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Blutkult (German Edition)

Blutkult (German Edition)

Titel: Blutkult (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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Gewässer begannen zu plätschern, in der Luft ertönte ein lautes Zischen, dem Atem eines Riesen gleich, und kahle Bäume gingen in Flammen auf.
    „ Nun gebiete ich über die vier Elemente der Welt“, verkündete Fürst Strygar. „Du stehst einem Gott gegenüber.“
    „ Genug geredet, lass es uns beenden!“
     
    Strygar spreizte seine riesigen Schwingen, und seine linke Hand erstrahlte in gleißendem Feuer. Aber noch während der Fürst einen Flammenstrahl sandte, sprang Larkyen über den See hinweg. Die Hitze versengte sein Fleisch, und wieder einmal ertrug er den Schmerz, ohne zu klagen. Larkyen und Strygar trafen aufeinander. Mit beiden Händen rammte der Unsterbliche die Schwertklinge in die Brust des Fürsten.
    Strygar stieß einen gellenden Schrei aus. Fest drückte er Larkyen an sich, um sich gemeinsam mit ihm in die Luft zu schwingen. Die schweren Flügel erzeugten einen heftigen Windhauch, fast so stark wie ein Sturm. Blitzschnell glitten die Nebelschwaden an Larkyen und Strygar vorüber. Sie blickten einander tief in die Augen, voll Hass und blanker Verzweiflung. Aus Strygars Leib züngelten Flammen, die auch Larkyen lichterloh entzündeten und sein Fleisch verzehrten.
    Die umliegenden Wolken wurden düster und blähten sich, ein unnatürlich heftiger Windstoß trieb die grauschwarzen Riesen rasch näher. Donnergrollen erklang, Blitze zuckten aus den Wolken hervor, entluden sich gezielt in Larkyen und brachten sein Blut zum Kochen.
    „ Die Elemente unterliegen meinem Gebot“, flüsterte der Fürst. „Du und die deinen werden niemals über derartige Macht verfügen, sei dir dessen gewiss, bevor du stirbst und als Asche auf die Welt hinabrieselst.“
    Larkyen wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde. Obwohl seine Hände nur noch hautlose Knochen waren, hielt er sein Schwert immer noch fest umklammert. Er begann die schwarze Klinge in der Wunde zu drehen und entlockte dem Fürsten einen weiteren Schrei, dem ein Schwall tiefroten Blutes folgte.
    Ihr Flug hatte eine majestätische Höhe erreicht, in der die Luft längst dünn und kalt geworden war. Der Pregargebirgskamm, ebenso das angrenzende Altoryagebirge, waren mit ihren schneebedeckten Bergspitzen nur mehr kleine grauweiße Flecken.
    Nun endlich begannen Strygars Kräfte zu schwinden, und seine Flügel hörten auf zu schlagen. Es war ein Moment, der sich ewig dahinzuziehen schien. Dann stürzten Larkyen und Strygar, noch immer eng umschlungen und brennend, gleich einem Kometen vom Himmel herab. Die Luft rauschte in Larkyens Ohren, er glaubte, seine Eingeweide würden zusammengepresst, und das Atmen fiel ihm schwer. Sie durchbrachen die Wolkenwand, die Berge wurden größer, und erste Nebelschleier hießen sie willkommen zurück in Nemar und gaben den Blick auf das Schloss und die Turmspitze frei.
    Plötzlich ein donnernder Knall, gefolgt vom Getöse berstenden Gesteins und vielen Schmerzen.
     
    Larkyen fand sich auf dem kalten Marmorboden des Thronsaals wieder. Rauch stieg von seinem geschundenen Leib auf, nur langsam wich die brennende Hitze aus ihm. Seine Verletzungen begannen sich zu regenerieren, Gebrochene Knochen richteten sich unter lautem Knacken, Muskeln und Sehnen wuchsen nach und wurden von neuen Hautschichten versiegelt.
    Über ihm in der Decke klaffte ein großes Loch im Gestein, in der staubigen Luft bildete das einfallende Licht einen Kegel.
    Mehrere Schritte entfernt lag Fürst Strygar inmitten von Schutt und Steinen. Die Flügel des Fürsten waren zerfetzt, die Leibesknochen gebrochen. Noch immer steckte Kaerelys in seiner Brust. Strygars Wunden sollten nicht heilen, aber noch immer hatte er genug Leben in sich. Der Fürst schleppte sich über den Boden in den mit Gebeinen geschmückten Gang. Er hinterließ eine Blutspur.
    Larkyen erhob sich und folgte Fürst Strygar. Er fand ihn am Boden, wo er vor dem riesigen Steinskelett kniete, doch sein Gesicht war einzig und allein der leblosen Frau in den grauen Knochenklauen zugewandt.
    „ Senar, mein Weib“, keuchte der Fürst. „Ich sterbe.“
    Jetzt baute sich Larkyen vor ihm auf. Seine Finger schlossen sich um den Griff des Schwertes, und er zog die schwarze Klinge aus Strygars Brust. Blut entrann dem Mund des Fürsten. Während Larkyen in der rechten Hand das Schwert Kaerelys hielt, legte er die linke auf Strygars Haupt. Unter seinen Fingern spürte er die Macht, die im Inneren jenes zerschmetterten Leibes wohnte; sie war von gewaltigem Ausmaß, doch in ihrer

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