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Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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stürmten sie auf Mogda zu. Die Bewegung der Fremden war schwerfällig und langsam, doch ihre Hiebe strotzten vor Kraft. Weitere Männer erklommen die Sturmwind, und auch Bralba und Purgol mussten sich gegen feindliche Attacken wehren. Mogdas zwei Angreifer drängten den Oger weiter zurück. Das Achterdeck war klein und eng, überall lagen Stolperfallen oder ragte Takelage in den Weg. Mogda war nur damit beschäftigt, die Angriffe zu blocken und darauf zu achten, nicht von Deck zu stürzen.
    Der Kampf auf dem Mitteldeck war in vollem Gange. Die anderen Oger schienen ähnliche Schwierigkeiten zu haben wie er. Viele der Barbaren hatten sich auf die niedrigen Aufbauten geflüchtet, um ihren Gegnern Auge in Augen entgegentreten zu können. Mogda sah mit an, wie einer der Krieger einem Oger seine Klinge in die Kniekehlen stach und ein weiterer vom Rand der Ladeluke einen Fischhaken in das Gesicht des Hünen stieß.
    In der Nähe des Vorderdecks bedrängten drei Barbaren einen Oger, schlugen ihm den Mastbaum gegen die Brust, und als er ins Wanken kam, hebelten sie ihn über die Reling. Die fremden Krieger hatten eine ausgezeichnete Taktik. Sie griffen ringförmig an und stellten damit sicher, dass die Oger sich gegenseitig behinderten. Viele von Mogdas Kameraden konnten einfach nur zusehen, wie andere sich gegen die Angriffe erwehrten.
    Fast bedauerte Mogda es, dass er Hagmu das Kommando entrissen hatte. Dem erfahrenen Kriegsoger wäre dies sicher nicht passiert. Noch immer wurde quer über das Deck gekämpft. Immer öfter schien Mogda in dieselben Gesichter zu sehen. Keiner ihrer Angreifer war mehr im jugendlichen Alter. Die Männer hatten die Blüte ihres Lebens schon lange hinter sich gelassen. Einer fiel ihm besonders ins Auge. Der Mann hatte ein Holzbein und schwer damit zu kämpfen, die Stufen zum Bug zu erklimmen. Mogda fragte sich, wie er es überhaupt geschafft hatte, an Bord zu kommen.
    Mogda packte die Wut. Hatte denn jeder auf dieser Welt den Respekt vor den Ogern verloren? In Nelbor wurden sie von Bauern gehetzt, und hier dachten ein paar alte Männer, sie könnten ihnen einen schnellen Garaus machen. Es wurde endlich Zeit, die anderen Völker wieder in ihre Schranken zu weisen. Wütend stieß Mogda den Gaffelmast beiseite. Seine beiden Angreifer duckten sich unter dem Holz hinweg, aber ein dritter, der versuchte, Bralba einen der Enterhacken ins Bein zu schlagen, bekam den Balken ins Kreuz. Der Mann stolperte vorwärts, direkt in die Arme der Ogerfrau.
    Bralba zögerte keinen Moment, sie packte den Kopf des Mannes und drehte seinen Unterkörper um die eigene Achse. Sein Genick brach mit der Leichtigkeit, mit der man einem Huhn den Kopf umdrehte, und ein Schwall Blut schoss aus seinem Mund hervor.
    Mogda riss noch gerade rechtzeitig den Arm in die Höhe, als einer seiner Gegner einen Ausfallschritt machte, der auf seine Schulter abzielte. Der Schlag streifte unter Mogdas Achsel hindurch und hinterließ einen schmerzhaften Schnitt. Mogda packte den Mann am Arm und zwang ihn, seine Axt in das Holz der Reling zu treiben. Der Barbar hielt den Griff seiner Waffe so verkrampft, dass ihm das Handgelenk brach, als der Stiel aus seinen Fingern gerissen wurde.
    Mogda griff nach einem losen Tau, das von der Takelage herunterhing, und schlang es dem Mann um den Hals. Der andere Angreifer erkannte seine Chance und drosch auf Mogda ein. Schützend hielt Mogda das Tau vor sich und fing den Schlag damit ab. Die Wucht des Angriffs riss Mogda das Seil durch die Hände und hinterließ blutige Striemen in seinen Handflächen. Der Krieger fiel nach vorn und rammte die Axtklinge zwischen Mogdas Füße. Mogda riss das Seil hoch, und sein Gegner verfing sich mit einem Bein darin. Mogda warf das lose Ende über die Besangaffel und zog das Seil stramm. Seine beiden Gegner wurden in die Höhe gezogen, der eine am Hals, der andere am Fuß. Hilflos klammerten sich die beiden Männer aneinander, als Mogda die Klinge seines Runenschwertes durch ihre Leiber stieß.
    Auch unten auf Deck lag der Kampf in den letzten Zügen. Einige der Barbaren waren zurück in ihre Boote geflüchtet. Von denen, die sich noch auf der Sturmwind befanden, lag die eine Hälfte bereits tot auf den Planken, die andere wehrte sich mit letzten Kräften. Die ersten Männer sprangen von Bord, doch ihre schwere Kleidung sog sich sofort voll und ließ sie kein zweites Mal mehr die Oberfläche erreichen.
    »Helft mir«, schrie Mordigwel, der sich hinter Mogda auf der

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