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Blutkult (German Edition)

Blutkult (German Edition)

Titel: Blutkult (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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einen gemeinsamen Feind verbündet, es muss nicht das letzte Bündnis gewesen sein.“
    „ Du bist voller Hoffnung“, sagte Logrey, „und das schwarze Lebensfeuer in dir brennt stark, doch du kannst nicht überall auf der Welt zugleich sein.“
    „ Aber ich kann dort kämpfen, wo immer es mich hinzieht.“
    „ Dann soll es so geschehen“, sagte der Kyaslaner.
     
    Larkyen spürte die Blicke von Tarynaar und Patryous auf sich ruhen, die in einigem Abstand vorbeizogen. Beide schienen das Gespräch mit angehört zu haben, Tarynaar nickte Larkyen bestätigend zu. Sie hatten die gleiche Denkweise, wenn es um die Sterblichen ging.
    Bereits seit vielen Jahrhunderten wurde Tarynaar aufgrund seiner Beistandsbereitschaft von dem Volk verehrt, dem er sich, ebenso wie Larkyen, noch immer zugehörig fühlte: Dem Volk der Kentaren.
    Er hegte keinen Hass gegen die Sterblichen, nein, er hielt an der Überzeugung fest, dass es eine gemeinsame Zukunft für Götter und Menschen geben konnte.
     
    Eine Grotte tat sich auf, in deren Mitte mehrere Säulen aus gewachsenem Stein aufragten. Dahinter erstreckte sich ein gähnend leerer Abgrund. Überall lagen Skelette von Kleintieren über den Boden verstreut, einige der Knochen wiesen deutlich sichtbare Nagespuren auf. Herabtropfender Kot lenkte den Blick unweigerlich nach oben.
    An der Decke hingen unzählige Fledermäuse in einem dichten Verbund beieinander. Die Körper der Tiere erinnerten an dicke braune Fellbündel. Der Blick ihrer schwarzen Augen war ausdruckslos gen Boden gerichtet. Hatten die Fledermäuse bislang in einer ruhenden Starre verharrt, begannen sie sich nun im zunehmenden Fackelschein zu regen. Einige breiteten ihre Flügel aus, die der Spannweite eines ausgewachsenen Adlers gleichkamen. Mäuler öffneten sich und entblößten spitze Eckzähne. Zischlaute erklangen, die sich bald schon in ein Kreischen verwandelten.
     
    Mit großer Sorge sahen sich die Sterblichen um. Warnend legte Regar seinen Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete allen, sich so leise wie möglich zu bewegen.
    Plötzlich stießen sich die Tiere von der Decke ab und stürzten als ein gewaltiger Schwarm herab.
    Alle suchten Deckung bei ihren Pferden, immer wieder rasten die geflügelten Ungetüme über ihre Köpfe hinweg. Larkyen fing mit der Hand eines der Tiere aus der Luft, die dunklen Augen reagierten empfindlich auf das Licht der Fackeln und kündeten auf so fremdartige Weise von Gier. Nadelspitze Eckzähne ragten über den Unterkiefer hervor. Fast schien es, als blicke er einem Strygarer ins Antlitz. Panisch schlug die Fledermaus mit ihren lederartigen Schwingen um sich, bis Larkyen sie wieder freiließ.
    „ Wir nennen diese Tiere Furyaner!“ rief Regar zu ihm hinüber. „Es sind die gefährlichsten Fledermäuse, die wir kennen. Ihr Biss ist giftig, und sie fressen alles, was sie erlegen können.“
    Irgendwann wurde ein Sterblicher von einer Fledermaus zu Boden gerissen. Das Tier legte seine Schwingen um den Kopf des Mannes und vergrub sein Maul in dessen Stirn. Der Mann schrie und schlug mit beiden Händen auf die Fledermaus ein, seine Gefährten versuchten ihn zu helfen, jedoch vergebens. Der Geruch des Blutes erregte die sofortige Aufmerksamkeit der anderen Tiere und bewirkte, dass der gesamte Schwarm seine Angriffe nur noch auf ein einziges Opfer richtete. In blitzschnellen Attacken stießen die Fledermäuse auf den Mann herab, bis dessen Schreie schließlich verebbten.
    Endlich zogen sich die Tiere in die Dunkelheit abseits des Fackelscheins zurück, doch von ihrem Opfer blieben nur Knochen und Kleidungsfetzen.
     
    Jener Verlust bedeutete ein Schwert weniger in der Schlacht gegen Nemar, und auch ein weiterer Krieger schien den Angriff der Furyaner nicht überlebt zu haben. Der blondhaarige Bulgar war mitsamt seinem Pferd verschwunden. Selbst die Unsterblichen mit ihren scharfen Sinnen konnten nichts über seinen Verbleib berichten. Die Gefährten suchten die Grotte bis zum Rand des Abgrunds ab, doch ohne Erfolg.
    Allen Mutmaßungen nach musste Bulgar die Kontrolle über sein Pferd verloren haben und mit ihm in den Abgrund gestürzt sein. An Flucht im Angesicht einer Bedrohung glaubte keiner, denn ein jeder aus Wehrheim kannte Bulgar von Kindheit an, was ihn über jeden Zweifel erhaben sein ließ.
    So blieb den Gefährten keine andere Wahl, als weiter durch die Unterwelt Laskuns zu ziehen. Erst bei Nacht kehrten sie an die Oberfläche zurück.

 
    Kapitel 13 –Stadt des

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