Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
wich er zur Seite aus, tauchte unter dem mächtigen Schlag weg und rammte sein Messer genau in das Herz des Angreifers. Anschließend hob er noch einmal sein Schwert und trieb es seinem Feind in den Unterleib. Dieser sackte regungslos zusammen und rührte sich nicht mehr. Schnell blickte Cran sich um und suchte die Umgebung nach weiteren Dienern Medehans ab. Doch sie waren alleine.
Mit einem Gefühl welches man wohl schon als Abscheu bezeichnen konnte, bewegte sich Molok auf den Lord zu.
„Nun seid ihr an der Reihe, Medehan. Gleich wird euer Kopf im nassen Gras liegen und die Würmer werden sich an euch gütlich tun!“
Cran umfasste den Griff seines Hackschwertes fester und deutete mit der Spitze der Klinge auf den Lord.
„Geht auf die Knie und betet um Vergebung für eure gotteslästerlichen Rituale! Diese Gnade erweise ich euch, bevor mein Schwert diesen ganzen Wahnsinn beenden wird.“
Sein Gegenüber machte überraschenderweise nicht gerade den Eindruck, als hätte er große Angst vor dem was gleich passieren würde. Im Gegenteil. Der Lord lächelte und faltete gemütlich die Hände vor dem Bauch zusammen. Dieses selbstsichere Gehabe erzürnte Molok nur noch mehr und brachte ihn dazu sein Schwert zum Todesstoß zu erheben. Die Schreie seinen verratenen Männer verstummten langsam. Stattdessen hörte man das Geräusch von brechenden Knochen, berstendem Fleisch und wilden Tieren, die sich an den Leichen vergingen. Moloks Hass wuchs ins Unermessliche.
„Wie ihr wünscht. Dann soll eure Seele zu eurem Dunkelgott in die Unterwelt fahren!“
In dem Moment als er die Klinge hinabsausen lassen wollte, erklang wieder dieses wahnsinnige Lachen des Lords.
„Hahaha. Sehr amüsant, mein alter Freund. Aber ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich mir mein Schicksal von einem ausgedienten Säbelschwinger verweigern lasse.“
Hinter sich vernahm Molok ein Geräusch. Ohne sein Schwert zu senken, drehte er sich um und erstarrte. Die Leibwächter des Lords waren gerade dabei sich wieder zu erheben. Voller Entsetzen blickte Molok auf den Mann, in dessen Brust immer noch sein Messer steckte. Ohne ein Zeichen von Schmerz zog sich der Vermummte die Klinge aus dem Leib und betrachtete sie kurz. Er holte blitzschnell aus und warf die Klinge auf Molok zurück. Der schaffte es im letzten Moment sein Schwert zur Abwehr zu heben und dem tödlichen Messerwurf zu entgehen. Doch nun kam auch schon Bewegung in den zweiten Leibwächter. Ohne Rücksicht auf die Klinge des Generals zu nehmen, spurtete er auf diesen zu und warf sich mit voller Wucht gegen ihn. Molok hatte keine Möglichkeit auszuweichen. Angeschlagen stolperte er rückwärts und stürzte in die steile Schlucht hinab. Immer noch benommen vom Rauch und den Schlägen, die er durch die vermummten Diener erfahren hatte, schaffte er es nicht den Aufprall abzufangen. Hart prallte er gegen die steile Felswand der Schlucht und stürzte, unfähig seinen Fall aufzuhalten, in das Tal welches zu seinem Grab werden sollte. Die Welt drehte sich und nahm ihm jegliche Orientierung. Immer wieder schlug sein Kopf gegen den harten Stein. Spitze Felskanten schnitten sich durch Haut und Fleisch bis hinunter zum Knochen. Molok nahm alle Kraft zusammen, die noch in ihm steckte und packte sein Schwert mit beiden Händen. Dann rammte er die Klinge mit voller Wucht in die steinige Wand. Der Versuch auf diese Weise den Sturz zu bremsen scheiterte jedoch. Mit einem starken Ruck verdrehte er sich den Schwertarm und war gezwungen die Klinge loszulassen. Der Sturz über den harten Fels nahm kein Ende. Molok kam es so vor als nahm ihm jemand die Luft zum Atmen. Seine Hände fanden einfach keinen Halt. Hart schlug er mit dem Kopf gegen den Fels. Blut trat ihm aus Mund und Nase hervor. Ohne eine Chance das Unvermeidbare zu verhindern krachte er auf den Boden der Talsohle. Mit einem Aufprall, der durch Mark und Bein ging, landete er rücklings auf einem Felsbrocken und blieb reglos liegen. Den starren Blick gen Himmel gerichtet und die Arme weit von sich gestreckt, wartete er jeden Augenblick darauf, dass eines der Ungeheuer sich an seinem geschundenen Fleisch zu schaffen machte. Jeder Knochen in seinem Leib schien gebrochen zu sein. Unfähig sich zu rühren schloss Molok die Augen und gab sich der friedvollen Schwärze hin.
Oben auf dem Hügelkamm stand Lord Medehan und blickte auf den zerschmetterten Leib seines ehemaligen Ratgebers. Zu seiner eigenen Überraschung verspürte er keine übermäßige
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