Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
Aussage für die anderen, die Cherelle nicht hören konnten.
    Dana nickte wieder und gab zu verstehen, dass sie die Wettbewerbssituation akzeptierte. Aber das war kein Blankoscheck. Noch nicht. Das wollte sie vermeiden, beinahe so dringend wie eine weitere Falle.
    »Okay«, sagte Risa. »Aber ich muss das Gold sehen, bevor ich dir das Geld gebe.«
    Niall grinste und warf ihr eine Kusshand hin.
    »Silverado hat mir aber keine Bedingungen gestellt«, sagte Cherelle.
    »Sie will dich wahrscheinlich übers Ohr hauen, egal, wie das Gold ist. Das mach ich nicht.«
    Cherelle lehnte in ihrem Zimmer an der Wand und lachte, musste aufstoßen, lachte weiter. Risa war so naiv, es machte fast keinen Spaß, sie zu betrügen. Silverado hätte ihr wahrscheinlich gesagt, sie solle sich mitsamt ihrer Zwei-Millionen-Dollar-Idee verpissen. Aber Risa nicht. Sie würde ihr einfach glauben, was immer sie ihr auch erzählte, und mit Eimern voll Geld auftauchen.
    Das Gelächter quoll aus Cherelles Kehle, bis sie nur noch glucksen konnte und ihr die Tränen die Wangen hinabliefen.
    »Du bist doch wirklich mein Küken«, sagte Cherelle, als sie wieder sprechen konnte. »So ehrlich. Du hättest eine verdammte Nonne werden sollen, aber ich schätze mal, sogar der liebe Gott wäre noch zu viel Mann für dich.«
    Risas Gesicht spannte sich an. Cherelle klang betrunken oder high oder beides. Sie hatte offensichtlich ihre Emotionen nicht mehr im Griff. Kein Wunder, da ging viel durcheinander: Verzweiflung, Wut, Überreden, und jetzt auch noch Verachtung für das, was ihre Freundin war – heute und früher. Risa hätte Cherelle gerne darauf hingewiesen, dass die naive Ehrliche viel besser lebte als die miese Betrügerin, aber sie ließ es bleiben. Die Cherelle, mit der sie sprach, hatte mit ihrer Kindheitsfreundin nur noch wenig gemein.
    Und die Erwachsene wollte Risa lieber nicht kennenlernen.
    »Wo und wann?«, fragte Risa.
    »Heute Abend. Du guckst dir das Gold an und gibst mir dann das Geld. So ist der Deal. Ich hab keine Lust mehr, hereingelegt zu werden.«
    »Heute Abend?« Risa blickte Dana an. »Ich weiß nicht, ob ich das Geld so schnell auftreiben kann.«
    Dana blickte auf Niall.
    Der nickte. Zu seinem Job gehörte auch das Bereithalten eines Pools von mehreren Millionen Dollar in bar, für den Fall, dass Rarities solch ungewöhnliche Angebote bekam wie das derzeitige. Wie Shane in seinem Casino, so hatte Rarities mehr Bargeld parat als neunundneunzig von hundert Banken.
    »Heute Abend ist okay«, sagte Risa.
    »Ich ruf dich in ein paar Stunden an und sag dir wo. Bring nur genug Geld mit. Wir werden eine nette Versteigerung machen, Stück für Stück.« Sie lachte schrill. »Wer das meiste Geld hat, kriegt die meisten Preise.«
    »Cherelle …«, begann Risa und fragte sich, was wohl los sei.
    Cherelle sprach weiter, ihre Stimme klang heiser und doch hart wie Stein. »Komm bloß allein, mein Küken. Wenn du irgendjemand mitbringst, bin ich sofort durch die Hintertür weg und du siehst das Gold nie wieder. Dein Boss fände das sicher gar nicht gut.«
    »Ich kann doch nicht mitten in der Nacht alleine losfahren mit dem Kofferraum voll Geld …«
    Risa sprach ins Leere. Mit einem Laut der Empörung knallte sie den Hörer auf.
    »Nicht alleine«, sagten Niall und Ian gleichzeitig.
    Risa warf ihnen einen Blick zu, der ihnen mitteilte, dass sie tun würde, was sie wollte und wann sie wollte, und wenn sie sich auf den Kopf stellten.
    » Rarities legt das Geld dafür vor«, sagte Niall. »Und ich sage dir, dass du das nicht alleine machen wirst.«
    »Das Golden Fleece wird das Geld dafür vorlegen«, sagte Shane vom Eingang. »Und Risa wird das nicht alleine machen.«
    Risa flog herum und blickte zur Tür, als Shane gerade einen Schritt beiseitetrat, um einer atemberaubend schönen Frau mit leicht asiatischen Gesichtszügen den Vortritt zu lassen.
    »Ich glaube, Sie kennen hier jeden außer Risa«, sagte Shane. »Risa Sheridan, April Joy.«
    Risa wusste nach dem ersten Blick auf April, dass es Ärger geben würde. Auch wenn sie das selbst nicht gespürt hätte, konnte man es an den angespannten Gesichtszügen von Ian ablesen.
    Shane blickte noch grimmiger als Ian.
    »Hallo, April Joy«, sagte Risa. »Ist das ein gutes Zeichen, dass Sie hier sind?«
    Die Lippen der Agentin kräuselten sich zu einem seltenen aufrichtigen Lächeln. »Eher nicht, aber vielleicht haben Sie ja Glück.«
    Ians raues Lachen verriet Risa, dass daraus wohl eher nichts

Weitere Kostenlose Bücher