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Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition)

Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutiger Engel: Thriller (Ein Alice-Quentin-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Rhodes
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ist.«
    »Hat er ein Alibi?«
    Burns schüttelte den Kopf. »Er hat gesagt, dass er an beiden Abenden allein zu Hause war. Okay, er ist ein Eigenbrötler, aber er hat eine weiße Weste. Wurde zwar einmal als Teenie wegen einer Kneipenschlägerei verwarnt, aber danach hat er seinen BWL -Master gemacht und eine steile Karriere hingelegt. Er ist einfach nicht der Stoff, aus dem Serienkiller sind.«
    Ich wollte widersprechen, hielt aber den Mund, als er verdrießlich weiter Richtung Westen fuhr. Nach einer guten Viertelstunde hatten wir eins von den Stadtvierteln mit goldener Postleitzahl erreicht.
    »Leben alle Banker hier in Mayfair?«, fragte ich.
    »Zumindest sieht’s so aus. Diese Glückspilze! Nicole Morgans Haus ist nicht von dieser Welt. Sie arbeitet als PR -Frau für die Angel Bank.«
    Irgendwoher kannte ich den Namen. Aber wer auch immer diese Morgan war, arm war sie auf alle Fälle nicht. Obwohl ihr Heim nur einen Steinwurf entfernt von den Designerläden in der Bond Street lag, schirmte eine Reihe hoher Tannen es erfolgreich gegen Straßenlärm und fremde Blicke ab. Wir fuhren durch das Tor und hielten neben einem großen Pool. Das Wasser glitzerte türkisfarben, und am liebsten hätte ich mich auf der Stelle ausgezogen und ein Bad genommen, denn es war noch immer drückend heiß. Stattdessen blickte ich in Richtung Haus. Mit seiner fuchsienroten Tür und den blitzblank geputzten Schiebefenstern musste es das Traumhaus jedes Immobilienmaklers sein.
    Ich riss überrascht die Augen auf, als Nicole Morgan in der Tür erschien. Ich hatte sie schon mal im Frühstücksfernsehen gesehen. In einer eigenen Sendung gab sie Frauen Tipps zum Leben. Weil es ihrer Aussage zufolge durchaus möglich war, neben einer tollen Karriere auch noch Brot zu backen und allwöchentlich ins Nagelstudio zu gehen. Sie hatte sanft gewelltes, schulterlanges dunkelbraunes Haar und trug ein Sommerkleid im Stil der Fünfziger, das ihre hübschen Rundungen perfekt betonte. Sie sah Burns mit einem zaghaften Lächeln an, bedachte ihn jedoch zugleich mit einem Blick, dem nicht die kleinste Kleinigkeit entging. Mich nahm sie gar nicht wahr – für die Lakaien anderer Leute hatte sie eindeutig keine Zeit.
    »Bitte kommen Sie doch mit nach hinten durch.«
    Sie segelte voraus in einen offenen Wintergarten, in dem außer einer Reihe von Olivenbäumen in Granitumtöpfen nicht viel Grün zu sehen war. Was aber nichts machte, weil er direkt in den riesengroßen Garten überging, in dem ein Kindermädchen mit zwei kleinen Jungen auf dem Rasen saß. Noch während ich mich fragte, ob die beiden ihre Mutter allzu häufig sahen, drückte Morgan kurz auf einen Summer und wandte sich abermals an Burns.
    »Leider habe ich nur wenig Zeit für Sie. Denn in einer halben Stunde taucht ein Filmteam auf.«
    Ein Mann in schwarzer Hose und frisch gestärktem weißem Hemd brachte uns eine Kanne Kaffee. Mit seiner kräftigen Gestalt und seinen breiten Schultern sah er wie ein Bodybuilder und nicht wie ein Butler aus. Auch sein erhabener Gesichtsausdruck bewies, dass ihm die Rolle des Bediensteten missfiel, vor allem, da er ganz eindeutig scharf auf seine Chefin war. Sein Blick klebte an Morgan, während er die Tassen und die Untertassen von seinem Tablett auf einen Glastisch stellte.
    »Danke, Liam. Aber könnte ich statt Kaffee vielleicht grünen Tee bekommen?«
    Er bedachte sie mit einem letzten, sehnsüchtigen Blick und stolzierte wieder aus dem Raum.
    »Leo Gresham war ein enger Freund von Ihnen, richtig, Mrs Morgan?«, fragte Burns.
    Sie zog einen Schmollmund und riss gleichzeitig die Augen auf. »Dies ist ein vertrauliches Gespräch, nicht wahr? Nichts von dem, was hier gesprochen wird, dringt an die Presse durch.«
    Gegen meinen Willen starrte ich sie an. Die Flirttechnik von anderen Frauen hatte mich schon immer fasziniert. Morgan schien entschlossen, ihrem Gegenüber eine sexuelle Reaktion auf ihre Erscheinung zu entlocken, aber Burns ging nicht auf dieses Spielchen ein.
    »Natürlich nicht«, erklärte er ihr ruhig. »Schließlich geht es hier um polizeiliche Ermittlungen.«
    Ihr neckisches Gebaren legte sich für einen Augenblick. »Ich habe Leo schon seit einer Ewigkeit gekannt. Er hat nur einen Steinwurf von hier entfernt gewohnt. Vor Jahren hat er mal sein Glück bei mir versucht, sich aber wie ein echter Gentleman verhalten, als ich ihm einen Korb gegeben habe. Wir haben fünf Jahre lang zusammen für die Angel Bank gearbeitet. Er war Leiter der

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