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Blutkult (German Edition)

Blutkult (German Edition)

Titel: Blutkult (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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Oberkiefer die spitzen Eckzähne.
    Ehe Larkyen und Ayrus eingreifen konnten, fiel der neuerschaffene Strygarer über seine Helferin her und schlug die Zähne in ihre Kehle. Sie kreischte, während er sich von ihrem Blut nährte.
    Schweigend hatte Larkyen sein Schwert Kaerelys gezogen. Ein Streich genügte, um den Strygarer auf der Stelle zu enthaupten.
    Wimmernd krümmte sich die Kräuterfrau in einer Pfütze ihres Blutes zusammen. Sie zitterte am ganzen Leib und hielt sich die Bisswunde. Helfer versuchten sich um sie zu drängen, doch Sigurian gebot ihnen, sichere Distanz zu wahren.
    „ Was geschieht jetzt mit mir?“, weinte die Frau.
    Fragend sah Sigurian den Kyaslaner an, doch der schüttelte nur den Kopf und seufzte: „Sie ist gebissen worden, es gibt keine Hoffnung mehr für sie.“
    „… nur noch Erlösung“, flüsterte Larkyen.
    Nach einem Moment des Schweigens kniete er sich nieder zu der Frau, deren Gesicht so von Furcht gezeichnet war. Er legte seine rechte Hand auf ihre Stirn und spürte deutlich ihre Lebenskraft. Die Frau sah ihn verständnislos an. Und da er wusste, dass auch sie durch den Biss längst der Verdammnis anheimgefallen war, entzog Larkyen ihr sämtliche Lebenskraft. Auf Grund der Berührung strömte sie in heißen Wogen in ihn hinein. Larkyen ließ ihren erschlafften Körper zu Boden sinken. Beinahe zärtlich schloss er mit seinen Fingern ihre Augenlider.
    „ Ein grausamer Fluch liegt über Laskun“, flüsterte Sigurian und blickte hilfesuchend zu den beiden Unsterblichen. „Ich flehe euch an, befreit unsere Heimat davon, damit so etwas nie wieder geschehen muss.“

 
    Kapitel 11 – Verbundenheit
     
    Strygarer – noch vor Tagen als eine Schauermär abgetan, bot diese neue Rasse nun eine riesige Gefahr.
    Mochten sie auch manche Gemeinsamkeit mit den Kindern der schwarzen Sonne haben, so wohnte ihnen dennoch nichts Edles oder Erhabenes inne. Sie waren nichts als das Zerrbild eines Unsterblichen und verkör-perten eine Unreinheit, die Larkyen in einem Anfall von Ekel erschaudern ließ. Er empfand die Ausrottung dieser Wesen als seine Pflicht.
     
    Die fünf Unsterblichen waren von tiefer Sorge erfüllt, als sie sich aufs neue vor dem Haus der Heilung gegenüberstanden. Und es war Ayrus, der das erste Mal von einem Brunnen des Verderbens im Fürstentum Nemar sprechen sollte, der Brutstätte all jenes Unheils.
    „ Einem solchen Feind hat niemand von uns je gegenübergestanden, es steht viel auf dem Spiel, und die Gefahr, dass wir unterliegen, ist groß. Der Imperator persönlich muss hiervon erfahren. Sein Wort ist weise, er wird uns guten Rat geben können.“
    „ Also willst du in den Wind sprechen, um Rha-Khun Bericht zu erstatten“, sagte Tarynaar. „Doch wie wird der Imperator reagieren, wenn der Wind deine Botschaft an seine Ohren trägt, und er erfährt, dass die von ihm entsandten Unsterblichen Seite an Seite mit den Menschen kämpfen?“
    „ Für einen Kyaslaner ist das Wort des Imperators unfehlbar“, sagte Logrey. „Wir werden tun, was unser Oberhaupt von uns verlangt.“
    „ Möge es das Richtige sein“, seufzte Tarynaar.
    „ Die Entfernung zum Reich Kyaslan ist sehr groß“, erklärte Ayrus. „Wir werden uns einige Zeit gedulden müssen, um den Kontakt herzustellen, darum bedarf es meiner äußersten Konzentration. Ich werde danach sehr erschöpft sein.“
    Ayrus wandte den Blick Richtung Süden, seine Augen waren in die Ferne gerichtet, als erahne er dort das Reich Kyaslan. Er schloss die Augen. Als der Wind gen Süden blies, begann er zu sprechen: „Großer Rha-Khun, Imperator von Kyaslan, ich, Ayrus, Sohn der zweiten schwarzen Sonne, bin es, der dich ruft. Erhöre mich!“
    Die Worte des Unsterblichen vereinten sich mit der Melodie des Windes und wurden zum Himmel emporgetragen.
    Einige Zeit verstrich, Ayrus verharrte regungslos, die Augen noch immer geschlossen. Plötzlich zuckte der Unsterbliche zusammen, der Wind trug eine neue Stimme an sein Ohr, deren erstarkender Klang dem Runenmeister in Fassungslosigkeit versetzte. Seine Bitten schienen erhört, doch es war nicht der Imperator, der zu ihnen sprach.
    „ Dein Anliegen ist vergebens, Gottheit aus fernem Lande. Ich bin Fürst Strygar! Deine Worte werden den Süden der Welt niemals erreichen, denn du bist hier in meinem Reich, wo Luft und Winde mir gehorchen und das Blut in deinen Adern dazu bestimmt ist, den Durst meines Volkes zu löschen.“
    Strygar lachte, es war ein triumphales Lachen, voller

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