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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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kommen ließen.
    „Nun macht schon! Lange kann ich das Tor nicht mehr offen halten!“
    Die unzähligen Runen der steinernen Bauten glühten in allen Farben des Regenbogens. Glitzernde Schwärze waberte wie flüssiger Teer zwischen den Säulen des Durchganges.
    Angekommen an den Göttertoren stieg Elrikh vom Rücken seines Hengstes ab und legte Draihn seine Hand auf die Schulter.
    „Du hast mir das Leben gerettet. Danke. Ohne dich würde ich jetzt vermutlich tot in der Ebene liegen und Sinal würde den Schlächtern der Wüste zum Opfer fallen.“
    „Könnt ihr eure Danksagungen vielleicht später fortsetzen und euch endlich durch das Tor bewegen?!“
    Die Stimme der Schamanin ließ keinen Widerspruch zu.
    „Los jetzt!“, schrie Draihn. „Beweg dich! Für deinen Größenwahn werde ich dir später noch in den Hintern treten.“
    Und so folgten sie Mart und Rethika durch das lichtdurchflutete Göttertor und verspürten augenblicklich jenes warme, vertraute Gefühl, welches sie auch schon bei der Vereinigung mit den Singula empfanden. Wie warmer Regen, der auf nackte Haut tropfte, ergoss sich die Macht der Göttertore auf ihre Körper. Rigga schritt als letzte hindurch und betete, dass sie an einen sicheren Ort gelangen würden. Auch sie spürte die gütige Wärme der göttlichen Kraft in sich. Die Schamanin glaubte die Luft beinahe schmecken zu können. Wie süßer Honigtau legte sie sich auf ihre Zunge und ließ sie für einen Moment alle Sorgen vergessen. In dieser Zwischenwelt schienen Ängste und Nöte nicht zu existieren. Gefühle wie Überschwänglichkeit, Sorglosigkeit und purer Lebensfreude durchströmten die Seelen der Auserwählten. Besonders Draihn fühlte sich wie im Rausch.
    Alleine für diesen Moment haben sich alle Qualen gelohnt.
    Dann wurde es finster um die Gemeinschaft.
    Was auf
Talamarima
zurückblieb waren ein paar Dutzend abgeschlachtete Nomadenkrieger und einige ihrer Kameraden, die gerade noch mit ansehen konnten wie die ungewöhnliche Gruppe durch das Göttertor verschwand.

Das Versprechen

    Ich glaube es gibt so einiges, was ich mir in meinem Leben ankreiden lassen muss. So manches Gesetz habe ich gebrochen um meinen Durst nach Wissen und Weisheit zu stillen. Auch habe ich vielleicht dazu beigetragen, dass so mancher ehrbarer Mensch den falschen Weg durch mich einschlug. Doch nun muss ich auch noch eingestehen, dass ich zu denjenigen gehöre, die ein Versprechen, welches sie an ihre Freunde gegeben haben, gebrochen haben. Ich versprach meinem guten Freund Elrikh, dass ich seinen geliebten Hengst mit zurück in die Heimat nehme. Doch schon kurz nachdem sich unsere Wege trennten passierte das Unglück. Es war bereits Nacht als wir unseren Anker vor der Küste von Talamarima lichteten, um Richtung Obaru zu segeln. Der Steuermann unterschätzte die starke Brandung und manövrierte uns direkt in einen starken Strudel hinein. Weder die Segel noch die Ruderer brachten genug Kraft auf, um uns aus der tödlichen Umarmung des Meeres zu befreien. Also mussten wir uns treiben lassen und hoffen, dass der Wassergott Rykanos Gnade mit uns haben würde. Mir läuft immer noch ein kalter Schauer über den Rücken wenn ich an das bedrohliche Knarren der Schiffsplanken denke. Der Mast bog sich im Wind, dass man glauben musste er würde jeden Moment bersten. Schließlich gab es ein lautes Donnern und ich rechnete bereits damit, dass wir nun alle den Kuss des kalten Meeres erfahren würden. Doch wie durch ein Wunder überlebten wir den Aufprall auf das unter uns liegende Riff. Gerade als ich den Boden meiner Kabine küsste und ein Dankesgebet zum Himmel schicken wollte, passierte es. Ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte, dem das Geschrei von hundert Mann folgte. Das Schiffsheck, und somit der große Laderaum, war in zwei Teile zerbrochen. Kaltes Salzwasser flutete die Korridore und nahm uns die Hoffnung zu überleben. Doch so schnell das Wasser gekommen war, verschwand es auch wieder. Als die Mannschaft sich beruhigte, griffen ein paar von uns zu den Öllampen und bahnten sich einen Weg zum hinteren Teil des Schiffes. Als wir sahen was der Zusammenstoß angerichtet hatte, dankten wir dem Göttervater für seinen Beistand. Es hätte nicht viel gefehlt und wir wären alle auf den Grund des Meeres gezogen worden. Der hintere Schiffsteil war weitestgehend zerstört. Die Schiffsplanken mussten wie Zündhölzer gebrochen sein. Unser Blick fiel durch ein gigantisches Loch, das sich durch das Heck gebohrt hatte und

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