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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war hinter mir gegangen.
    »Was ist denn?« fragte sie leicht unwillig.
    Eine Antwort bekam sie nicht, denn ich winkte dem Mann im grauen Kittel zu. Der sah mein Zeichen, stoppte und kam zu mir. Sein gerötetes Gesicht zeigte mir, daß er in Eile war. Ich wollte ihn auch nicht länger als nötig aufhalten.
    »Sind Sie der Hausmeister?«
    »Ja.«
    »Ich suche den Keller.«
    »Und was wollen Sie da?«
    »Mr. Fleet hat mich gebeten, etwas zu holen.« Ich hoffte, daß die Notlüge reichte.
    Er wollte noch eine Gegenfrage stellen, doch da rief bereits jemand nach ihm, und er deutete mit dem Daumen nur über die Schulter. Die Geste besagte, daß ich die Treppe nach unten gehen mußte.
    »Was willst du denn im Keller?« fragte mich Glenda.
    »Wo kann sich ein Mörder besser verstecken?«
    »Das stimmt, aber…« Glenda nagte an der Lippe. »Wenn er nicht im Keller lauert, sondern woanders zuschlägt. Draußen vielleicht…«
    Ich hob die Schultern. »Dafür habe ich dich.«
    Glenda lächelte, dann erschrak sie. Sie wollte etwas sagen, ich kam ihr zuvor.
    »Du sollst nur hier oben bleiben, Glenda. Außerdem wird der Killer von dir nichts wollen. Du hast schließlich keinen Brief bekommen. Wenn er tötet, dann die Schüler.«
    »Ich weiß nicht, ob das so richtig ist. Okay, ich bleibe hier.«
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr. »Machen wir eine Zeit aus. Wenn ich in einer halben Stunde nicht zurück sein sollte, suchst du dir jemand, der mit dir den Keller durchkämmt.«
    »Und wer sollte das sein?«
    »Vielleicht Edward Blake oder der Chef der Schule.«
    »Begeistert bin ich davon nicht.«
    »Brauchst du auch nicht zu sein, Glenda. Denn ich bin früher wieder zurück.«
    »Viel Glück!« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihre Lippen gegen meine Wange. Für einen Moment spürte ich die Wärme, dann drehte ich mich um und ging.
    Der untere Flur war beleuchtet. Und nicht nur er. Auch im Keller brannte das Deckenlicht. Es fiel auf die breiten Steinstufen, wo es als schimmernde Flecken reflektiert wurde.
    Das Internat war tatsächlich zu einem Open House umfunktioniert worden, denn ich befand mich nicht allein in den weitverzweigten unterirdischen Räumen, sondern hörte zahlreiche Stimmen. Die Schüler hielten sich hier ebenfalls auf. Ein halbes Dutzend von ihnen schleppte eine übergroße Strohpuppe auf die Treppe zu und schleifte sie nach oben.
    »Der Halloween-Geist wird brennen«, versprachen sie und begannen, laut zu lachen.
    Ich hielt mich an einer schattigen Stelle versteckt, denn die Schüler brauchten mich nicht unbedingt zu sehen. Nachdem sie vorbeigegangen waren, verließ ich meine Deckung.
    Die Ruhe kam mir jetzt ungewöhnlich vor. Ich drückte mich ein wenig in den Gang hinein und schielte die Stufen der Treppe hoch. Kein Schatten war dort zu sehen, keine menschlichen Umrisse, nur die glänzenden Lichtflecken.
    Ich kannte Burgen, die waren wegen ihrer Lage nicht völlig unterkellert. Auf dieses Phänomen konnte ich hier nicht hoffen. Der Keller unter dem Internat war gewaltig. Die Räume wohl kaum zu zählen. Alles war groß angelegt, wurde von Säulen »aufgelockert«, die auch die Decken trugen und miteinander durch hochgeschwungene Rundbögen verbunden waren.
    Das normale Licht in diesem gewaltigen Keller wirkte sogar störend. Am besten hätten Fackeln dazu gepaßt. Die nötigen Halterungen steckten in den blanken Wänden.
    Ich drang tiefer in den Keller ein. Die Hälfte der Zeit war bereits verstrichen, und eine Spur von dem Mörder zeigte sich nicht. Sehr genau suchte ich den Boden ab, doch ich entdeckte nichts. Dann marschierte ich durch einen breiten Gang der vor einer Mauer endete. Sie war aus Ziegelsteinen errichtet und längst nicht so alt wie das Schloß.
    Weshalb hatte man das gemacht? Zudem hatte ich noch nicht die gesamte Grundfläche des Baus durchwandert. Hatte jemand hier bewußt den Keller geteilt?
    Wenn ja, mußte er einen Grund gehabt haben.
    Die Wand interessierte mich, deshalb untersuchte ich sie. In dieser Ecke versickerte auch das Licht. Zudem waren keine neuen Lampen installiert worden, und so verließ ich mich auf meine kleine Bleistiftleuchte und suchte mit ihrem Strahl den Boden ab.
    Spuren sah ich nicht. Dafür lag der Staub ziemlich hoch. Ein Zeichen, daß sich hierhin kaum jemand verirrte. Auch eignete sich der Teil des Kellers nicht als Lagerraum.
    Je dunkler es wurde, um so mehr hatte ich das Gefühl, als würde sich die hohe Decke senken. Ich sah auch keine

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