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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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tatsächlich verstummte draußen das Signal. Dann schlich er zum Eingang und äugte aufmerksam und in alle Richtungen hinaus.
    Es blieb alles ruhig. Die Löwen waren nicht da und offenbar auch nicht daran interessiert gewesen, dem Signal nachzugehen.
    Bei Frank zurück, bückte er sich zu ihm hinunter und erhob sich doch gleich wieder, weil er im Umschauen plötzlich eine Löwin entdeckte, die ein gutes Stück entfernt reglos zwischen herumliegenden Tischen und Stühlen lag. Es waren also drei Tiere? Bronco näherte sich der Großkatze zögerlich und mit einem flauen Gefühl im Magen.
    Jesus Maria, war die groß! Er stieß sie zunächst mit dem Fuß an, dann wagte er, sich niederzuknien. Sie hatte ein Loch im Kopf, aus dem es nicht mehr blutete. Die Augen waren halb geschlossen, die Zunge hing fast blau aus dem blutverschmierten Maul und der Körper war noch warm, was er fühlte, als er ihren Rücken berührte.
    In kurzen Abständen schaute er zum Ausgang. Kämen die Löwen jetzt zurück, wäre er verloren. Er hätte keine Möglichkeit gehabt, sich zu verstecken.
    Angestrengt versuchte Bronco, zu lauschen, was überflüssig war, da er die Löwen ohnehin kaum gehört hätte. Hoffentlich war an der Theorie Kramers etwas dran, dass sie in so ungewohnter Umgebung Räume mit hellem Licht meiden würden. Und hell war es hier. Die gesamte Deckenbeleuchtung war eingeschaltet und Bronco sah auch den Sicherungs- und Lichtkasten am Eingang, der von hier aus gesehen rechts angebracht war und offen stand. Der Schlüssel steckte noch im Verschlussdeckel, weil der Wächter nicht mehr dazu gekommen war, ihn abzuziehen.
    Bronco erhob sich und blickte umher. Tische und Stühle waren umgeworfen, überall war Blut und aus einer Ecke stank es fürchterlich. Hatten sie dort uriniert? Ihm fiel ein, dass Löwen – wie viele andere Tiere auch – auf diese Weise unter anderem ihr Revier markieren. Ihr Revier! Himmel … er war als Eindringling in ihrem Territorium! Erneut schaute er hinüber zum Eingang, durch den das Licht in die Kaufabteilung hinaus fiel. Dann äugte er zu den Toten und zu Frank – und erschrak.
    Frank hatte es geschafft, sich ein wenig aufzurichten. Das blutrote Gesicht sah grausig aus, aus ihm starrten weit aufgerissene, hellblaue Augen, in denen glühende Todesangst wie ein Feuer loderte.
    Bronco sah, wie sich der blutverschmierte Mund etwas bewegte. Doch dann erlosch diese Bewegung wieder und verblieb tonlos.
    Bronco ging zu ihm und Frank ließ sich auf den Rücken zurücksinken.
    Bronco kniete und sah ihn an. Der Freund sah furchtbar aus. Die linke Schulter sowie die Brust waren blutüberströmt und teilweise zerfetzt. An der Schulter schien er stark zu bluten. Auch das rechte Bein sah irgendwie zermatscht aus und als er Franks linken Arm sah, zog sich in ihm alles zusammen. Denn der Arm hing, nur noch lose mit der Schulter verbunden, um 180 Grad verdreht nach hinten, sodass der Ellenbogen nach vorn zeigte. Sah das entsetzlich aus! Der Löwe musste ihm den Arm halb ausgerissen und dann völlig verdreht haben. Broncos flaues Gefühl im Magen verstärkte sich. Welch unerträgliche Schmerzen musste Frank haben, dessen Lippen sich stumm bewegten.
    Bronco stand auf und äugte zu den Leichen. Er blickte auf den völlig zerrissenen Dicken und erkannte an ihm nur noch den roten Thermoanzug. Der Rest war praktisch nicht mehr definierbar.
    Das Geld! Sofort ging er die paar Schritte hinüber und durchsuchte die Taschen. Bronco verzog vor Ekel sein Gesicht und arbeitete nur mit den Fingerspitzen. Himmel, wie es hier stank! Der Nikolaus musste das Geld doch in seine Tasche gestopft haben, bevor er Frank hier hereinschleppte, verdammt noch mal!
    In der Sporttasche fand er ein Lederetui. Ungeduldig öffnete er es und fand das Geld. Zum Glück war es nicht blutverschmiert, das Leder hatte standgehalten. Zufrieden vermerkte er, dass die Zahlung der dreitausend Euro an Konrad sichergestellt und sein Ruf in der Szene gerettet war. Es war sogar mehr Geld da, also auch etwas für ihn selbst übrig.
    Bronco zählte die Kohle hektisch und unkonzentriert, wobei er die Zahlen laut vor sich hersagte. Er verzählte sich und fing von vorn an. Von dem vielen Geld in seinen Händen ging ein warmer Strom ins Gemüt, das leichter und leichter wurde. Ihm war, als lege sich ein freudiger Glanz auf sein Gesicht.
    „Bro–Bro– … nc …!“    
    Er drehte sich um und sah, dass Frank sich abermals aufgerichtet hatte, wozu er anscheinend alle

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