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Blutkult (German Edition)

Blutkult (German Edition)

Titel: Blutkult (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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war sich sicher, dass Strygar keinesfalls tatenlos auf den Thron seines Schlosses verharren würde. Vielleicht durchkämmten seine Strygarer bereits die Gegend, um Larkyen zu finden.
    Der Gedanke, dass die Strygarer nach Wehrheim finden würden, ließ ihn schaudern. Trotz der Unstimmigkeiten Einzelner waren die Wehrheimer anständige Menschen.
    Schon immer hatte es Tyrannen in der Welt gegeben, die nach Macht und Besitz strebten, doch Strygar und seine Strygarer wollten noch viel mehr. In ihrer Gier, die ihre Triebe beherrschte, hatten sie sich selbst an die Spitze der Nahrungskette erhoben und alles was lebendig war, Menschen, Tiere und sogar Götter, zu ihrer Beute erklärt.
    Während der Rest der Welt nicht einmal ahnte, welches Grauen in einem Teil Laskuns herangewachsen war, sahen die Einwohner von Wehrheim in den Strygarern noch immer Fabelwesen. Doch die Fabeln der Vergangenheit waren Realität.

 
    Kapitel 6 – Dunkle Götter
     
    Es war eine sternklare Nacht, und das Fenster war noch immer geöffnet. Das Mondlicht spendete fahles Licht.
    Drei hochgewachsene Gestalten standen urplötzlich an Larkyens Bett. Eine der Gestalten weckte Etain durch einen sanften Ruck an der Schulter und zischte: „Geh nach draußen, Menschenweib.“
    Etain fuhr zusammen und drückte den schlafenden Verus fest an sich.
    „ Wer seid ihr?“, flüsterte Etain. Nackte Angst zeigte sich in ihrem Gesicht.
    „ Scher dich raus“, zischte eine der Gestalten.
    „ Was wollt ihr ihm antun?“ keuchte Etain.
    „ Wir sind gekommen, um ihm zu helfen.“
    Drei Paar Raubtieraugen blitzen im Halbdunkel auf.
    „ Nun geh und wage es nicht, dieses Zimmer zu betreten, bevor wir es dir erlauben. Trage auch Sorge dafür, dass niemand anderes hier hereinkommt.“
    Etain schlich nach draußen. Bevor sie die Tür hinter sich schloss, sah sie noch einmal zu Larkyen zurück.
    „ Menschen“, sagte die Gestalt genervt. „Sie taugen lediglich für eine Mahlzeit.“
    Die größte der drei Gestalten schüttelte den Kopf und sagte: „Nicht doch, Logrey, diese Menschen hier sind keine Beute. Sie haben sich um Larkyen gekümmert.“
    Tarynaar! durchfuhr es Larkyen. Er kannte die markante Stimme des vom Volk der Kentaren verehrten Unsterblichen nur zu gut.
    „ Er ist in schlechter Verfassung“, sagte die Gestalt, die sie Logrey nannten. „Diese Menschen hier haben nicht viel für ihn getan. Er ist dem zweiten Tode nahe.“
    „ Larkyen wird leben“, flüsterte Tarynaar. „Er ist sehr mächtig.“
    Daraufhin begann sich die dritte Gestalt zu regen und beugte sich dicht über Larkyen.
    Für einen Moment fühlte Larkyen den warmen Atem in seinem Gesicht. Ein Messer aus schwarzem Stahl, geführt von einer schlanken Hand, näherte sich seiner Brust. Es folgte ein stechender Schmerz in seinem Brustkorb.
    „ Die Runen werden Genesung bringen“, erklärte die Ayrus genannte Gestalt. „Unsere Magie liegt in den Runen. Ich ritze die Formel der Heilung in dein Fleisch. Mein Gefühl verrät mir, dass du Schmerzen gewohnt bist.“
    Ayrus stimmte einen monotonen Gesang an, der die Namen der nordischen Runen verkündete. Einige waren Larkyen bereits bekannt, fanden sie doch beim Schmieden der magischen Waffen Gebrauch und verliehen dem schwarzen Stahl seine überragenden Eigenschaften.
    Die schmerzhafte Prozedur dauerte bis zum Morgengrauen. Als die Sonne aufging und mit ihren ersten Strahlen Larkyens Gesicht benetzte, war die Speerwunde verheilt. Keine Narbe war zurückgeblieben.
    Larkyen war wieder fähig, sich zu bewegen. Langsam erhob er sich von seinem Bett. Nur kurz sah er zurück auf das mit seinem Blut durchtränkte Stroh, bevor er seine Kleidung anzog und den nachtfarbenen Umhang über seine Schultern legte.
    Dann wanderte sein Blick zu den drei Unsterblichen.
    Tarynaar war zu groß für die Häuser der Menschen und musste sich leicht vornüberbeugen, um nicht gegen die Zimmerdecke zu stoßen. Sein weißes Haar fiel ihm über die Schultern, und der dunkle Umhang den er trug, verdeckte einen Großteil seiner Rüstung.
    „ Nun hat es auch mich nach Laskun verschlagen“, sagte Tarynaar. „Und mir scheint, ich bin gerade rechtzeitig gekommen. Wir erhörten das Gebet eines Menschen namens Regar .“
    „ Ich bin euch dreien zu Dank verpflichtet“, sagte Larkyen und verbeugte sich respektvoll, woraufhin die drei Unsterblichen den Brauch erwiderten.
     
    „ Ich werde Logrey genannt, Krieger und militärischer Stratege, geboren unter der zweiten schwarzen

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