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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Erinnerung an den Anblick spürte Cath, wie die Übelkeit zurückkehrte. Sie trank noch einen Schluck. »Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, ohne albern zu klingen. Er war mehr oder weniger in Stücke gerissen. Sein Körper war zerschmettert, verheert.« Sie senkte den Blick, zufrieden damit, den Boden ihres Glases zu betrachten.
    »Was hat die Polizei gesagt?«, fragte Callahan.
    »Die Polizei weiß davon nichts«, antwortete Cath. »Niemand weiß es bis jetzt. Und niemand wird es erfahren.«
    »Was macht Sie da so sicher?«
    Sie stürzte den Rest ihres Drinks hinunter und stellte das Glas ein wenig zu energisch ab.
    »Weil ich seinen Leichnam aus der Kirche geschafft habe.« Sie schaute Callahan an. »Ich habe ihn raus zu seinem Wagen geschleift und im Kofferraum verstaut. Dann habe ich den Wagen in ein Waldstück in der Nähe gefahren und mit Ästen abgedeckt. Es wird Ewigkeiten dauern, bis ihn jemand findet.« Sie seufzte. »Anschließend ging ich zur Kirche zurück und habe so gut wie möglich sauber gemacht. Und am Schluss bin ich zum Gasthof zurück, um mich zu waschen, umzuziehen und zu packen. Jetzt bin ich hier.«
    »Das haben Sie gut gemacht.« Callahan lächelte.
    »Ich bin nicht gekommen, um mir ein verdammtes Lob von Ihnen abzuholen«, fauchte Cath. »Ich will wissen, ob Sie ihn getötet haben.«
    Callahan schüttelte den Kopf.
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Er hat angedroht, das Fenster zu zerstören«, erinnerte ihn Cath.
    »Wo ist es jetzt?«
    »Immer noch in der Kirche.«
    Er nickte.
    »Ich habe alles arrangiert, dass es morgen abgeholt wird. Ein paar Männer kommen und verladen es auf einen Lastwagen. Kollegen von mir fliegen es anschließend in einem Privatflugzeug nach Irland. Ich werde dort sein, um es in Empfang zu nehmen, dann wird es zu meinem Anwesen gebracht. Sie können Ihre Arbeit daran dort fortsetzen. Laura und ich fliegen noch heute zurück. Ich dachte mir, Sie bleiben hier und überwachen den Abtransport. Hinterher können Sie zusammen mit dem Fenster nach Irland fliegen und es dabei im Auge behalten.« Er lächelte auf seine herablassende Art.
    »Woher wissen wir übrigens, dass Sie Channing nicht getötet haben?«, schaltete sich Laura ein. »Sie haben uns beschuldigt. Aber Sie hatten ebenso viel Grund dazu.«
    »Sie wollten ebenso wenig wie wir, dass das Fenster zerstört wird«, erinnerte sie Callahan.
    »Ich habe ihn nicht getötet«, schnappte Cath.
    »Warum haben Sie dann seinen Leichnam versteckt?«
    Sie schluckte.
    »Mir war klar, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, das Fenster aus der Kirche zu holen, sobald die Polizei involviert ist. Ihre Nachforschungen hätten meine Arbeit zu lange aufgehalten.«
    Callahan lächelte.
    »Sie sind ebenso besessen davon wie ich.«
    Sie hatte keine Antwort für ihn.
    »Was glauben Sie, wer ihn getötet hat?«, fragte Laura.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Cath. »Die Umstände seines Todes sind das eigentlich Bizarre.« Sie schüttelte den Kopf, als ihr die Bilder wieder durch den Kopf gingen. Bilder von dem Blut, von dem in der Taille verdrehten Körper und den abgetrennten Gliedmaßen. Von dem baumelnden Auge, das sie blind anstarrte. Sie schlug die Hände vors Gesicht und atmete tief ein und aus. Callahan wirkte amüsiert.
    »Ihnen ist schon klar, dass Sie das, was Sie getan haben, zum Mittäter macht?«
    »Was zum Teufel wollen Sie damit sagen, Callahan?«
    »Ich sage nur, was ich denke. Es trifft sich gut, dass Sie Frankreich bald verlassen. Auf meinem Besitz sind Sie in Sicherheit.«
    »Aus Ihrem Mund hört sich das so an, als wäre Interpol hinter mir her«, meinte Cath sarkastisch.
    »Könnte jemand anders die Sache mit dem Fenster herausgefunden haben?«, überlegte Laura laut. »Dass es weggebracht werden soll, meine ich. Vielleicht hat jemand Channing getötet, der nicht will, dass es aus der Kirche entfernt wird.«
    Callahan zuckte die Achseln.
    »Das ist möglich, denke ich«, fügte er hinzu. »Nicht auszuschließen. Wenn dem so ist, wird derjenige, der Channing getötet hat, auch hinter uns her sein.«

TEIL DREI
»Weißt du, du wärst wahnsinnig geworden, hättest du gesehen, was ich gesehen habe.«
    – Iron Maiden
»Aus Trotz klammert er sich fest an eine Sache, die er durchgesetzt hat – doch er nennt es ›Loyalität‹.«
    – Nietzsche
    62
    DUNDALK, REPUBLIK IRLAND
    Doyle erwachte früh, warf einen Blick auf die Uhr und versuchte wieder einzuschlafen, doch je mehr er versuchte, sich zu entspannen,

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