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Blutkult (German Edition)

Blutkult (German Edition)

Titel: Blutkult (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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erhebt, so sollt ihr uns durch die Höhlen von Laskuns Unterwelt führen. Weist uns den schnellsten und besten Weg zum Schloss des Fürsten, wir dürfen nicht gesehen werden.“
    „ Vom anderen Ende unseres Tals aus führt ein unterirdischer Weg bis zu der Stadt Frathar. Einst wurden von dort Wein, Waffen und Vieh hierher geschmuggelt. Nur eine Handvoll Wehrheimer kennt diesen Weg. Frathar liegt südwestlich von Nemar, am großen Fluss Nefalion, von dort ist es nicht weit bis zum Fürstentum und ihr werdet aus einer Richtung angreifen können, die Fürst Strygar niemals erwartet.“
    „ Also gut“, sagte Tarynaar, sichtlich beeindruckt. „Dann soll es so geschehen, doch haben wir unser Ziel erreicht, tut ihr Sterblichen einzig und allein, was wir euch sagen. Ihr unternehmt nichts auf eigene Faust!“
    Regar nickte und sprach: „Es wird uns eine Ehre sein, wir werden euch nicht enttäuschen.“

 
    Kapitel 12 – Die Unterwelt
     
    Die fünf Unsterblichen zogen viele Blicke auf sich, als sie sich bei der Stadtpforte versammelten. Die Zahl ihrer Verbündeten aus Wehrheim war mittlerweile auf achtundzwanzig angewachsen. Sie waren mit Waffen, Wegzehrung und anderem Gepäck ausgerüstet.
    Gemäß einer Abstimmung des Rates der Stadtältesten bekam jeder, der sich bereit erklärte, gegen Nemar zu streiten, eines der besten Pferde Wehrheims zur Seite gestellt. Es war das erste Mal seit langer Zeit, das der Rat in einer Abstimmung ein einstimmiges Ergebnis erzielt hatte.
    Die Waffenbruderschaft aus Unsterblichen und Sterblichen sollte später als das Wehrheimer Bündnis in die Geschichte der Welt eingehen.
    Viele Bewohner scharten sich um die Verbündeten, um ihnen viel Glück und Erfolg zu wünschen.
    Auf dem Rücken seines Kedanerhengstes sah Larkyen auf die Menschen herab. Seine Miene hellte sich auf, als er unter ihnen auch Etain erkannte, die sich ihren Weg durch die Menschenmassen suchte. Mit leuchtenden Augen trat sie zu Larkyen. Ihre Blicke trafen sich und zeugten dieses Mal von großer beidseitiger Zuneigung.
    „ Mittlerweile hast du mich ein weiteres Mal vor dem Tod bewahrt“, flüsterte sie ihm zu. „Ich danke dir von ganzen Herzen dafür.“
    „ Du verdienst das Leben, und dein Sohn verdient eine Mutter.“
    „ Der Fürst, gegen den ihr in den Krieg zieht ...“
    „ Strygar!“
    „ Er verkörpert das Böse, nicht wahr?“
    „ Nicht mehr oder weniger als ich, oder andere meiner Art.“
    „ Mir scheint, du siehst weniger Gutes in dir und den deinigen als ich.“
    „ Du irrst dich sehr, nur unterteile ich die Welt nicht in Gut und Böse. Ich habe Menschen zu Hunderten getötet, manche glauben auch in mir das Böse zu erkennen, doch tötete ich zumeist, um zu leben, um mich zu nähren. Die Bestien von Nemar handeln nach den gleichen Maßstäben. Sie töten um zu leben, doch halten wir sie nicht für das Böse. Wir vernichten sie, weil es unsere Pflicht gegenüber unserer eigenen Art ist und damit das Gleichgewicht in der Natur gewahrt bleibt.“
    „ Also tut ein jeder von uns, was getan werden muss“, sagte Etain nach einem Moment des Schweigens. „Mögest du die Schlacht wohlbehalten überstehen. Mein Gefühl verrät mir, dass du nach vollbrachtem Sieg nicht nach Wehrheim zurückkehren wirst, doch sollst du wissen, dass ich mir deine Rückkehr sehr wünschen würde.“
    Ihre Hand suchte die seine. Etain hegte keine der zahllosen Bedenken, die andere Sterbliche zur Distanz mahnten. Sie kannte keine Furcht angesichts eines Fressers zahlloser Leben, dessen bloße Berührung bereits den Tod bringen konnte.
    Larkyen hätte sich gewünscht, sie könnte noch lange zusammen dort stehen, doch blieb es nur ein flüchtiger Moment, dann galt es aufzubrechen.
    Hier war kein Platz für derartige Gefühle. Die Zeit, wieder zu lieben, war noch nicht gekommen, und heute schlug das Herz nur für den kommenden Kampf und die Vernichtung des Feindes.
    Alles, was er ihr noch sagen konnte, war: „Leb wohl!“
     
    In vollem Galopp ritten die Unsterblichen mit ihren Verbündeten aus der Stadt hinaus. Der riesenhafte Tarynaar lief an ihrer Seite.
    Gemäß Regars Anweisungen führte ihr Weg wieder in südwestlicher Richtung durch das Tal, vorbei an den Feldern und Höfen der Aussiedler. Doch bogen sie nahe der Felswand am anderen Ende nach Westen ab und folgten dem Verlauf eines flachen Flussbetts. Das Wasser versiegte inmitten schroffer Felsen. Dahinter ragten drei Spalten tief in den Berg hinein.
    „ Einst gab es hier

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