Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
tat, wurde er von einem schweren Schlag in den Rücken getroffen, der ihn zu Boden warf. Unter anderen Umständen hätte er den Angreifer vielleicht kommen sehen, aber der brennende Rauch nahm ihm nicht nur fast die Luft, sondern auch die Sicht. Kräftige Hände griffen nach ihm und hielten ihn fest umklammert. Als er seinen Kopf etwas drehte, konnte er sehen, dass es zwei weitere Leibwächter waren, die ihn festhielten. Mit dem Wurfmesser in der Hand trat Medehan nun auf ihn zu.
„Ihr sagtet es doch selber schon. Kein Volk ist so wertvoll wie das der Menschen. Also versteht es sich doch von selbst, dass ich dem Dunkelgott ein würdiges Geschenk übergebe.“
„Mörder!“
Ein weiterer Schlag traf Molok hart im Genick und raubte ihm beinahe die Besinnung. Die Leibwächter schleiften ihn über den Boden, lockerten jedoch dabei nicht ihren Griff. Immer noch hielten sie Cran Molok fest umklammert und gaben ihm keine Chance zur Gegenwehr. Ein ruckartiges Anhalten seiner Peiniger, rüttelte den benommenen General ein wenig wach. Als er seinen Kopf hob, sah er vor sich das Tal in dem das Heer sein Lager aufgeschlagen hatte. Die vielen Fackeln und der helle Mond ließen einen von hier oben jede Einzelheit erkennen.
„Ich halte es nur für angebracht, dass ihr die letzte Schlacht eurer Männer mit anseht. Schließlich wart ihr derjenige, der sie ausgebildet hat. Gleich können wir sehen wie erfolgreich eure Lehren waren.“
„Dafür werdet ihr bezahlen!“
Noch ehe Molok weiterreden konnte, ertönten aus dem Tal unbeschreibliche Laute. Der Boden schien sich an vielen Stellen aufzutun und heraus kamen abscheuliche Kreaturen. Sie sahen aus wie an Land gehenden Kraken, die mit ihren Fangarmen nach allem griffen was sich bewegte. Riesige Mäuler verschlangen die überraschten Soldaten, welche keinerlei Zeit hatten um eine Verteidigung aufzubauen. In das unwirklich klingende Gebrüll der Monster mischten sich nun die Schreie der sterbenden Männer. Molok konnte erkennen, dass es keine Aussicht auf Flucht gab. An allen Seiten des Tals öffnete sich der Boden und gab diese entsetzlichen Kreaturen frei. Einige der Soldaten griffen geistesgegenwärtig zu ihren Waffen und setzten sich so gut sie konnten zur Wehr. Aber der Übermacht dieser grausamen Geschöpfe konnten sie nichts entgegensetzen. Hilfeschreie und Laute des Schmerzes und der Angst erfüllten das ganze Tal. Molok glaubte sogar zu hören wie einige seiner Männer nach ihm riefen.
„Dafür werdet ihr mit eurem Leben bezahlen, Medehan. Mit eurem Leben!“
„Hahaha. Wisst ihr, Molok, ihr hattet Recht. Dies da unten sind nicht meine Soldaten. Es sind eure. Meine erwarten mich jenseits der
Baromuhl
Schlucht
. Und da dies eure Männer sind, gebührt es euch sie auf den Weg in die Unterwelt zu begleiten.“
„Die Menschen werden sich gegen euch erheben, Medehan. Ihr werdet nicht mehr lange genug leben, um für euren Verrat entlohnt zu werden!“
„Das ist der Unterschied zwischen uns beiden, mein lieber General. Ihr lebt in der Vergangenheit. Doch mir gehört die Zukunft! Wenn ich erst einmal im Besitz meiner unbesiegbaren Armee bin, werde ich das Valantarische Reich und das Eiserne Imperium in die Knie zwingen. Der Rest dieser schwachen Welt wird dann bald folgen! Niemand wird sich gegen mich stellen und ich werde unter meiner Herrschaft wieder Ordnung und Stärke aufleben lassen!“
Auf ein Zeichen vom Lord hin wollten dessen Leibwächter den wehrlosen General in die Schlucht werfen. Doch Molok schaffte es sich aus der Umklammerung zu befreien und sein Schwert zu ziehen. Seine vor Rauch brennenden Augen ließen ihn seine Gegner nur schwer erkennen. Aber er zögerte trotzdem keinen Augenblick länger, wirbelte sein Hackschwert um die eigene Achse und trieb es einem der Leibwächter durch den Brustkorb. Mit einem Fußtritt befreite er seine Klinge aus dem leblosen Leib des Gegners und sah sich nach dem nächsten um. Dieser stand direkt neben Medehan und zog nun ebenfalls seine Klinge. Molok griff unbemerkt unter seine Armschiene und nahm das zweite Wurfmesser zur Hand. Der Angriff seines Gegners kam schnell und lautlos. Ohne dass er ein Geräusch vernahm, preschte der Leibwächter nach vorne und zwang Molok in die Defensive. Mit schnellen Schlägen, in denen eine unerwartet große Kraft steckte, trieb der Vermummte den General zurück. Moloks Sicht schien sich langsam zu verbessern. Als ein Abwärtsschlag des Leibwächters drohte ihm den Schädel einzuschlagen,
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