Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
seine Schwierigkeiten damit ihn zu halten. Zwei weitere Männer mussten mit anfassen damit Sinal nicht ausbrach. Als Elrikh das klagende Wiehern seines Freundes hörte zerriss es ihm beinahe das Herz. Er drehte sich um und sah den sich aufbäumenden Sinal wie er versuchte sich von den Seeleuten loszureißen. Sofort rannte Elrikh zu ihm zurück und versuchte ihn zu beruhigen. Dieses Mal konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten.
„
Versteh das doch, Sinal. Du kannst nicht mit mir gehen. Mach es mir bitte nicht so schwer. Gehe mit Johle. Er wird sich gut um dich kümmern bis ich zurück bin.“
Zuerst beruhigt durch die Worte Elrikhs, bäumte sich Sinal erneut auf als dieser ihn verließ. Dieses Mal jedoch drehte sich der junge Mensch nicht um. Mit schnellen Schritten folgte er dem Pfad den Draihn eingeschlagen hatte und versuchte nicht an den weißen Hengst zu denken. So trennte er sich von allem was ihn noch mit seiner Heimat verband und beschritt den Weg in eine ungewisse Zukunft.
Nun saß er von allen allein gelassen in diesem feindlichen Land am Feuer und suchte immer noch nach der Antwort auf diese eine, ganz bestimmte, Frage.
Wie zum Henker bin ich in all das hineingeraten?
Teberoth
Lord Medehan und sein treuer Diener, General Cran Molok, standen auf einem kleinen Hügel und ließen ihre Augen über die felsige Landschaft von
Teberoth
schweifen. Vor zwei Tagen waren sie in Begleitung einer handverlesenen Eskorte von Moloks besten Männern zu dem toten Kontinent gereist und warteten nun auf eine Meldung von den Spähern, die der General ausgeschickt hatte.
„Mein Herr…“, begann Molok. „Ich halte es nicht für ratsam sich ohne Deckung über dieses Land zu bewegen. Auch wenn sich einige meiner besten Kämpfer unter eurer Eskorte befinden sind jene Kreaturen, die hier leben, etwas anderes als ein bewaffneter Ritter, der einem als Gegner gegenübersteht. So kampferprobt und gut trainiert sie auch sind, was den Zweikampf oder wilde Tiere betrifft, mussten sie noch nie gegen solche Ungeheuer kämpfen wie es sie hier gibt.“
Medehan begann zu schmunzeln und blickte zu seinem Waffenmeister.
„Ihr überrascht mich, mein lieber Molok. Ein Krieger von eurem Format sollte keine Angst verspüren, nur weil es in diesem Land ein paar Lebewesen gibt, welche er nicht kennt. Seid versichert, dass uns keinerlei Gefahr droht. Zumindest nicht eine so große, dass unsere Mission davon betroffen wäre. Und was eure Männer betrifft mein alter Freund…“ Medehan beugte sich zu Molok herüber „Solltet ihr nicht vergessen, dass es MEINE Männer sind. Ihr mögt sie ausgebildet haben. Aber ich bin ihr Herr und mir werden sie gehorchen. Sollten ein paar von ihnen, oder gar alle, den Tod erleiden müssen, um meiner Sache zu dienen, so soll es denn sein. Es geht hier schließlich um höhere Dinge!“
Obwohl seine Wangenknochen mahlten und ihm seine körperliche Spannung anzumerken war, entschuldigte sich Molok in tiefster Demut bei seinem Lord.
„Ich bitte um Vergebung, mein Gebieter. Es war nicht meine Absicht mir eine Position zuzusprechen, die mir nicht zusteht. Ich bin lediglich um eure Sicherheit besorgt. EURE Männer werden, genauso wie ich selbst, jederzeit ihr Leben geben, um das eure zu schützen.“
Ein lautstarkes Lachen war die Antwort auf diese trockene, jedoch aufrichtig klingende, Entschuldigung. Molok konnte seine Verwunderung über diese Reaktion des Lords nicht gut verbergen. Dieser jedoch lachte unbeirrbar weiter und klopfte seinem Untertan auf die Schulter.
„Mein alter Freund. Vergebt mir, dass ich euch zu dieser demütigen Speichelleckerei gezwungen habe. Aber das Bevorstehende nimmt meine Gedanken dermaßen für sich ein, dass ich oft vergesse wie treu und pflichtbewusst ihr mir stets zur Seite gestanden habt. Und bald werden all diese Bemühungen belohnt werden. Es dauert nicht mehr lange und die Welt wird einen neuen Herrscher haben, der sie vor Ehrfurcht beben lassen wird.“
Eine sandige Windböe fegte über die Köpfe der Reisenden hinweg. Die groben Körner und die stechend heiße Luft brannten unangenehm auf der ungeschützten Haut. Molok konnte sehen wie einige der Soldaten sich ihre Helme tiefer ins Gesicht zogen, um sich vor den wirbelnden Sandküssen zu schützen. Er selbst würde sich nicht die Blöße geben und sein Antlitz vor dem Wind verbergen. Stattdessen machte es den Eindruck als würde er sich trotzig im Sattel aufrichten und einen Sandsturm herausfordern. Das
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