Blutkult (German Edition)
die sich Götter nennen wie du, nicht anerkannt wird. Wir lebten in ständiger Furcht davor, von euch entdeckt zu werden. Denn wir wussten, dass ihr uns vernichten würdet, doch hier sind wir nun, mein Volk und ich, lebendig, gottgleich, um endlich unseren Kult in die Welt hinauszutragen. Ein Kampf gegen Wesen, die deinesgleichen sind, wird bei diesem Unterfangen unumgänglich sein.
Ich bin ein Magier, und mein Weg ist weise, doch verstehe ich nichts von der Kampfkunst und davon, wie Kriege geführt werden. Und meinem Sohn Beliar fehlt es noch an der notwendigen Ausbildung, um diese große Verantwortung zu tragen. Du jedoch, bist ein Götterkrieger, wer könnte besser gegen all jene von deiner Art zu Felde ziehen? Du sollst meine Armee gegen sie in die Schlacht führen und mit mir und meinem Sohn den Grundstein legen für das Reich des ewigen Lebens.“
Larkyen schüttelte den Kopf.
„ Ewiges Leben“, sprach Strygar, „herrsche und kommandiere an unserer Seite. Und der Tod wird nicht mehr sein.“
„ Wahrlich wäre es für alle die jemanden verloren haben, gerecht, wenn es ein Reich oder gar eine Welt ohne Tod gebe.“ Larkyens Blick wurde düster. „Doch um welchen Preis soll dies möglich sein? Wie viele Leben müssen geopfert werden, um dir dieses Reich der Unsterblichkeit zu ermöglichen? Und wirst du nicht gleich einem Tyrannen über dieses Reich herrschen und bestimmen, wer des ewigen Lebens würdig ist und wer nicht? Niemals könnte ich dir beistehen. Wenn es eines Tages mein Wille ist, zu herrschen und zu kommandieren, dann werde ich dies alleine tun, ohne dich und deine Brut von Bluttrinkern.“
Beliar schrie erzürnt auf: „Wie kannst du es wagen! Unser Bündnis lehnt man nicht leichtfertig ab. Entweder du bist für uns oder gegen uns. Wenn du gegen uns bist, dann wird auch dein Blut den Durst unseres Volkes löschen!“
Larkyen hielt unbeirrt an seinem Entschluss fest. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu erwidern, griff er an. Sein Todesschlag galt Strygar. Doch schnell wie ein Blitz warf sich Beliar dazwischen. Sie leisteten sich einen heftigen Schlagabtausch.
Der Fürstensohn war keineswegs ungeübt mit dem Schwert – Schnelligkeit, gepaart mit übermenschlicher Stärke, machten ihn zu einem Gegner, den es nicht zu unterschätzen galt.
Aber Larkyen beherrschte die Kampfkünste des Ostens, und seiner Perfektion vermochte Beliar nichts Vergleichbares entgegenzusetzen. Der vernichtende Schlag mit Kaerelys blieb zwar aus, dafür bekam Larkyen seinen Gegner mit der bloßen Hand zu fassen. Mit spielerischer Leichtigkeit schleuderte er Beliar durch die Luft. Hart prallte der Fürstensohn auf den Steinboden.
Beliar erhob sich nur wankend und unter Ächzen, er ertastete eine stark blutende Platzwunde am Kopf. Zu Larkyens Beruhigung blieb die Verletzung bestehen und bestätigte, das jene, die vom Blut eines Unsterblichen getrunken hatten, zwar viel von dessen Macht in sich trugen, jedoch nicht über die Fähigkeit der sofortigen Selbstheilung verfügten.
„ Jede Blessur, jedweder Schnitt oder Bruch, gemahnt dich und deinesgleichen an die Schwächen der Sterblichkeit“, warnte Larkyen. „Die Verwundbarkeit der Strygarer ist denen der Menschen gleich.“
Längst nutzte Larkyen die Gelegenheit, sich dem Fürst von Nemar zu widmen.
Das bleiche Gesicht Strygars war zu einer wütenden Fratze deformiert, und er fletschte die spitzen Eckzähne und zischte Larkyen zu: „Deine Entscheidung ist bedauerlich, somit lässt du mir keine andere Wahl.“
Der Herr von Nemar reckte seinen Arm empor und spreizte die langen, knochigen Finger. Nun wurde Larkyen Zeuge einer Macht, die er niemals erwartet hatte. Ein Schwall lodernder Flammen drang aus den Fingerspitzen des Fürsten und fegte auf Larkyen zu. Nur mit knapper Mühe gelang es ihm, den Flammen auszuweichen. Seine Haare wurden versengt, und eine heiße Woge legte sich über sein Gesicht.
„ Siehe, ich gebiete über das Feuer!“ verkündete Fürst Strygar. „Erst jetzt, da es zu spät ist, erkennst du, wem du gegenüberstehst.“
„ Deine Elementarmagie wird dir nicht viel nutzen“, rief Larkyen, „unsterbliches Fleisch wird heilen, unsterblicher Zorn wird dich heimsuchen. Du bist dem Tod geweiht, seitdem du den ersten meiner Art getötet und dessen Blut getrunken hast.“
Nun kehrte Beliar zurück an die Seite des Fürsten. Gemeinsam kämpften Vater und Sohn gegen Larkyen.
Larkyen tat sich schwer, den Angriffen von schwarzem Stahl und Feuer
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