Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
vorgefunden. Glücklicherweise bestand die Bande nur aus einem halben Dutzend Männer, welche sich beim Anblick von Saba und Bolmar sehr schnell dazu bereit erklärt hatten die Krieger nach
Teberoth
zu bringen. Nachdem Malek ihnen versichert hatte, dass er keinerlei Interesse daran hatte ihr Schmugglernest auszuheben, wich die Spannung zwischen den Gesetzlosen und der Kriegertruppe ein wenig. Dennoch beschränkten sich die Unterhaltungen untereinander nur auf das Notwendigste. Ab und zu konnten die Ritter hören wie die Piraten tuschelten. Sie unterhielten sich über die unzähligen Schiffstrümmer, welche sie vor der Küste von
Rankhara
gesehen hatten. Malek hatte gehört wie einer der Schmuggler darüber lamentierte, dass sie in den Wrackteilen nichts gefunden hatten was sich zum Handel geeignet hätte.
Ehrlose Banditen! Wer weiß wie viele unserer toten Kameraden sie auf der Suche nach ein paar Münzen oder wertvollen Waffen entehrt haben indem sie ihre Leichname beraubten?! Doch so sind sie nun mal diese Halunken. Wie Krähen die sich über das Aas hermachen!
Malek versuchte nicht länger an seine gefallen Kameraden zu denken. Er brauchte die Schmuggler um Alkeers Verfolgung aufnehmen zu können. Und im Moment sollte er sich lieber um seine Gefährten kümmern anstatt sich Gedanken um die Piraten zu machen. Nissina hatte zwar großes Glück, dass sich ihre schwere Kopfwunde nicht entzündet hatte, dennoch hatte sie sehr viel Blut verloren und war immer noch sehr schwach. Der Weg zur Küste hatte sie ihre letzte Kraft gekostet und Malek dachte bereits daran wie beschwerlich der Weg noch werden würde, den sie auf
Teberoth
hinter sich bringen müssten.
Saba stand am Bug des bescheidenen Zweimasters und machte ein grimmiges Gesicht. Sollte der Hüne von seiner schlimm aussehenden Verletzung beeinträchtigt werden, so ließ er es sich nicht anmerken.
„Diese Nussschale ist zu langsam. Wir werden ewig brauchen um
Teberoth
zu erreichen.“
Bolmar und Malek gesellten sich zu ihrem Gefährten.
„Es ist der einzige Weg. Oder fällt dir etwas Besseres ein? Das Schiff von Rezzo hätten wir auf keinen Fall rechtzeitig erreichen können. Wenn die Schwindelkrautschmuggler nicht gewesen wären würden wir immer noch am Strand von
Rankhara
sitzen und das Meer anstarren.“
Ein zustimmendes Gemurmel was alles was Malek von Saba zu hören bekam.
„Das wäre nicht das Schlechteste.“
Die mürrische Stimme gehörte Lemok. Der junge Bogenschütze näherte sich seinen Kameraden und wirkte dabei sowohl müde als auch zornig. „Nissina geht es immer noch nicht besser. Sie braucht noch viel Ruhe bis sie wieder ganz genesen ist! Diese Verfolgung setzt ihr sehr schwer zu. Ich glaube nicht, dass sie so bald wieder kämpfen kann.“
Maleks Gesicht spiegelte unnachgiebige Zielstrebigkeit wieder.
„Wir haben keine andere Wahl! Wenn wir
Teberoth
erstmal erreicht haben müssen wir so schnell es geht unseren Weg fortsetzen. Nissina wird mithalten müssen. Es geht nicht anders!“
Ärgerlich blickte Lemok den ehemaligen Gruppenführer an.
„Warum das alles? Warum setzt du das Leben einer langjährigen Kameradin für diesen Jungen aufs Spiel?“
„Ich habe nicht vor mit dir oder sonst wem darüber zu diskutieren! Es ist der einzige Weg. Wenn wir die Küste des verfluchten Kontinents erreichen, werden wir auf dem schnellsten Wege zur
Schlucht von Baromuhl
gehen. Dort werden wir den Jungen finden.“
Maleks Worte erzürnten den Bogenschützen.
„Sie hat dir vertraut, Malek! Wir alle haben dir vertraut. Doch du bist bereit die Leben deiner Freunde für diesen dahergelaufenen Jüngling zu opfern. Du lügst uns an und riskierst, dass eine Kameradin ihr Leben lässt. Wofür? Was sollte dieses Gerede von den Untoten? Was steckt dahinter?“
„Du hast ja keine Ahnung wovon du sprichst, Lemok. Niemand hat dich gezwungen mitzukommen. Doch solange du mir folgst, wirst du tun was ich sage! Ich kenne Nissina schon länger als du. Ich weiß wozu sie imstande ist. Also benutze ihre Verletzung nicht als Deckung für deine eigene Feigheit!“
Die Männer, welche sich schon mehr als ein Dutzend Mal gegenseitig im Kampf beschützt hatten, standen sich wie zwei wilde Bullen gegenüber. Bereit sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen, war der Gedanke an die gemeinsamen Kämpfe wohl das Einzige was sie zurückhielt. Doch so sehr Malek auch versuchte seinen Freund einzuschüchtern, war dieser nicht dazu bereit nachzugeben.
„Sag es uns!
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