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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Körperverletzung. Einbruch. Versuchte Vergewaltigung. Und nach seiner Vorstellung im Golden Fleece kann man Kidnapping und noch mal Einbruch, tätlichen Angriff und versuchten Mord hinzufügen. Sein Wagen ist in Nevada registriert. Sein Führerschein aus Nevada ist eingezogen wegen Fahrens unter Drogen. Nicht verheiratet. Keine Kinder. Keine Heimatadresse. Mutter tot. Vater ein Trinker und Kleinkrimineller, der Zigaretten aus den Indianerreservaten aus dem Kofferraum seines Wagens heraus auf Flohmärkten verhökerte, wenn er nicht gerade in einem örtlichen Gefängnis auf Entzug war. Aber nur in den Zeiten, wo er nicht gerade im Auftrag von Kredithaien deren säumigen Schuldnern die Beine brach.«
    »Es ist schwer vorstellbar, dass jemand wie Socks die richtigen Kontakte haben sollte, um die Art von Edelantiquitäten zu stehlen, die Smith-White uns verkauft hat«, meinte Risa. Das Wasser sprudelte leicht, als sie die Flasche hob, um einen Schluck daraus zu nehmen. Ein leichter Zitronengeschmack machte sich auf ihrer Zunge breit. Dankbar blickte sie zu Shane hinüber und beschloss, ihm seine Überfürsorge vielleicht doch zu verzeihen. »Wie sollte also Socks an solche wertvollen antiken Stücke rankommen? Dasselbe gilt für Cherelle. Und wie ist es mit Tim?«
    Niall grunzte. »Ich bezweifle, dass so etwas bei Timothy Edgar Seton zu Hause herumlag. Ein wirklich hübsches Gesicht, aber viele dunkle Flecken auf der Seele. Trinken und Spielen als Minderjähriger. Unzucht mit Minderjährigen, Beihilfe zu bewaffnetem Raubüberfall. Kein Highschoolabschluss, ging aber zum Gentleman’s Deal, einem teuren Ausbildungszentrum für Croupiers und ›Begleiter‹. Arbeitete eine Weile als Croupier beim Blackjack, schlief mit Frauen, die seine Rechnungen bezahlten, war immer mit ziemlich harten Typen befreundet. Seine Mutter ist Miranda Caroline Seton, nie verheiratet, wohnhaft in Oasis Lane 113 in einem Haus, das einer Vermietungsgesellschaft gehört. Vater ist auf der Geburtsurkunde nicht angegeben. Keine anderen Verwandten. Seton gibt das Haus seiner Mutter als Heimatadresse an. Führerschein. Kein Auto.«
    Ian gab einen angewiderten Laut von sich.
    »Bei Tim sehe ich aber auch keinerlei Verbindung zu dem Gold.«
    »Interesse an den Kreditkarten?«, fragte Niall. »Seton besitzt vier aktive Kreditkarten. Alle überzogen und im Mahnverfahren.«
    »Ich bin schockiert«, meinte Shane und öffnete mit einer raschen Bewegung eine weitere Wasserflasche. »Wohin werden die Rechnungen geschickt?«
    »An die Adresse seiner Mutter.«
    Shane nahm einen tiefen Schluck. Er versuchte immer noch, den Geruch von Shapiros Haus und Clines Tod aus dem Mund zu spülen. Morgen würden die Berichte der Polizei im Zentralcomputer sein. Und was immer die Polizei wusste, würde Shane auch wissen, dank einer Kindheit, die er damit verbracht hatte, dem verdammten Merit, König der Computerhacker, zu gefallen – und ihn zu übertrumpfen.
    »Cherelle Leticia Faulkner«, sagte Niall jetzt und nahm ein weiteres Blatt Papier in die Hand. »Sie hat ein paar Nächte bei der Kreispolizei verbracht wegen Landstreicherei, Prostitution, Ladendiebstahl, kleineren Betrugsdelikten. Die Art von Kindheit, über die ein Skandalblatt mit Freuden ein paar Krokodilstränen vergießen würde. Waisenhäuser, Missbrauch, mehr Waisenhäuser, Missbrauchsverdacht, schließlich in einer Wohnwagensiedlung in Arkansas gelandet und dort fast acht Jahre geblieben. Mit siebzehn ist sie mit einem Arzneimittelvertreter fortgelaufen, der neben legalem Zeug auch illegales verkaufte. Danach ist sie immer weiter abgerutscht. Keine Heiratsurkunde. Keine Kinder, soweit bekannt.«
    Risa hatte nicht bemerkt, dass sie die ganze Zeit ihre Schläfen massiert hatte, bis Shane ihr mit der Hand über die Haare strich. Nialls tiefer, leicht rauer Stimme zuzuhören, die die nackte Statistik von Cherelles Leben wiedergab, schnürte Risa die Kehle zu. Nirgendwo hörte sie das Lachen oder sah die schelmische Freude und die blitzschnelle Auffassungsgabe einer viel jüngeren Cherelle.
    »Ich werde bei Dunkelheit noch einmal zu dem Seton-Haus zurückgehen«, meinte Ian. »Ich glaube zwar nicht, dass ich dort fündig werde, aber wir müssen diesen Ort abhaken.«
    Niall blickte Shane an. »Sind Sie sicher, dass diese drei Vögel die Quelle ihres Druidengoldes waren?«
    »Ja.«
    »Würde das auch vor Gericht standhalten?«
    »Nicht nach Clines Tod. Aber ich bin mir sicher.«
    Nialls Mundwinkel verzogen sich

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