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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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auf das Leder zu beißen riss er den Mund auf und schrie einen gurgelnder Laut heraus, der einen denken lies Kumasin würde gerade bei lebendigem Leibe verbrannt werden. Sein Gesicht glänzte vor Angstschweiß, der sich mit den Schmerzenstränen vermischte. Doch das Aufbäumen war nur von kurzer Dauer. Der Ohnmacht nahe, sackte Kumasin vor Erschöpfung nach hinten und war außerstande noch etwas zu sagen oder zu tun. Das letzte was er spürte, bevor ihn die Schwärze gänzlich einnahm, war das Herausziehen des hölzernen Schaftes aus seiner Wunde. Dann schenkte ihm die Finsternis endlich Frieden.
    „Das war es dann wohl!“, sprach Tymae als sie ihre Hände von Kumasins Bein nahm.
    „Noch nicht ganz“, entgegnete Warek. „Ich muss die Wunde noch säubern und verbinden. Dass er in Ohnmacht gefallen ist erleichtert die Sache allerdings. Geh hinüber zur Wachstube! Meistens haben die Soldaten einen Vorrat an Verbandszeug und Heilkräutern in ihren Räumen.“
    „Er wird nicht in der Lage sein zu laufen, oder?“
    Die Frage der Schattenelfe drang kalt und berechnend an Wareks Ohr.
    „Was fragst du mich solche Dinge?“
    Warek legte einen dicken Ast unter das Bein seines Freundes, damit das Blut aufhören konnte aus der Wunde zu laufen. Er legte einen Verband aus Stoff um das tiefe Loch und zog es mit einem schwachen Knoten zusammen.
    „Er wird uns aufhalten. Entweder lässt du ihn zurück oder ich werde meinen Weg zu Brook dá Cal alleine fortsetzen müssen!“
    Entsetzen und Zorn wechselten sich in Wareks Kopf ab. Wie war es dieser Frau möglich Kumasin einfach so zurück zulassen? Nachdem sie gemeinsam gegen die Valantarier gekämpft hatten und sein Kamerad dabei schwer verwundet wurde? Es stimmte anscheinend doch was man sich über die Schattenkinder erzählte. Der Göttervater hat sie ohne Herz geschaffen und als Schatten des Bösen in die Welt gesetzt.
    „Ich werde ihn nicht zurücklassen! Und du wirst nicht alleine den Weg zur
Wellenschneider
antreten!“
    „Was glaubst du…?“
    „Ich kann ihn nicht alleine tragen. Er… ich brauche deine Hilfe. Du kannst uns nicht einfach unserem Schicksal überlassen! Kumasin ist nur wegen dir in dieser Lage!“
    Die Schattenelfe ließ Wareks Gerede anscheinend kalt.
    „Tu was du für richtig hältst! Ich werde zur Küste gehen!“
    Ohne sich noch einmal umzublicken schritt sie an Warek vorbei und ging geradewegs in Richtung Flussufer. Bemüht nicht daran zu denken was sie ihm antun könnte rannte er hinterher und überholte sie schließlich.
    „Ich bitte dich. Er wird sterben!“ Ein ausdrucksloser Blick war alles was er als Erwiderung bekam. Mit Tränen in den Augen stand Warek vor ihr. „Woher kommt nur all dieser Hass auf uns Menschen? Was haben wir dir getan, dass du es fertig bringst einen Mann, mit dem du tagelang gereist bist, einfach zum Sterben zurückzulassen?“
    Endlich konnte er dem Schattenkind eine Antwort entlocken.
    „Dein Volk ist die Wurzel des Übels welches unsere Welt vergiftet! Ihr Menschen denkt immer nur an euch selbst. Die Nöte der anderen Völker aus
Berrá
haben euch noch nie interessiert! Seit Jahrtausenden bringt ihr Leid über alle die euch nahe stehen. So auch über mein Volk. Darum waren wir gezwungen ins Exil zu gehen. Fern von unseren Wurzeln führen wir ein Leben wie Ausgestoßene. Die Geschichte hat uns als die Kinder der Uneinigkeit gebrandmarkt. Doch ihr seid diejenigen, die Krieg und Elend über die Welt bringen!“
    Mit solch einer Antwort hatte der Seemann nicht gerechnet. Wie sollte er jemanden überzeugen ihm zu helfen, der nicht nur ihn, sondern die gesamte Menschheit zum Feind hatte?
    „Ich weiß nicht wie es dazu kommen konnte, dass unsere Völker in diesen Zwist gefallen sind, doch ich kann dir versichern, dass ich keinerlei Groll gegen dich oder die deinen hege. Ich war stets stolz darauf, Angehörige aller Völker und Klassen, als Freunde zu haben. Und es wäre mir eine besondere Ehre dich als Freund bezeichnen zu können.“
    Tymae war sich nicht sicher ob sie über den Menschen aufgrund seiner Naivität lachen sollte oder ob es tatsächlich ein ehrlicher Ausdruck seiner Gefühle war, der ihn dies sagen ließ.
    „Du versuchst doch nur mich zu überreden deinem Freund zu helfen. Und dass du solche Reden schwingst, um dein Ziel zu erreichen, beweist mir wie Recht ich hatte.“
    Verzweifelt blickte Warek zum Himmel. Er wusste einfach nicht mehr was er noch sagen konnte.
    „Natürlich will ich dich dazu bringen

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