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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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nicht folgen, guten Tag.«
    »Wenn er Sie noch mal beschattet«, sagte Niall zu Ian, »dann sagen Sie mir Bescheid. Sonst …« Er streckte sich und fuhr sich mit der Hand über das kurze dunkle Haar. Auch der komfortable Firmenjet bot dem großen Mann nicht genug Platz, aber Dana wollte das Gold finden, und damit basta. »Wir konzentrieren uns auf die anderen drei Hehler, die mit Schätzen herumgelaufen sind, die das British Museum als sein rechtmäßiges Eigentum betrachtet.«
    Risa war bei der Beschreibung von Cherelle als einer Hehlerin zusammengezuckt, als sie den Rest von Nialls Satz begriff. Ruckartig setzte sie sich auf. »Was? Ich habe den Schluss nicht ganz verstanden. Wie ist das British Museum jetzt plötzlich dazugekommen?«
    »Sobald wir Fotos der Stücke ins Netz gestellt hatten«, erklärte Niall, »veranstalteten die Briten einen riesigen Zirkus und schrien ›Alles mein, mein, mein!‹. Dieselbe Reaktion folgte etwas später von den Iren, dann kamen die Österreicher …«
    »Die Österreicher!« Shane war überrascht.
    »Hallstatt«, sagte Risa. »Nicht wahr?«
    »Stimmt«, bestätigte Niall.
    Shane schnaubte. »Netter Versuch. Wird aber nicht klappen.«
    »Hey«, sagte Ian, »bei einem internationalen Pisswettbewerb geht’s nur um die Menge, nicht um die Qualität.«
    »Du bist gescheiter, als du aussiehst, mein Freund«, meinte Niall.
    »Ist ja auch kein Kunststück«, brummte Shane.
    Ian winkte gelassen ab. »Dana würde jetzt sagen: ›Haltet den Mund, Kinder.‹« Niall beugte sich über eine abgenutzte Segeltuchmappe, die älter war als er selbst, und zog einen Schnellhefer mit Ausdrucken heraus. »Strafregister von Timothy Edgar Seton, Cherelle Leticia Faulkner und Cesar Firenze Marquez, Spitzname Socks.«
    »Firenze?« Shane blickte überrascht. »Das ist ja interessant.«
    »Verwandt mit Frank Firenze?«, fragte Ian.
    »Wahrscheinlich. Die Familie Firenze war angeblich eine der Mafiafamilien in Vegas in den schlechten alten Zeiten«, erklärte Shane.
    »Aber heute sind sie sehr korrekt. Das Gaming Control Board würde sie sonst nicht dulden. John Firenze, der Kopf der Familie, hat ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften und außerdem die richtigen politischen Verbindungen.«
    »Vielleicht ist es das, was Frank wollte: Socks und das Gold«, sagte Ian zu Risa. »Als er Sie immer nur an den falschen Orten suchen sah, gab er die Verfolgung auf.«
    Sie hörte kaum zu. Sie war immer noch zu überrascht von der Tatsache, dass Cherelle tatsächlich einen zweiten Vornamen besaß. »Ich wusste gar nicht, dass sie einen hatte.«
    »Einen was?«, fragte Niall verständnislos.
    »Einen zweiten Vornamen«, sagte Shane, bevor Risa antworten konnte. »Von Cherelle. Leticia.«
    Ian sah von Shane zu Risa und schüttelte traurig den Kopf. »Es hat schon angefangen.«
    »Was?«, fragte Niall.
    »Die Sätze des anderen vervollständigen. Die Gedanken des anderen lesen.« Er sah Niall an. »Wie bei dir und Dana. Jedenfalls genug, dass ein Mann den Frauen abschwört.«
    »Deine Sätze könnten durchaus etwas vollständiger sein«, gab Niall zurück und überflog den ersten Ausdruck, um das Wesentliche herauszulesen. »Dieser Socks gehört zu der Sorte von Leuten, die unsere Vollzugsbehörden beschäftigt halten. Immer wieder im Gefängnis, rein und raus, seit er zehn war. Er ist jetzt gerade mal achtzehn Monate draußen.«
    Risa rieb sich die Schläfen. »Das überrascht mich nicht sonderlich.«
    »Hey, das ist ein Rekord!«, sagte Niall. »So lange war er nicht mehr draußen, seitdem er mit sechzehn unter das Erwachsenenstrafrecht fiel.«
    Shane stand auf und ging zur Bar, holte eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank und brachte sie Risa. Ihren überraschten Blicken konnte er entnehmen, dass sie ihren Durst gerade erst bemerkt hatte und sich nun fragte, wie er das wissen konnte.
    Ian schenkte ihr ein Hab-ich’s-nicht-gesagt-Lächeln.
    »Hat Socks dort Tim kennengelernt?«, fragte Shane. »Im Gefängnis?«
    Niall nickte und überflog rasch die Seite.
    »Zellenkameraden. Socks wurde verdächtigt, im Gefängnis einen alten Mann geschlitzt zu haben. Kein Beweis. Keine Bestrafung.«
    »Geschlitzt?«, fragte Risa.
    »Ja, mit einem selbst gemachten Messer umgebracht«, erklärte Shane.
    Sie verzog das Gesicht, während sie die Flasche aufdrehte. »Reizender Bursche.«
    »Oh, er ist allerliebst«, stimmte Niall zu. »Bewaffneter Raubüberfall nach der letzten Entlassung. Davor tätlicher Angriff und

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