Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

dem Jungen selbst ausgeht.“
    „Ich verstehe nicht…?!“
    „Ihr kennt die Legende, Rahbock. Das Blut des Jungen ist der Schlüssel in die verborgene Welt. Das Blut, welches in seinen Adern fließt, fließt auch in den Adern seiner Familie.“
    Bei den letzten Worten des Elfen drehte sich Rahbock blitzschnell zu ihm um.
    „Was soll das heißen? Sie wollen doch nicht etwa…?“
    „Sie werden alles tun um zu verhindern, dass etwas von seinem Blute in die Hände des Dämons fällt. Sein Lebenssaft kann den Untergang aller Geschöpfe auf
Vinosal
herbeiführen. Die Schattenkinder werden dieses Risiko nicht eingehen, Rahbock. Sie werden jeden vernichten, der zum Werkzeug des Bösen werden könnte.“
    Fassungslos von dem was er soeben hörte starrte Rahbock den Elfenfürsten an und wartete immer noch darauf zu hören, dass alles nur ein Irrtum sei.
    „Ich kenne die Legende des Dunkelgottes und seiner Auferstehung“, sagte Rahbock halb geistesabwesend. „Es heißt, dass es einen Jungen gibt, der das Blut in sich trägt um das Tor nach
Vinosal
zu öffnen. Dieser Junge hat die Kraft den Dämon zu vernichten und für immer in die Unterwelt zu bannen. In den alten Schriften steht, dass die Schändung seines Blutes dazu führt, dass der Dunkelgott von ihm Besitz ergreift. Warum also sollte sein Blut oder das seiner Familie vergossen werden?“
    „Ich glaube es ist an der Zeit euer Wissen um die Legende zu vervollständigen, mein alter Freund“, erwiderte der Elf.
    Elynos bat den Menschen sich zu setzen und nahm auf einem Stuhl im gegenüber Platz. Vor einem Feuer sitzend, das die elfischen Züge etwas verzerrte, erzählte er ihm die Legende von der Auferstehung des Dunkelgottes Ozanuhl.
    „Nachdem die Magie der Unterwelt dem verbannten Feuergott einen neuen Körper und auch einen neuen Namen gab, verschmolzen Magie und Körper zu einem einzelnen Wesen. Dieses Wesen trug den Namen Ozanuhl. Er war der erste Dunkelgott und sollte in der Lage sein die Welt der Lebenden zu vernichten. Durch die Verschmelzung jedoch hatte er nicht nur göttliche Magie erhalten. Ebenso war er in seinem neuen Körper an die Unterwelt gebunden. Nur seine Seele konnte sich der Verbannung entziehen. Um die Lebenden zu unterjochen, musste seine Seele in den Körper eines Menschen fahren und dieser musste dann einem Wesen der Lichtmagie ein Kind schenken. Nur so wäre es dem Dunkelgott möglich wiedergeboren zu werden und sowohl Seele als auch Körper aus der Unterwelt zu befreien. Bevor Ozanuhl in der Lage war sein Vermächtnis weiterzugeben, wurde er von einem Gott in Menschengestalt gefunden und erschlagen. Der Göttervater Zinakyl sandte seinen Sohn Rykanos aus, um dies zu tun. Denn Rykanos hatte einst die Flammen des Feuergottes besiegt und wusste auf was für einen Gegner er treffen würde. Lange Zeit suchte der Wassergott nach seinem Erzfeind. Es dauerte Jahre der Wanderung bis er ihn schließlich fand. Der Dämon wandelte in Gestalt eines Menschen über die Welt und hatte dessen Geist geblendet. Die menschliche sterbliche Hülle wusste nicht, dass sie die Reinkarnation des Herrschers der Unterwelt war. Ozanuhl hoffte sich auf diese Weise vor seinem Jäger verbergen zu können bis er die Möglichkeit erhalten würde sich eines Lichtwesens zu bemächtigen. Doch all seine Täuschungsmanöver konnten ihn nicht von seinem vorherbestimmten Ende bewahren. Der Wassergott fand den Dämon und rettete
Berrá
somit vor dem sicheren Untergang. Nachdem Rykanos die menschliche Hülle zerstörte, floh Ozanuhls Seele zurück in die Unterwelt. Dort wartet sie in alle Ewigkeit auf den einen, der sie zu befreien vermag. Es heißt, es sei ein Junge des alten Geschlechtes der Menschen, der das Blut in sich trägt, um die Pfade zum Elfenreich zu betreten. In ihm schlummert das geheime Feuer des verbannten Feuergottes Zatara. Der Dunkelgott wird versuchen ihn zu verführen. Sollte ihm das gelingen wird er Ozanuhl befreien und an seiner Seite die Welt in Flammen ersticken!“
    Elynos sah Rahbock lange an.
    „Ihr kennt den Großvater des Jungen. Es war Kolahr. Einer der Verstoßenen aus dem Trollkrieg. Er kämpfte unter König Valamehr gegen die Trolle und wurde nach dem Krieg Vertrauter der Elfen. Er bewies großen Mut als er sich gegen den König und für die Elfen entschied. Der König wollte nicht einfach nur den Krieg gewinnen. Er wollte die Trolle für immer auslöschen. Soviel zum gutherzigen König Valamehr. Als Kolahr den Angriffsbefehl auf die in