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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Vorgenannter Kauf ist nicht urkundlich belegt, sondern durch die Erinnerung seines Enkels, der die Goldobjekte letzte Woche an J. E. Shapiro verkauft hat, um Wettschulden zu begleichen. Shapiro hat die Objekte an William Covington verkauft, der sie wiederum an Smith-White verkaufte. Alle drei letztgenannten Transaktionen sind ordnungsgemäß belegt.«
    »Glauben Sie das etwa?«
    »Was meinen Sie dazu?«
    »Ich meine, ich möchte eine Antwort auf meine Frage haben!«
    Shane lächelte leicht. »Das glaube ich Ihnen gerne. Und ich möchte auch eine Antwort haben. Bevor wir herausfinden, wer von uns zuerst antwortet, suchen Sie so schnell wie möglich Rarities auf. Ich will, dass diese Objekte jeder erdenklichen Prüfung unterzogen werden, die Rarities in seinen Labors vornehmen kann. Und Ihnen überlasse ich es, alles über den kunsthistorischen Kontext herauszufinden, was möglich ist. Sagen Sie Dana, sie soll sich mit den Fotos besondere Mühe geben. Eins davon wird wohl das Titelbild des Katalogs der Druidengold-Ausstellung zieren.«
    » Sie rufen Dana an«, fauchte Risa mit zusammengekniffenen Augen. » Ich kündige.«
    Shanes dunkle Augenbrauen hoben sich. »Aber dann wird jeder denken, Sie hätten mit mir geschlafen.«
    »Dann bin ich eben meinen Ruf als unberührbarer Eisklotz los. Na und? Das ist mir immer noch tausendmal lieber, als wenn mein Name in einer Publikation mit Diebesgut erscheint.«
    »Beweisen Sie es.«
    »Das werde ich auch, sobald ich mir die teuren Untersuchungen von Rarities leisten kann.«
    »Das werden Sie wohl nur können, wenn Sie für mich arbeiten«, erinnerte sie Shane mit dünnem Lächeln. » Rarities wird keinen müden Dreck für Sie untersuchen, es sei denn, dieser Dreck gehört Ihnen und Sie bestellen eine Untersuchung darüber bei ihnen.«
    Risa hätte am liebsten laut geschrien. Er hatte ja recht. Zum Teufel mit ihm .
    »Wie auch immer«, fügte er hinzu und warf Smith-Whites Beleg über die erfolgten Kauftransaktionen auf ihren Schreibtisch. »Wenn Sie weiterhin für mich arbeiten, müssen Sie gar nichts bezahlen. Und Sie können immer noch kündigen, wenn Ihnen der eindeutige Beweis vorliegt, den ich dann selbst mit hohem Kostenaufwand für Sie erbracht habe.«
    Risa hatte das unbehagliche Gefühl, dass Shane sich gleichzeitig über sie lustig machte und sich über ihre Absicht freute, wegen der Herkunftsfrage den Job zu kündigen. »Den werde ich nicht kriegen.«
    »Doch, das werden Sie. Ich verspreche es.«
    »Wenn nicht, gilt meine Kündigung rückwirkend zum jetzigen Augenblick.«
    »Einverstanden. Rufen Sie jetzt Dana an.«
    Als Risa nach dem Telefon griff, fing es an zu klingeln. Sie nahm ab und sagte kurz: »Sheridan.«
    »Hier ist die Sicherheit vom Empfang unten. Ms Cherelle Faulkner möchte gerne einen neuen Codeschlüssel angefertigt haben. Offenbar hat sie ihren verloren.«
    »Manches ändert sich nie«, murmelte Risa und dachte an die Nachlässigkeit, mit der Cherelle von klein auf mit Schlüsseln und anderen kleinen Sachen umgegangen war. »Machen Sie ihr einen neuen.«
    »Soll ich den elektronischen Code ändern?«
    »Zum Teufel«, murmelte Risa durch die Zähne. Das hatte ihr gerade noch gefehlt: jedes Mal, wenn Cherelle ihre Karte verlor, herumzurennen und sich selbst für ihr Apartment eine neue Codekarte machen zu lassen. »Nein. Lassen Sie es beim Alten.«
    Als sie auflegte, fing sie Shanes fragenden Blick aus grünen Augen auf. Sie sah, dass er wissen wollte, was los war, aber sie war im Moment mit ihrer Geduld am Ende – für ihn, für sich selbst und für den Rest der Welt. Und was schlimmer war: Es gab keine kurze Erklärung für Cherelle, verlorene Schlüssel und die bittersüße Anwesenheit einer alten Freundin in ihrer Wohnung im Golden Fleece .
    »Dafür habe ich jetzt keine Zeit«, gab sie kurz von sich und hackte Danas Nummer ins Tastenfeld ihres Telefons.
    »Dann später.«
    Sie ließ die Schultern kreisen im Versuch, all die Knoten zu lösen, die sich durch Cherelle und ihre Schuldgefühle und ihre Ungeduld und das gestohlene Gold gebildet hatten. Sie wollte jetzt wirklich nicht darüber reden.
    Über nichts von alldem.
    »Risa?« Shane gab nicht nach.
    »Sicher. Später. Was auch immer«, murmelte sie mit dem Hörer am Ohr. »Nein, nicht Sie, Dana. Mein Chef. Tut mir leid.«
    Shane hörte zu, während Risa eine sofortige Botenfahrt mit dem Gold zu Rarities bestellte und eine eingehende Untersuchung der vier Objekte. Aber es war nicht das Gold,

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