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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Klingen nach dem am nächsten stehenden Soldaten schleuderte. Dieser wurde von beiden Waffen in die Brust getroffen und sank augenblicklich zusammen. Noch ehe er den Boden berührte war die Schattenelfe zur Stelle und zog die Kurzschwerter aus seinem Fleisch. Wie aus einer tiefen Ohnmacht erwacht, rissen die drei restlichen Gegner ihre Armbrüste nach oben und feuerten eine hastig gezielte Salve auf Tymae. Wieder einmal stellte die Kriegerin ihre elfischen Fähigkeiten unter Beweis. Noch bevor die tödlichen Geschosse sie erreichten vollzog sie einen Tanz der für die Augen der Sterblichen nicht zu erfassen war. Sie sprang durch die ungezielte Salve hindurch und drehte sich dabei wie ein Wirbelsturm auf dem Wasser. Mit einer unfassbaren Geschwindigkeit wich sie allen Bolzen aus und landete anschließend zwischen ihren Gegnern. Die Valantarier waren nicht in der Lage den bevorstehenden Angriff abzuwehren und sahen ihre letzte Hoffnung zu überleben in der Flucht. Doch noch bevor es ihnen möglich war sich in die Fluten des
Mia Stroms
zu stürzen, fielen zwei von ihnen den Kurzschwertern der Schattenelfe zum Opfer. Tymae machte kurzen Prozess mit den Soldaten. Beide gingen mit durchtrennten Kehlen zu Boden und hauchten zuckend und röchelt ihr Leben aus. Als er seine getöteten Kameraden vor sich auf der Erde liegen sah, wusste der letzte Soldat, dass sein Ende bevorstand. Die Armbrust glitt ihm aus seinen zitterigen Fingern.
    „Bitte…“, begann er zu flehen. „Bitte töte mich nicht. Ich werde niemandem verraten was hier passiert ist. Ich sage einfach uns haben Räuber überfallen. Bitte. Ich werde nichts verraten!“
    Tymaes Verachtung für die Feigheit des Soldaten wich bereits dem Gefühl der Fassungslosigkeit.
    Was sind das nur für niedere Kreaturen? Nur in einer scheinbar überlegenen Gruppe wagen sie sich in den Kampf. Und wenn sie ihr Ende kommen sehen winseln sie wie verlauste Straßenköter, die nach einem alten Knochen betteln. Wie konnte es nur geschehen, dass mein Volk von diesen jämmerlichen Gestalten aus der alten Heimat vertrieben wurde?
    Mittlerweile war der Soldat auf die Knie gesunken und flehte weiterhin um sein Leben.
    „Du bist es nicht wert durch meine Klinge zu sterben!“
    Ein kräftiger Tritt der Schattenelfe an den Helm des Flehenden sorgte dafür, dass dieser bewusstlos zu Boden sank und vermutlich nicht so schnell wieder aufstehen würde.
    „Komm hier runter!“, hörte sie Warek in einem leichten Befehlston rufen. „Kumasin ist verletzt! Ich brauche deine Hilfe!“
    Sie verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr an den Soldaten und begab sich hinab zu ihren Reisegefährten. Mit eleganter Leichtigkeit sprang sie hinunter zum Fuß der Wehrmauer. Kumasin hatte sehr viel Blut verloren und es zeichnete sich bereits eine starke Blässe auf seinem Gesicht ab. Warek versuchte die Nerven zu behalten und gab der Elfin Anweisungen.
    „Ich muss den Schaft des Bolzens herausziehen. Doch dazu muss ich ihn erst mit dem Messer ankerben damit ich ihn brechen kann.“ Mit Sorgen erfüllten Augen blickte er seinen Freund an. „Das wird höllisch wehtun. Am besten du legst dich flach hin und schließt die Augen. Hier…“ Warek gab ihm die Lederscheide seines Messers. „Beiß da drauf wenn der Schmerz zu groß wird! Und du…“, sprach er Tymae in einem bestimmenden Ton an „Halte sein Bein fest! Er darf es auf keinen Fall bewegen. Sonst reißt der Schaft die Wunde nur noch weiter auf. Also. Dann los!“
    Kumasin biss so stark er konnte in das Leder. Er hatte schon oft gesehen wie Männern solche Pfeile herausgenommen wurden. Zwar überstanden die meisten diese Prozedur, jedoch fielen sie alle vor Schmerzen in Ohnmacht. Noch bevor er versuchen konnte an etwas anderes zu denken, begann Warek den hölzernen Schaft mit dem Messer einzukerben. Er versuchte ihn so wenig wie möglich zu bewegen, doch die kleinste Berührung reichte bereits aus um Kumasin die schlimmsten Schmerzen seines Lebens zu bereiten.
    „In Ordnung. Ich glaube jetzt kann ich ihn brechen. Das wird nun der unangenehme Teil.“
    Warek hatte gehofft etwas mehr Ironie in diesen Satz legen zu können. Jedoch war die Sorge um seinen Kameraden einfach zu groß, als dass er sie hätte verstecken können. Mit einem schnellen Ruck brach er den Schaft in zwei Hälften und lies dabei Kumasins Gesicht nicht aus den Augen. Dieser bäumte sich kurz auf und konnte den Schmerzensschrei einfach nicht länger unterdrücken. Unfähig weiterhin

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