Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
runter.
aus
„Meine Reisen“
von Johle dem Reisenden
4. Zeitalter
Ende der Reise
Gér Malek war schon lange mit seinen Männern von Bord gegangen, um die südlichste der
Rankhara
Inseln auszukundschaften. Seit er und die
Blutschwerter
die
Klippenbrecher
verlassen hatten, fühlte Alkeer sich wieder ganz alleine. Malek war in der Zeit, die er nun schon auf See verbrachte, so etwas wie ein Lehrer gewesen. Er hatte ihm einiges über die Gesetze der valantarischen Armee erzählt und sich auch dazu bereit erklärt ihm Fechtunterricht zu geben. Dass war mehr als Alkeer sich je hätte erträumen lassen.
Nun allerdings, hatte Hó Dukarus die
Blutschwerter
auf eine gefährliche Mission geschickt und damit seine Macht innerhalb der Rangordnung demonstriert. Dem Kommandanten war Gér Malek schon lange ein Dorn im Auge. Immer wieder hörte er wie sich seine eigene Besatzung über den Gruppenführer, der wohl gefährlichsten Kampfeinheit der Armee, unterhielt und ihn als den perfekten Anführer bezeichnete. Überall erzählte man von den findigen Manövern, welche die
Blutschwerter
in den vergangenen Schlachten vollführten und damit ihrer Armee den Sieg brachten. Dukarus empfand es als Unsinn, dass Kämpfe, in denen sich tausende von Soldaten gegenüberstanden, angeblich von gerade einmal fünfundzwanzig Kämpfern der
Blutschwerter
entschieden wurden. In seinen Augen war das alles nichts als Schwärmerei für einen Mann, der sich nicht im Geringsten um die natürliche Überlegenheit der Höhergestellten scherte. Da der Orden der
Blutschwerter
insgesamt jedoch mehrere tausend Gefolgsleute hatte, musste Dukarus mit seinem unliebsamen Widersacher auf andere Weise fertig werden. Gér Malek war für ihn nur jemand, der versuchen wollte die Hierarchie von
Valantar
anzuzweifeln, um dann selber eine höhere Machtposition zu ergreifen. So etwas hatte Dukarus schon oft gesehen. Immer wieder versuchten sich Niedere auf eine höhere Stufe der Gesellschaft zu bringen als ihnen zustand. Oftmals handelte es sich dabei um junge Männer, die aus einem verarmten Adelshaus stammten. Sie waren anscheinend der Meinung, dass der vergangene Status ihrer Vorfahren sie dazu berechtigte in die Machtverhältnisse der Königshäuser einzugreifen. Die meisten von ihnen sahen sich selbst am liebsten in der Rolle des auf dem Schlachtfeld kämpfenden Fürstensohn, der sich nicht zu schade war um mit Gemeinen Seite an Seite die Heimat zu verteidigen. Sie erhofften sich Ansehen durch ihre freiwillige Opferbereitschaft und nutzten jede Gelegenheit, um sich bei den Höhergestellten geltend zu machen. Hó Dukarus hatte mit solchen Verzweiflungstaten jedenfalls nichts zu tun. Er entstammte einer reichen Handelsfamilie und war lediglich daran interessiert zu genügend Einfluss zu kommen, der ihm eine Menge Geld und mächtige Geschäftspartner einbrachte. Auch war jedem seine Ansicht über das Verhältnis zwischen Edelleuten und Gemeinen bekannt. Wenn es nach Dukarus ginge sollten nur die Gemeinen in die Schlacht ziehen und die Adeligen könnten ihnen Befehle aus der Ferne geben. So ähnlich wie es beim Schach der Fall war. Die Bauern opfern, um den König zu schützen. Er hatte stets darauf geachtet nur Soldaten aus einfachen Verhältnissen um sich zu scharren. Diese kämpften am rücksichtslosesten und hatten außerdem den geringsten Ehrgeiz wenn es darum ging in der Hierarchie der Armee aufzusteigen. Für ihn bestand also keine Gefahr, dass irgendein aufsässiger Niederer eine Machtposition innerhalb seiner Kommandokette anstrebte. Gér Malek bildete hierbei jedoch die goldene Ausnahme von der Regel. Auf der
Klippenbrecher
taten nur rund fünfundzwanzig Blutschwerter Dienst. Aber Dukarus wusste von mindestens zweitausend weiteren, welche über die gesamte Flotte verteilt waren. Beinahe der gesamte Orden war hier vertreten. Dukarus war sich sicher, dass Gér Malek nur eines im Sinn hatte. Nämlich eine große Schar von Soldaten um sich zu bringen, die ihn für den perfekten Anführer hielten. Mit dieser Rückenstärkung würde er dann vor die Heerführer treten und sie mit seinem Einfluss unter Druck setzen. Die Gemeinen schätzten es wenn sich ein Vorgesetzter auf ihr Niveau hinab ließ. Es reichte schon aus, dass Malek ihnen mit Freundlichkeit und Kameradschaftlichkeit zur Seite stand und sofort schenkten sie ihm ihre ungebrochene Loyalität. Dukarus gefiel das ganz und gar nicht.
Glaube ja nicht ich hätte deinen Plan nicht durchschaut. Doch auch du
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