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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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Richtung, ohne sehen zu können, wohin er ihn steuerte. Dann drückte er voll durch. Anscheinend wollte er ums Verrecken irgendeine Reaktion aus dem Restaurant bekommen und hoffte wohl, diese so zu erreichen.
    Joel hörte den Motor aufheulen und malte sich aus, wie das Auto im Restaurant herumraste.
    Plötzlich verstummte der Motorenlärm.
    „Was ist los?“, sagte Joel. Er flüsterte.  
    „Weiß nicht.“ Bronco drückte wild auf der Fernbedienung herum.
    Es tat sich nichts mehr.
    Im Restaurant war alles wieder still. Still und dunkel. Nur der nervige Sound der Kühlgeräte drängte nach vorn.
    „Vielleicht haben wir den Funkkontakt verloren? Oder ist die Reichweite …?“     
    „Unmöglich“, sagte Joel, „die Reichweite liegt bei mindestens hundert Metern, und das funktioniert wie bei einem Telefonsignal auch um die Ecke. Daran kann’s nicht liegen.“    
    Joel verengte seine Augen und sah auf die Uhr, von der nur die leuchtenden Zeiger zu erkennen waren. „Zwanzig vor elf! Bald kommen die Nachtwächter, und wir wissen nicht, was mit Frank los ist. Und abhauen können wir auch nicht. Verdammt, irgendwie muss sich das jetzt ganz schnell aufklären!“    
    „Wir wollen nicht abhauen, dass das klar ist“, sagte Bronco. „Ich geh jetzt da rein.“ Er zeigte in Richtung des Eingangs und marschierte los.
    „Nein, Bronco, nicht.“ Lindas Stimme klang flehentlich.  
    „Warum nicht? Das Auto zeigt doch, dass nichts los ist da drin. Außerdem kann ich Licht anmachen, dann sehen wir ja …“    
    „Kann man nicht so einfach“, sagte Joel, „der Kasten mit den Lichtschaltern hängt im Restaurant und nicht außerhalb. Außerdem weiß ich nicht, ob die Stromzufuhr nicht auch vom Büro des Pförtners aus aktiviert werden muss. Es ist also ein Risiko.“    
    „Risiko! Risiko! Diese ganze verdammte Scheiße hier ist ein einziges Risiko. Das hätten wir uns vorher überlegen sollen.“ Bronco richtete sich auf und stampfte los, wobei er die Fernbedienung in der Hand behielt.
    Joel sah ihm hinterher und wollte etwas rufen. Doch plötzlich tönte Broncos Handy zweimal auf. Anscheinend hatte ihm jemand eine SMS geschickt.
    Bronco blieb stehen und während er den Inhalt der Nachricht prüfte, patschte sich Joel gegen die Stirn.
    „Das Handy, Franks Handy. Er hatte seins doch dabei!“    
    Bronco blickte zu ihm herüber, antwortete aber nicht. Stattdessen wählte er eine Nummer.  
    Joel hatte es zwar erwartet, aber jetzt erschrak er doch. Durch Mark und Bein fuhr ihm das Klingelsignal, das eindeutig aus dem Restaurant kam.
    Bronco ließ es klingeln.
    Nichts rührte sich. Das Signal kam aus der Weite des Restaurants und klang so jämmerlich, so hilflos und einsam, wie sein Eigentümer vermutlich dran war im Moment.
    Bronco kam zurück.
    „Jetzt wissen wir es: Frank ist dort. Oder zumindest sein Handy.“ Joel   merkte, wie seine Stimme zitterte. „Und ich wette, auch der Nikolaus …“    
    „Wie kommst du darauf?“, sagte Linda. Ihre Stimme klang unbehaglich und sie schien mittlerweile richtig zu frieren.
    „Ich weiß nicht … das ist so ein Gefühl.“   
    „Ein Gefühl?“, sagte Linda und wollte noch etwas sagen, doch Bronco kam ihr zuvor. „Ihr quatscht mir ein bisschen zu viel. Alle beide.“ Er hob die Fernbedienung hoch und ging energisch auf das Restaurant zu. Etwa auf halber Wegstrecke blieb er stehen und betätigte die Fernbedienung.
    Der Motor heulte auf und das gleichmäßige Surren verriet, dass sich der Wagen in Bewegung gesetzt hatte. Hoffentlich zeigte sich gleich, was hier los war.
    Bronco fuhr den Wagen weiter im Restaurant umher.
    Vollkommen unvermittelt hörten sie ein unglaublich lautes, dumpfes und mit allen Basstönen Gottes versehenes Gebrüll, das nur ein einziges Mal anhob und in dem alles enthalten zu sein schien: Drohung, Zähnefletschen, Knurren, Grummeln und eine Erdbebentiefe, die dafür sorgte, dass selbst wer dieses Geräusch akustisch nicht gehört hatte, es zumindest im Bauch gespürt hätte.
    Joel sah, wie Bronco die Fernbedienung fallen ließ, sich umdrehte und losrannte. Er hetzte wie vom Affen gebissen auf die Rolltreppen zu und gleich hinunter. So schnell hatte er ihn noch nie rennen sehen.
    Joel, immer noch gebannt an seinem Platz, hörte irgendwas klappern und dann mit einem Klacken auf den Treppen aufschlagen. Bronco schien etwas verloren zu haben, vielleicht war er auch gestürzt. „Komm!“, schrie Joel und stieß Linda am

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