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Blutige Verfuehrung 6

Blutige Verfuehrung 6

Titel: Blutige Verfuehrung 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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widersprechen.
    "Doch seine letzten Worte waren an dich gerichtet, deshalb bin ich hier."
    Ich sah Silvio erwartungsvoll an:
    "Was hat er denn gesagt?" Silvio zögerte einen Moment, dann flüsterte er:
    "Er hat gesagt, dass Nicholas sterben wird, wenn er nicht nach München zurückkehrt. Das sollen wir dir ausrichten."
    Mein Herz blieb fast stehen. Was sollte das bedeuten? Was hat er mit ihm angestellt?
    "Und sonst hat er nichts gesagt?"
    Silvio schüttelte den Kopf. Mir wurde übel, ich wankte in mein Badezimmer und übergab mich. Mein Magen war leer, aber der Würgereiz brachte mich fast um. Silvio stand noch immer in meinem Zimmer, als ich zurückkam, um mich auf mein Bett zu setzen.
    "Ich muss sofort nach München.", sagte ich.
    "Kannst du mir einen Flug buchen?" Silvio sah mich entgeistert an.
    "Ja, natürlich", sagte er,
    "Glaubst du wirklich, dass er die Wahrheit gesagt hat und du Nicholas findest?"
    "Ich muss es versuchen, es ist die einzige Chance. Und ich glaube nicht, dass er im Angesicht seines Todes gelogen hat."
    "Soll ich dich begleiten?", fragte er dann, doch ich schüttelte nur den Kopf.
    "Bleib du hier und sieh zu, dass ihr Mimi findet."
    "Das hat bereits Mario übernommen, er ist unterwegs und er wird sie finden, da bin ich überzeugt."
    Ich stand auf, meine Beine waren wie Gummi, aber ich raffte sofort ein paar Sachen zusammen, dann versuchte ich mit dem Handy Nicholas zu erreichen. Mein Anruf lief ins Leere, wie ich befürchtet hatte. Was konnte Orlando ihm nur angetan haben? Ich war völlig verzweifelt. Silvio ging, um mir einen Flug zu buchen.
    Zwei Stunden später saß ich schon im Flieger. Die Adria unter mir war azurblau und kleine Wölkchen reihten sich entlang der Küste unter uns aneinander. Das Flugzeug war nur halb besetzt und die Stewardessen kümmerten sich liebevoll um die Passagiere. Doch ich braucht nichts, weder Wasser noch einen Snack, der mir angeboten wurde. Ich fieberte einzig und allein der Ankunft in München entgegen, um nach Nicholas zu suchen. In meinem Kopf ging es völlig durcheinander. Was hatte Orlando sich überlegt? Er war zu jeder Bosheit im Stande. Aber warum sollte Nicholas sterben? Er hatte mir so wenig getraut wie ich ihm und hatte Nicholas als Pfand benutzt. Doch schließlich war alles anders gekommen, als geplant.
    Ich würde in München Kontakt zu Mareike und meinen anderen Freunden aufnehmen, im Notfall würden sie mir helfen, davon war ich überzeugt, auch wenn ich in der letzten Zeit keinen Kontakt mehr gepflegt hatte.
    Schon nach eineinhalb Stunden landete mein Flugzeug in München. Bis ich durch den Zoll war, verging noch einmal eine halbe Stunde, doch dann stand ich vor dem Flughafengebäude. Ich rief Mareike an. Ihre Stimme klang sehr überrascht, als ich ihr sagte, dass ich in München bin.
    "Können wir uns bald sehen?", fragte ich unsicher.
    Mareike reagierte, wie ich es erwartet hatte.
    "Klar", sagte sie, fährst du in die Stadt?,
    "ich hole dich am Marienplatz ab, so wie immer." Okay, Mareike war noch die alte. Ich war so froh, dass sie mich nicht gleich abgewimmelt hatte. Mein schlechtes Gewissen war trotzdem da. Ich musste mich bei ihr entschuldigen, dass ich so lange nichts von mir hatte hören lassen. Ich ging noch mal zurück ins Flughafengebäude und kaufte einen Strauß Blumen. Das war das wenigste, was ich tun konnte.
    Dann ging ich zur U-Bahn, um in Richtung Innenstadt zu fahren. Obwohl ich keine Ahnung hatte, was mich erwartete, war ich doch froh, wenigstens in München zu sein. Meine Gedanken kreisten ständig um Nicholas. Wo war er? Was hatte Orlando mit ihm gemacht? Seine Drohung, kurz vor seinem Tod, dass Nicholas sterben würde, war sicher absolut ernst gemeint. Ich versuchte wieder, Nicholas' Handy zu erreichen, doch nur die Mailbox ging ran.
    Endlich fuhr ich die steile Rolltreppe am Marienplatz hinauf. Oben stand, wie erwartet Mareike. Wir umarmten uns herzlich und ich drückte ihr den Blumenstrauß in die Hand.
    "Das ist aber eine riesige Überraschung!", sagte sie,
    "Mit dir habe ich nicht gerechnet." An meinem Gesichtsausdruck muss Mareike bemerkt haben, dass ich nicht besonders glücklich war. Denn ihre nächste Frage war:
    "Du siehst nicht gut aus. Ist etwas passiert?"
    "Ja, leider, und ich brauche unbedingt deine Unterstützung", sagte ich. Beinahe wären mir die Tränen gekommen, aber ich versuchte, sachlich zu bleiben.
    "Es ist zwar eine lange Geschichte, aber ich möchte dir nur das Wichtigste davon erzählen. Nicholas

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