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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Mistkerl.“
    „Ich habe eine Liste mit den möglichen Flughäfen. Es sind sieben. Wir wissen nicht, welcher von denen das Ziel sein soll.“
    „Minneapolis?“
    „Nicht auf der Liste.“
    Sie hörte, wie er erleichtert aufseufzte.
    „Tut mir leid“, sagte er schnell.
    „Keine Ursache.“
    Maggie blickte aus dem Seitenfenster. Alles war mit Schnee bedeckt: die Bänke an den Bushaltestellen, Lichtmasten, Stromkästen. Der Wind wirbelte die Flocken umher und ließ sie im Strahl der Scheinwerfer tanzen. Die Lichter der Weihnachtsbeleuchtung funkelten an überfrorenen Bäumen. Es sah aus wie ein Wintermärchenland.
    „Was kann ich tun?“, wollte Ceimo wissen.
    Maggie überlegte sich genau, worum sie ihn bitten konnte und wie viel sie ihm verraten wollte. Sie beschloss, am besten jede Art von Spekulation für sich zu behalten. Stattdessen berichtete sie nur, was sie über die Entführung Dixon Lees erfahren hatte. Um ihr Versprechen einzuhalten, würde sie Hilfe benötigen. Auch wenn es im Augenblick mit den spärlichen Informationen, die sie besaßen, unmöglich schien.
    Ceimo versicherte ihr, dass der Gouverneur sein Möglichstes tun würde. Henry Lee und sein Firmenimperium waren für den Staat Minnesota überaus wichtig. Zahlreiche Arbeitsplätze und unverzichtbare Steuereinnahmen hingen von seiner Gunst ab. Allerdings war es sehr wichtig, dass keine Informationen nach außen drangen. Die Rolle des Gouverneurs durfte nicht erwähnt werden. Und je weniger Leute in diese Angelegenheit eingeweiht waren, desto größer war die Chance, Dixon lebend wiederzufinden.
    Maggie war froh, Ceimo nichts von dem Projektmanager erzählt zu haben. Und schon gar nicht von John Doe Nr. 2. Den Gerüchten zufolge sollte dieser Mann eine wichtige Rolle bei den Anschlägen von Oklahoma City gespielt haben. Manche behaupteten sogar, dass John Doe Nr. 2 keineswegs der Assistent von Timothy McVeigh und Terry Nichols gewesen sei, sondern der Kopf der ganzen Organisation. Aber diese Vermutung war verrückt. Oder vielleicht nicht?
    Als Ceimo Maggie vor dem Hotel absetzte, hatten sich die Menschenmassen zerstreut. Diesmal musste sie sich glücklicherweise ihren Weg zum Getränkeautomaten nicht mit dem Ellenbogen erkämpfen. Mehrere Hotelangestellte in blauem Blazer lächelten ihr zu. Eine verriet ihr, wo es zu dieser Stunde noch etwas vom Büffet gab. Eine andere erkundigte sich, ob sie ihr sonst irgendwie behilflich sein könnten. Erst im Fahrstuhl nach einem Blick auf die Spiegelwand wurde Maggie klar, warum man ihr so viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Sie trug immer noch ihren weißen Laborkittel mit der OP-Maske um den Hals.
    Diesmal versuchte sie die Weihnachtsmusik, die ihr vom Fahrstuhl zu ihrem Zimmer folgte, zu ignorieren. Der Gedanke an Kastanien, die über dem offenen Feuer geröstet wurden, konnte sie jetzt nicht beruhigen. Sie war erschöpft. Der Bluterguss tat immer noch teuflisch weh. Ihr Magen erinnerte sie schmerzlich daran, dass er leer war. Und auf ihren Schultern lastete ein unglaubliches Gewicht, eine Bürde, die ihr durch Henry Lees Geständnis auferlegt worden war. Kaum in ihrem Zimmer angelangt, öffnete Maggie ihre Cola light und trank gierig. Dann zog sie das Mobiltelefon aus der Tasche und wählte.
    Während sie dem Piepen lauschte, wappnete Maggie sich für das Kommende. Es wurde Zeit, sich bei Kunze und Charlie Wurth zu melden. Sie musste ihnen über alles Bericht erstatten. Sie hatte Kunze nicht um Erlaubnis für diese Aktion gebeten. Also musste sie jetzt eben um Vergebung bitten. Wieder mal.

59. KAPITEL
    Patrick bekam kaum noch Luft. In diesen verdammten Wäschetrocknern befanden sich doch Ventilationsklappen, oder? Er war sich ganz sicher. Es musste einfach so sein. Außerdem steckte er ja nicht unter Wasser oder in einem luftdichten Raum. Es würde immer noch genug Sauerstoff vorhanden sein. Er musste sich beruhigen. Einfach nur durchatmen.
    Feuerwehrleute waren doch oft in engen Räumen eingesperrt. Oder nicht? Was hatte er denn gelesen? Was hatten sie ihm in diesen Brandschutzseminaren beigebracht? Konnte er sich nicht mehr an irgendwelche Informationen darüber erinnern, irgendwelche Ratschläge oder Tricks? So nach dem Motto: Was tun, wenn man ohne seine Spitzhacke eingeschlossen ist? Spitzhacke? Er hatte nicht mal einen Schraubenzieher dabei!
    Wem machte er denn was vor? Kein professioneller Feuerwehrmann würde in einen Hotelwäschetrockner steigen und die Luke schließen!
    Schweiß tropfte ihm

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