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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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schüttelte den Kopf. »Niemand weiß, wie ich mich fühle, Georgie. Das erwarte ich auch gar nicht. Ich will nicht mal, dass sie es versuchen .« Er tippte sich an die Schläfe. »Was da drinnen vorgeht, ist meine Sache. Ganz allein meine Sache.«
    Sie trank und musterte ihn über den Rand ihres Glases hinweg.
    »Dann sind wir uns also einig«, sagte sie schließlich.
    »Worüber?«, fragte er fast ein wenig verwirrt.
    »Wenn wir Maguire finden, legen wir ihn um.«
    Doyle lächelte, und zum ersten Mal sah sie etwas in dieser Geste, das Wärme nahekam.
    Sie verschwand so rasch, wie sie gekommen war.
    »Darauf trinke ich«, meinte er und hob sein Glas.
    Sie verließen den Pub gemeinsam, trennten sich an der nächsten Straßenecke und gingen in verschiedene Richtungen. Doyle zur Ecke Hyde Park, Georgie zum Green Park.
    12:36 Uhr.
    Diese Zeit wurde pflichtgemäß von der Gestalt notiert, die geduldig hinter dem Steuer des Granada hockte, seit die beiden den Pub betreten hatten.
    Beobachtend.
    Abwartend.

TEIL ZWEI
»Wir werden in eine Welt geboren, in der uns Entfremdung erwartet.«
    – R. D. Laing
»Ewigkeit! Welch erfreulicher, furchtbarer Gedanke.«
    – Joseph Addison

22
    BRETAGNE, FRANKREICH
    Der Radfahrer schwankte unsicher von einer Straßenseite zur anderen, als er sich den Berg hinaufquälte.
    Catherine Roberts fuhr langsamer und beobachtete den Mann wachsam. Nicht dass er vom Rad stürzte und ihr vor den Wagen fiel. Schließlich beschleunigte sie, um ihn zu überholen und dabei einen Blick auf sein Gesicht zu werfen. Er wirkte, als stünde er kurz vor dem Kollaps.
    Nicht weiter überraschend bei dieser Hitze. Sie sickerte förmlich durch die Windschutzscheibe, als sei der Peugeot ein mobiles Treibhaus. Sie fuhr sich mit einer Hand über die Stirn und ärgerte sich darüber, dass das Fenster auf der Fahrerseite klemmte und sich nicht herunterkurbeln ließ. Die Luft, die in den Fonds geblasen wurde, fühlte sich heiß und trocken an. Sie rutschte beim Fahren unbehaglich auf dem Sitz herum und spürte dabei den Schweiß im Rücken und an den Beinen. Sie fuhr barfuß, und die Pedale des Wagens erwärmten ihre Fußsohlen.
    Sie hatte den Wagen am Flughafen gemietet, direkt nach der Landung vor über einer Stunde. Jetzt näherte sie sich dem Ende ihrer Reise.
    Schilder, die wie ein Countdown am Straßenrand standen, verrieten ihr, dass sie das Dorf Machecoul fast erreicht hatte.
    Auf dem Rücksitz lag ein kleiner Koffer, in dem sich ein Minimum an Kleidung und dem Notwendigsten befand. Sie wusste noch nicht, wie lange sie in Frankreich blieb.
    Sie wusste nicht einmal, was sie hier machte und was sie bald zu sehen bekam.
    Channings kurzes Telefonat mit ihr hatte zahlreiche Fragen offengelassen.
    Der Anruf war unerwartet gekommen. Sie hatte ihn schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Sie fragte sich, was sie dazu bewogen hatte, herzukommen. Neugier? Vielleicht wollte sie ihn wiedersehen. Sie schüttelte den Kopf zur Beantwortung ihrer eigenen unausgesprochenen Frage. Nein, damit hatte es nichts zu tun. Was zwischen ihnen gewesen sein mochte, war jetzt vergangen, tot und begraben. Catherine verspürte nicht den Wunsch, es wieder aufleben zu lassen. Mit dieser Reise, redete sie sich ein, ging sie nur ihrem beruflichen Interesse nach. Sie hatte hart genug an dieser Begründung gearbeitet, um sich davon überzeugen zu lassen.
    Trotz der Hitze im Wagen hingen dunkle Wolken am Himmel über den Hügeln, die Machecoul umgaben, wie düstere Vorboten von drohendem Regen. Gut denkbar, dass es einen Wetterumschwung gab. Sie sehnte ihn förmlich herbei, damit endlich die drückende Hitze im Wagen nachließ. Ihre langen dunklen Haare trug sie zusammengebunden und etwas zu streng aus dem hageren Gesicht gekämmt. Die Falten um die Augen bereiteten ihr ein wenig Sorgen. Immerhin war sie noch keine 34. Ein paar von ihnen gruben sich unangenehm tief ein und konnten nicht mehr als Lachfältchen abgetan werden. Es gab noch weitere unterhalb des Kinns. Verärgert über ihre eigene Eitelkeit riss sie ihre Aufmerksamkeit vom Rückspiegel los und konzentrierte sich wieder auf die vor ihr liegende Straße.
    Sie passierte ein Schild. Es verkündete, dass sie sich nur noch fünf Kilometer von der gesuchten Ortschaft entfernt befand.
    Wieder drängten diese Gedanken an die Oberfläche.
    Was sollte sie sich hier unbedingt ansehen?
    Was hatte Channing so Wichtiges gefunden?
    Sie bemerkte, dass die Straße nun leicht abschüssig verlief. Als sie um

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