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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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werden würde.

62
Las Vegas
5. November
Am späten Nachmittag
    Risa machte ein paar Schritte auf Shane zu, dann hielt sie an. Seinem Gesichtsausdruck nach hätte sie eine Fremde sein können. Oder unsichtbar. Sie wusste nicht, ob er auf sie wütend war oder auf die ganze Welt. In Anbetracht von April Joys Anwesenheit wahrscheinlich beides.
    Trotzdem sehnte sich Risa danach, ihren Geliebten in die Arme zu nehmen, ihn zu spüren und sich zu vergewissern, dass es ihm gut ging.
    »Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe«, sagte sie. »Geht es dir gut?«
    Er sah sie mit verschleiertem Blick an, dann streckte er seine Hand aus. Als sie danach griff, zog er sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Sie schlang die Arme um ihn und hielt fest, hielt einfach fest.
    »Ich habe mir um dich solche Sorgen gemacht«, sagte sie leise an seinem Hals. »Warum hast du mich nicht mit dir kommen lassen?«
    Er schob sie ein Stück von sich fort und schaute in ihre leuchtenden, ernsten Augen. »Du bringst mich noch um den Verstand.«
    Sie blinzelte fragend. »Weil ich so schnell die Beherrschung verliere?«
    »Weil du offenbar nicht begreifst, dass dir jemand eine Kugel verpassen könnte und ich mir dann den Rest meines Lebens wünsche, es hätte mich selbst erwischt.«
    »Ich möchte auch nicht, dass du verwundet wirst«, protestierte Risa.
    »Ich rede nicht von Verwundungen. Ich rede vom Tod.« Shane blickte zu Dana hinüber. »Die Goldartefakte, die ich losgekauft habe, liegen im Casinotresor.«
    »Halleluja«, lächelte Dana begeistert. »Zehn da, fehlen noch siebzehn.«
    »Siebzehn?«, fragte Shane schnell und überlegte sich, was ihm wohl von der Unterhaltung entgangen sein mochte, die er nur vom Flur aus mitbekommen hatte. »Wer? Wann? Wo?«
    »Cherelle«, sagte Risa. »Was das wann und wo anbelangt, warten wir auf Nachricht.«
    »In der Zwischenzeit«, sagte Niall zu Ian, »geh bitte rüber zum Wildest Dream .«
    »Es gibt von der Privatgarage nur eine Ausfahrt«, erklärte Shane. »Gail Silverado fährt entweder einen weißen Mercedes oder sie wird in einer weißen Limousine chauffiert. Die beiden Kennzeichen haben meine Sicherheitsleute gespeichert.«
    Niall grinste grimmig und bat Ian: »Wenn Silverado den Anruf vor uns erhält, dann folge ihr und sag uns Bescheid.«
    Ian nickte, schnappte sich ein dunkles Jackett von einem der Stühle und ging an April vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Aus Aprils abschätzigem Blick auf Ian wiederum war Verachtung abzulesen.
    »Wie hoch ist der Einsatz bei diesem Spiel?«, wandte sich Shane an Niall.
    »Zwei Millionen in bar. Nicht größer oder kleiner als Hunderter, was mich betrifft. Sonst dauert es viel zu lange, es so zu verpacken, dass eine Frau damit klarkommt.«
    »Kein Problem«, meinte Shane. »Ich kümmere mich drum.«
    Aprils seidige Augenbrauen gingen in die Höhe. »Kein Wunder, dass die Red-Phoenix-Triade unbedingt in Vegas Fuß fassen will. Hier läuft an einem Tag in einem Casino mehr Bargeld durch als in einer Zentralbank innerhalb einer Woche.«
    Niall warf April einen kurzen Blick zu, gab aber keinen Kommentar ab. Er respektierte ihre Fähigkeiten voll und ganz, was besagte, dass er beruflich mit ihr so wenig wie möglich zu tun haben wollte. Den Tiger zu reiten war der beste Weg, von ihm gefressen zu werden.
    »Ich habe immer ein Minimum von fünf Millionen in bar zur Hand«, sagte Shane. »Einige meiner Kunden – die Walfische – mögen keine Überweisungen, und keiner mag Schecks. Die Walfische, die bares Geld einzahlen, bekommen auch wieder bares Geld ausbezahlt. Wie sie das Geld in die verschiedenen Länder hinein- und aus ihnen herausbekommen, ist ihr Problem. Ich muss nur sicherstellen, dass ich genug Bargeld im Haus habe für alles, was den Walfischen einfällt.«
    »Das wird ja immer besser.« Das Lächeln von April gehörte nicht zu der Sorte, mit der man kleine Kinder beruhigt. »Ich bin neugierig, wie Red Phoenix gebraten und gesotten schmecken wird.«
    »Zuerst müssen Sie Ihr Dinner einfangen«, meinte Dana.
    »Das wird Tannahill für mich tun.«
    Dana schaute Shane fragend an. »Wie kommt es, dass Sie Ihre Meinung geändert haben?«
    »Aber das habe ich gar nicht. Ms Joy möchte ihr Geflügel gerne servieren, bevor es geschlüpft ist, geschweige denn gefangen, getötet, ausgenommen, gerupft und gebraten.«
    »Igitt«, sagte Risa. »Da halte ich mich lieber an den Zimmerservice.«
    April kicherte.
    »Wie haben Sie das bloß

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