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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Jahren deine Mutter getroffen und mich in sie verliebt. Möglicherweise hat das mein inneres Feuer gelöscht bevor es übermächtig wurde. Mich verlangte es nie danach ein Krieger zu werden. Ich sehnte mich nach einem Leben in Frieden und Ruhe.“
Nach einer langen Pause brach Kumar das Schweigen.

Doch bei dir ist das anders, Alkeer. Ich sehe es in deinen Augen seit du geboren wurdest. Das Erbe deines Großvaters schwebt über dir wie ein Falke, der zum Sturzflug auf seine Beute ansetzt. Sobald du dem Verlangen in dir nachgibst, wird der Falke niederstoßen und dein Geist wird verblendet sein. Nachdem dein Großvater ins Exil geschickt wurde, behaupteten einige, dass es ein Fluch der Elfen sei, der ihn zu solch einer rasenden Bestie im Kampf machte. Aber ich weiß es besser. Die Elfen gaben ihm zwar ein langes Leben, aber die Götter belegten ihn und seine Nachkommen mit einem Verlangen Blut zu vergießen. Er schmerzt mich, wenn ich dich ansehe und in dir den Schatten dieses Fluches sehe.“
    Ein erneuter Regenschauer riss Alkeer aus seinen Gedanken und holte ihn zurück in die Gegenwart. Die Erinnerungen an die warnenden Worte seines Vaters beschäftigten ihn immer noch.
    Sollte mein Vater Recht gehabt haben mit seinen Ängsten? Schlummert in mir ein mordlüsterner Schlächter? Das kann ich nicht glauben. Alles was ich will ist ein Leben als Soldat zu führen. Natürlich gehört zu solch einem Dasein auch ein Leben mit Krieg und Kämpfen. Aber mein Geist und meine Seele gehören immer noch mir selbst. Kein Fluch und keine göttliche Vorsehung kann mich davon abhalten ich selbst zu sein.
    „Du wirst es sehen Vater“, sprach Alkeer seine Worte in den Wind. „Ich werde ein edler Krieger sein. Stark und mutig. Aber auch gerecht und gnädig. Stets werde ich mein Leben dafür einsetzen die Schwachen zu schützen und das Böse zu bekämpfen. Du wirst es sehen.“
„Hey Bursche. Hör auf dich mit den Fischen zu unterhalten und mach dich wieder an die Arbeit!“
    Der Ruf des übellaunigen Kochs riss Alkeer aus seinem Hochgefühl.
Tja. Bevor ich ein Schwert schwingen darf, sollte ich wohl erst mal das Schälmesser kreisen lassen.
    Mit einem kleinen Schmunzeln über sich selbst und seine Träumerei machte er sich schließlich wieder an die Arbeit. Aber ein Gedanke ließ sich nicht so einfach aus seinem Geiste wischen.
    Meine Zeit wird kommen.
     
     

Wolkenbrecher

    Ihm gefiel nicht was er sah. Wolkenbrecher wusste, dass der Moment kommen würde, an dem das Unglück seinen Lauf nehmen und das Böse versuchen würde seine Klauen nach dem Jungen auszustrecken. Und obwohl er das seit vielen Dekaden wusste, besorgte ihn dieser Gedanke. Hatten er und seine Verbündeten sich gut genug auf die drohende Gefahr vorbereitet? Was würde wohl passieren wenn der Dämon sich des Jungen bemächtigt und ihn auf seine Seite zog? Würde noch Hoffnung bestehen das Unheil abzuwenden wenn es erst mal soweit käme? Wolkenbrecher wollte nicht mehr daran denken. Stattdessen wandte er seinen Blick von dem Schiff ab und flog nach
Isamaria
zurück, um seinen Freunden zu berichten was er gesehen hatte. Seine weißen Federn glänzten silbern im Sonnenlicht. Für andere Bewohner
Isamarias
war es manchmal das Schönste wenn sie einem silbernen Riesenadler beim Fliegen zusehen durften. Für die Adler selbst jedoch war das silberne Federkleid ein Zeichen von Jugend und Unreife. Erst im Laufe des Älterwerdens verschwanden die silbernen Strähnen und gaben den Anblick auf ihre endgültige Zeichnung frei. Bei den meisten seiner Artgenossen zeichnete sich schnell eine bräunliche Farbe ab. Bei einigen wenigen, glänzten die Federn bis ins hohe Alter in der Farbe von flüssiger Bronze. Obwohl Wolkenbrecher nun schon über achtzig Dekaden alt war, glänzte er im Sonnenlicht immer noch wie ein silberner Pfeil. Die Älteren behaupteten, dass dies ein ganz besonderes Zeichen war. Er jedoch strebte nicht danach sich von allen anderen Riesenadlern zu unterscheiden. Mit kräftigen Flügelschlägen beschleunigte er seinen Flug. Wolkenbrecher flog so hoch, dass er bereits jetzt das
Ostgebirge
am Horizont erkennen konnte. Am Fuße der Berge lag der
Steinwald
in trügerischem Schlummer und verbarg unter seinem Blätterdach sein wahres Gesicht.
    Diese Menschen,
dachte er bei sich selbst, als er auf seine Heimat zuflog.
Der Gott des Windes selbst hat Isamaria seinen Namen gegeben. Eine Stadt für alle Lebewesen, die es leid waren auf der Erde zu wandeln und deswegen

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