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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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die nächste Ecke bog, erspähte sie einige Hausdächer. Die Hügel fielen immer stärker ab und wanden sich dem eigentlichen Dorf entgegen. Die meisten Häuser standen in der Talsohle, ein paar klebten an den Hängen, als hätte sie ein verrückter Architekt dort hingeschleudert.
    Zwei Kinder, die am Straßenrand spielten, winkten dem Wagen neugierig hinterher. Cath lächelte und winkte zurück. Sie fragte sich, ob alle Leute hier so freundlich waren.
    Sie fuhr langsam durchs Zentrum des kleinen Dorfs, sah sich den Marktplatz an und hielt nach dem Gasthof Ausschau, in dem Channing abgestiegen war und auch ein Zimmer für sie reserviert hatte. Schließlich fand sie ihn und hielt an, froh, die Gluthitze des Peugeots endlich verlassen zu können. Sie nahm ihren Koffer und ging zur kleinen Rezeption, genoss die angenehme Kühle und den Geruch von frisch gepflückten Blumen.
    Die füllige Besitzerin des Gasthofes begrüßte sie warmherzig, und Cath kramte ihre mageren Französischkenntnisse aus der Erinnerung zusammen, schlug sich damit recht tapfer.
    Sie fragte, ob sich Mr. Channing in der Nähe befand.
    Das tat er nicht, wie sie erfuhr, während sie nach oben zu ihrem Zimmer gebracht wurde. Dort angekommen, dankte sie der fülligen Frau, schloss die Tür und ging direkt ins Badezimmer, wo sie die Kleider abstreifte und sich unter die Dusche stellte, um den Schweiß und den Schmutz von Autofahrt und Flug abzuwaschen. Sie rubbelte sich die Haare trocken, wickelte sich in ein Handtuch und ging zum Bett, um ihren Koffer auszupacken.
    Sie hatte gerade eine saubere Bluse und einen Rock angezogen, als es an der Tür klopfte. Cath lief hinüber, um ihren Besucher hereinzulassen.
    Mark Channing lächelte dünn, als er sie sah, trat ein, zog sie an sich und küsste sie auf die Wange.
    Die Begrüßung eines Freundes, nicht die eines Ex- Geliebten.
    Er fragte sie nach dem Flug und der Fahrt vom Flughafen hierher, machte eine Bemerkung, dass sie gut aussehe. Der übliche Schwachsinn, dachte sie. Höfliche Konversation.
    Sie fand, dass er furchtbar schlecht aussah.
    Channing wirkte ausgesprochen blass, seine Augen eingefallen und mit dunklen Ringen unterlegt. Er hatte sich einige Tage lang nicht rasiert.
    »Geht’s dir gut?«, fragte sie ihn, machte sich ernsthafte Sorgen wegen seines abgespannten Äußeren.
    Er lächelte, doch es kam ihr wie eine Grimasse vor.
    »Ich habe nicht sehr gut geschlafen«, gestand er. Das Lächeln verblasste, als schmerze selbst die Erinnerung an die Albträume.
    »Und«, wollte sie wissen, »hörst du jetzt endlich auf, mich auf die Folter zu spannen und verrätst mir, weshalb du mich hergerufen hast?« Sie lächelte.
    Channing erwiderte die Geste nicht, sondern stand auf, um zur Tür zu gehen.
    »Mark«, wandte sie sich überrascht in seine Richtung. »Was hast du denn nun entdeckt?«
    Er schluckte.
    »Es ist einfacher, wenn ich’s dir zeige. Komm mit.«
    23
    GRAFSCHAFT CORK, REPUBLIK IRLAND
    Der Unfall hatte sich vor weniger als zehn Minuten ereignet.
    Als er das Wrack betrachtete, konnte Callahan nur vage vermuten, was passiert war.
    Die schmale Gasse, die an seinem Grundstück vorbei zum nicht weit entfernten Dorf Glengaire führte, wurde auf beiden Seiten von hohen Hecken und Bäumen gesäumt. Kaum breit genug für zwei Autos nebeneinander, von einem Wagen und einem Sattelschlepper ganz zu schweigen.
    Der Scania war quer über die Straße geschleudert und hatte die Hecke auf einer Länge von gut 20 Metern platt gewalzt. Es sah aus, als sei er frontal in das entgegenkommende Fahrzeug gerast.
    Er ging davon aus, dass es sich um einen Ford Sierra handelte, aber aufgrund der Schäden, die der Wagen davongetragen hatte, ließ es sich nicht mehr genau erkennen. Der Wagen machte den Eindruck, als sei er in eine gigantische Schraubzwinge geraten und von ihr zerquetscht worden.
    Von den Insassen keine Spur.
    Das einzige Anzeichen dafür, dass überhaupt jemand in dem zerstörten Auto gesessen hatte, lieferten Unmengen von Blut auf dem Asphalt.
    Callahan saß wie gebannt hinter dem Steuer des Mercedes. Er hatte das Fenster heruntergelassen und den Blick auf die Katastrophe vor sich gerichtet.
    Auf dem Beifahrersitz wackelte Laura unruhig hin und her. Ihr kurzer Rock schob sich beinahe bis zum Hintern hoch. Darunter trug sie keine Unterwäsche, und während sie ebenfalls die Szene der Verwüstung betrachtete, spürte sie, wie sich zwischen ihren Beinen ein angenehm warmes Gefühl ausbreitete. Sie beugte

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