überzeugung.
    Toner starrte ihn seinerseits an, und für ein paar Sekunden verändere sich etwas in seinem Blick, dann war es wieder weg. »Jetzt kommen Sie endlich auf den Punkt«, sagte er. »Sie sind doch nicht zum Zeitvertreib hier.«
    Lennon verschränkte die Finger auf dem Tisch. »Ich habe gehört, Sie benehmen sich in letzter Zeit so seltsam. Als ob Sie vor etwas Angst hätten. Ich will wissen, wovor Sie sich fürchten.«
    Toner lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Leute«, antwortete Lennon.
    »Was haben sie gesagt?«
    »Dass es mit Ihnen seit McGintys Tod bergab geht. Dass Sie saufen wie ein Loch. Dass Sie mehr über die Sache wissen, was passiert ist, als Sie zugeben, und dass es Sie in Stücke reißt.«
    »Nein.« Toner schüttelte den Kopf, langsam und mit unstetem Blick. »Nein, das ist nicht … ist nicht … Wer hat das gesagt?«
    »Sie haben gequatscht, als Sie betrunken waren«, sagte Lennon. »Sie haben gesagt, die Sache sei noch nicht vorbei, die würden Sie erledigen, es sei nur eine Frage der Zeit.«
    Toner errötete. »Wer hat das behauptet?«
    »Einer Ihrer Freunde«, sagte Lennon. Er überlegte, ob er Toner mit Roscoes Geschichte verhöhnen sollte, er habe solche Angst, dass er keinen mehr hochbrächte. Er entschloss sich dagegen.
    »Blödsinn«, sagte Toner. Seine Augen funkelten.
    »Vielleicht kann ich ja helfen«, sagte Lennon.
    »Blödsinn.« Toner versuchte aufzustehen, aber seine Beine trugen ihn nicht.
    »Bestimmt kann ich helfen«, wiederholte Lennon. » Wir können helfen. Ich habe Kontakte zur Special Branch. Die können Sie beschützen.«
    Toner schnaubte. »Mich beschützen? Mein Gott, wenn es diese Arschlöcher nicht gäbe, bräuchte ich doch überhaupt keinen Schutz. Sie sind nicht in offizieller Mission hier, oder? Wenn Sie jemandem gesagt hätten, dass Sie mit mir reden wollten, dann hätte man Ihnen davon abgeraten.«
    »Wer?«
    »Was glauben Sie wohl?« Diesmal trugen Toners Beine ihn. Der Tisch wackelte, als seine Oberschenkel sich an ihm vorbeizwängten. »Ihre Scheißbosse. Die Special Branch und die Briten. Wenn Sie wissen wollen, was los ist, reden Sie mit denen, nicht mit mir.«
    Lennon packte Toner am Handgelenk. »Patsy,

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