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Blutige Rache

Titel: Blutige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Gefühl, das gefällt den Leuten. So sind alle beschäftigt und kommen ins Fernsehen. Aber es wär schon gut, wenn wir den Mörder so schnell wie möglich fassen würden.«
    »Zuerst müssen wir an Knox rankommen. Bunton meint, Knox hat was damit zu tun.«
    »Da täuscht er sich. Ich kenne Knox. Der würde sich nie auf so was einlassen. Die Mittel zu solchen Morden hätte er, doch er würde diskret vorgehen, ohne Zitronen und Veteranendenkmäler, und sie einfach spurlos verschwinden lassen.«
    »Trotzdem muss ich mit ihm reden«, sagte Virgil.
    »Kommen Sie so schnell wie möglich her. Ich setze Jenkins und Shrake auf ihn an, und Sie können sich dann hier mit ihm unterhalten. Was ist mit dem letzten Namen auf der Liste?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht weiß Knox Näheres.«
     
    Im Reservat war es dunkel; an den Straßen lagen Gruppen von Häusern. Ray dirigierte Virgil zu dem seiner Mutter. »Sie heißt jetzt Reese, was bedeutet, dass ihr Name mich nicht verrät.«

    Die beiden Indianer-Cops saßen im Hof auf einer Betonbank und tranken aus Tetrapak-Behältern Orangensaft. Da Virgil sich bei ihrer Begegnung im Straßengraben nicht nach ihren Namen erkundigt hatte, stellte Bunton sie ihm vor: »Louis Jarlait, war mal mit meiner kleinen Schwester zusammen, und Rudy Bunch, der Ihnen irgendwann noch in den Arsch tritt.«
    »Versteht der Typ keinen Spaß oder was?«, fragte Virgil und fügte dann, an Jarlait gewandt, hinzu: »Danke, dass Sie mitspielen.«
    »Und was sollen wir mit ihm machen?«, erkundigte sich Bunch.
    »Ein Auge auf ihn haben«, antwortete Virgil. »Und aufpassen, ob irgendwelche Fremde sich an ihn ranmachen wollen. Er behauptet, dass er hier sicher ist.«
    Jarlait sah Bunton an. »Bist du einverstanden mit der Lösung?«
    »Ist wahrscheinlich meine einzige Überlebenschance«, sagte Bunton.
    »Aber finanzieren müssen wir ihm den Aufenthalt nicht, oder?«, wollte Jarlait von Virgil wissen.
    »Er wohnt bei seiner Mutter. Sie könnten einen Mann zu seiner Bewachung abstellen. Über eine Vergütung für Ihren Zeitaufwand unterhalten wir uns später.«
    »Und was ist nun damit, dass er Sie ins Krankenhaus gebracht hat?«, fragte Bunch.
    »Den Punkt haben wir fallen lassen«, antwortete Virgil.
    Die beiden Polizisten sahen Ray an, der nickte. Jarlait zuckte mit den Achseln. »Na schön, ich bin einverstanden, wenn Ray nichts gegen den Deal hat.«
    »Abgemacht«, sagte Virgil. »Von jetzt an sind wir also alle gute Freunde.«

    Bunch rang sich ein Grinsen ab. »Ich an Ihrer Stelle würde meinen Wagen trotzdem nicht in Red Lake parken …«
     
    Bunton nahm Virgil ins Haus mit, um ihn seiner Mutter vorzustellen. Sie plauderten eine Weile; irgendwann nickte Virgil ein. Erst das Geräusch von Schüssen, zum Glück aus dem Fernseher, weckte ihn auf. »Sie sind eingeschlafen«, bemerkte Buntons Mutter, eine grobknochige Frau, die trotz der Wärme im Raum eine Fleece-Jacke trug.
    »Ich bin müde«, sagte Virgil. »Danke, dass Sie mich haben schlafen lassen.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. Zwei Stunden im Reich der Träume.
    Bunton kam aus der Küche, eine Karotte im Mund. »Verschwinden Sie jetzt?«
    »Ja. Bewahren Sie Ruhe, Ray, die Sache ist sicher schnell geregelt. Wenn Sie sich eine Woche lang unsichtbar machen, passiert Ihnen nichts.«
     
    Wahrscheinlich würde er nicht vor zwei Uhr früh im Motel sein. Er betrachtete die Sterne, hörte Radio, sang einen Country-Hit der Rolling Stones, »Far Away Eyes«, mit …
    Zwei Anrufe während der Fahrt, der erste von Mai: »Hat Spaß gemacht gestern Abend.«
    »Sie haben mir die Tür auf den Arsch geknallt«, beklagte sich Virgil.
    »Wenn nicht, hätt ich Sie nicht mehr losgebracht.«
    »Da könnten Sie recht haben«, pflichtete Virgil ihr bei. »Das war’ne monstermäßige Nackenmassage.«
    Sie kicherte. »Kommen Sie doch jetzt vorbei. Wir könnten ausgehen, auf’ne Cola.«
    »Bin ungefähr dreihundert Kilometer weit weg«, erklärte Virgil. »Musste los, wegen der Suche nach dem Typ.«

    »Und, haben Sie ihn gefunden?«
    »Darüber darf ich nicht sprechen.«
    »Aha … Wann kommen Sie wieder?«
    »Es wird spät. Und wenn ich zurück bin, brauch ich erst mal’ne Mütze Schlaf. Wie wär’s mit morgen Abend?«
    »Rufen Sie mich an.«
     
    Davenport, sehr spät, die Lichter der Twin Cities am Horizont. »Knox ist spurlos verschwunden; er scheint sich in ein Loch verkrochen zu haben. Shrake hat mit seiner Tochter gesprochen, und die sagt, er ist unterwegs, Fotos

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