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Blutiges Echo (German Edition)

Blutiges Echo (German Edition)

Titel: Blutiges Echo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Weg rauskommen.
    Mit dem Handy leuchtete er seiner tastenden Hand. Fehlanzeige. Eine Metallwand trennte ihn vom Rücksitz.
    Er war geliefert.
    Er holte tief Luft und dachte nach.
    Also gut. Nicht durchdrehen.
    Wie viel Sauerstoff habe ich?
    Eine ganze Menge. Solange ich nicht atme.
    Vielleicht kann ich mich auf den Rücken drehen und die Füße gegen die Klappe stemmen, bis das Schloss nachgibt. Und das wäre ein guter Plan, wenn ich die Beine eines verdammten Elefantenbullen hätte. Ansonsten nicht so clever.
    Vielleicht kommt Harry zurück, um nach mir zu schauen, und ich kann mir wie ein riesiger Idiot vorkommen, und Kayla wird sauer, weil sie glaubt, dass ich ihr nicht vertraue, und … na ja, immer noch besser, als zu ersticken.
    Scheiße. Ich kann Harry auf dem Handy anrufen. Wieso schiebe ich eigentlich solche Panik? Ich kann ihn anrufen, und dann holt er mich hier raus.
    Ich warte noch kurz, ob er vielleicht von selbst auftaucht, dann rufe ich ihn an. In der Zwischenzeit liege ich einfach da, lasse mir von einem blöden Reifenheber in die Rippen stechen, klemme mit dem Arsch am Reserverad und lasse es mir schlecht gehen. Wie alt ist diese verdammte Karre eigentlich? Werden die nicht ungefähr seit den Zeiten der Flintstones nicht mehr hergestellt?
    Die Flintstones …
    Wie ging da noch mal die Titelmelodie?
    »Flintstones, naana Flintstones, … na nana na dings in history!«
    Mist, verdammter. Jetzt kann ich mich nicht mehr an die Titelmelodie erinnern. Als kleiner Junge hab ich das doch immer geguckt.
    Wahrscheinlich war es ziemlicher Quark.
    Aber ich hab’s geschaut.
    Wie spät ist es eigentlich?
    Was spielt das für eine Rolle, verdammt? Ich muss ja nicht regelmäßig irgendwelche Tabletten schlucken.
    Wenn ich diese Atkins-Diät machen würde oder irgendeine andere dämliche Diät, dann wäre es in diesem verfluchten Kofferraum nicht so unbequem, weil nicht so viel von mir da wäre. Sollte ich mal probieren. So viel Speck und Eier und Steak und Fett, wie ich will. Klingt eigentlich ganz gut.
    Bloß das Herz würde mir Sorgen machen. Muss doch schlecht fürs Herz sein, dieses ganze Fett. Wie kann das gesund sein?
    Scheiße, selbst wenn ich auf Atkins-Diät wäre, wär’s in diesem dämlichen Kofferraum unbequem. Was zur Hölle rede ich da eigentlich? Wenn ich hier lang genug drinbleibe, werde ich schon dünn. Vom Verrecken und Verrotten.
    Was zum Teufel ist das?
    Irgendetwas piekte ihm in die Flanke, und das war kein Reifenheber. Es war etwas Spitzes. Er verlagerte sein Gewicht, steckte die Hand in die Manteltasche und stach sich.
    Verdammt. Die Dartpfeile. Die Dinger hatte ich ganz vergessen. Sie waren dort, seit Kayla sie ihm gegeben hatte.
    Tad steckte sich die Hand in den Mund und sog an der Stichwunde.
    Also gut, dachte er. Jetzt reicht’s. Zeit, anzurufen …
    Nee. Ich warte noch ein Minütchen. Vielleicht kommt er doch noch raus und schaut nach mir.
    Aber warum sollte er?
    Das wird er nicht machen. Das war nicht der Plan. Mist, ich hab den Plan doch selbst entworfen. Ich sollte das wissen. Bin wohl doch schon ziemlich verkalkt. Ob diese verdammte Atkins-Diät auch dem Gedächtnis auf die Sprünge hilft?
    Ich rufe ihn an. Jetzt.
    »Er hat ein Handy in der Hosentasche«, sagte Sergeant Pale.
    Er hatte Harry vom Fußboden hochgezerrt und gegen die Wand gestoßen, und jetzt durchsuchte er ihn.
    »Weg damit«, kommandierte der Polizeichef.
    Sergeant Pale ließ es auf den Boden fallen, hob bedächtig den Fuß, stellte ihn auf das Handy und verlagerte sein ganzes Gewicht auf das Bein.
    Das Telefon zersplitterte.
    Tad, der gerade im Kofferraum lag und sein Handy in der Hand hielt, empfing ein Foto – ein Foto von einem großen Fuß, der auf ihn zukam. Und er konnte auch ein Gesicht erkennen, das sich vorbeugte und herunterschaute, auch wenn es nur ein kleiner Ausschnitt war. Auf dem Gesicht prangte eine Narbe. Dieses Kameradings musste angegangen sein, als das Handy fallen gelassen oder runtergeworfen worden war.
    Wer zum Teufel war der Kerl? Er sah aus, als wäre er mit dem Gesicht unter einen Rasenmäher geraten.
    Verdammt. Er hatte recht gehabt. Irgendetwas stimmte da nicht, und nun steckte er hier, eingeschlossen im Kofferraum eines Autos. Von niemand Geringerem als einem Hund.
    Trotzdem hatte er immer noch sein Handy. Damit konnte er Hilfe holen.
    Aber, du lieber Himmel, die Polizei? Wahrscheinlich hatte der Polizeichef das alles doch eingefädelt.
    Mal sehen, wen konnte er denn sonst noch

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