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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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einiges zu groß.
    Könnte es ein Signalfeuer sein? Vielleicht sind es Überlebende, die damit auf sich aufmerksam machen wollen.
    Ihm war klar, dass er nicht vor Sonnenaufgang aufbrechen konnte um nachzusehen wer dieses Feuer entzündet hatte. Jedoch erstrahlte das Licht der Hoffnung auf seinen Gesichtszügen. Hatte er doch soeben einen Wegweiser gefunden und somit auch ein greifbares Ziel.
    Nachdem er das Feuer noch eine Weile beobachtet hatte, stieg er ein Stück weiter abwärts und begann damit, an den Ästen des Apfelbaumes zu rütteln.
    „Tut mir leid, dass du so lange warten musstest, Sinal. Aber dafür gibt es gleich saftige Äpfel.“
    Wie funkelnde Sterne fielen die gelblich leuchtenden Früchte aus dem grünen Blattwerk des Baumes und kamen mit einem dumpfen Poltern auf der warmen Erde zum Liegen. Noch während Elrikh und sein treuer Begleiter die leckeren Äpfel verspeisten und der junge Mensch dabei ein wenig Heimat in sich spürte, durchdachte er die beste Reiseroute für den kommenden Tag. Das wärmende Feuer und der gefüllte Bauch taten ihr Übriges, um ihn schnell in einen tiefen Schlaf fallen zu lassen. Diese Nacht war für den jungen Bockentaler eine mehr als willkommene Erholung. Zum ersten Mal, seit er
Obaru
verlassen hatte, konnte er eine Nacht verbringen, ohne durch das ständige Geschaukel des Schiffs geweckt zu werden.
     
    „Wer hätte wohl gedacht, dass ein Ort so viele verschiedene Gesichter haben kann? Nicht wahr, mein lieber Sinal?“
    Elrikh und sein treuer Hengst ritten gemächlich an einem Fluss entlang und genossen sichtlich das schöne Wetter. Zu seiner Überraschung hatte er letzte Nacht sehr gut geschlafen. Die Erschöpfung der letzten Tage musste sich mit einem Mal in ihm breit gemacht haben. Nun war sein Geist klar und seine Augen erkundeten neugierig die fremde Umgebung. Er konnte nicht verstehen womit ein Fleckchen Erde wie dieses solch einen schlechten Ruf als „Monsterinsel“ verdient hatte. Vielleicht waren allerdings auch die Erzählungen der Seemänner durch den erhöhten Genuss vom Branntwein und Starkbier ein wenig ausgeschmückt worden.
Rankhara
war ihren Erzählungen nach, genauso wie
Teberoth,
ein Ort der von grausamen Kreaturen und gottlosen Wesen bewohnt wurde. Bisher allerdings, genossen Elrikh und Sinal die herrlich warmen Sonnenstrahlen und das angenehme Gefühl nicht mehr auf, sich bewegenden, Schiffsplanken laufen zu müssen. Auch die Luft an diesem Ort erinnerte den jungen Reisenden an seine Heimat. Der Geruch von blühenden Bäumen, warmer Erde und süßem Flusswasser verursachte ein Gefühl von Heimweh in seiner Brust. Noch immer konnte er nicht begreifen welch große Aufgabe vor ihm lag. Es war einfach zu irrsinnig, dass ein junger Mann wie er mit einer solch großen Verantwortung beladen wurde. Wer war er denn schon, dass die Götter ihn als ihren menschlichen Helfer aussuchten? Aber alles Zaudern half nichts. Er musste anfangen sich mit der Tatsache vertraut zu machen einen Weg einzuschlagen, der am Ende vielleicht einen großen Tribut forderte. Augenblicklich dachte er an den vergangenen Tag zurück. Als er sah wie die valantarische Flotte innerhalb weniger Stunden vernichtet wurde. So viele Menschen ließen dabei ihr Leben. Von Pfeilen durchbohrt, vom Feuer verbrannt oder im tiefen Meerwasser ertrunken. Niemals hätte Elrikh damit gerechnet derartiges Grauen mit eigenen Augen zu sehen. Es war eine Sache, zu Hause in einer Schankstube zu sitzen und den vergangenen Abenteuern von Olpa zu lauschen, oder selbst zu sehen wie Kriege ausgetragen wurden und Menschen dabei starben. Obwohl ihn diese Bilder immer noch deutlich vor Augen waren, konnte er nicht umhin die Schönheit dieser Insel zu bewundern.
    Rezzo dá Male erwähnte doch, dass ein Spähtrupp eine der Inseln auskundschaften sollte. Wozu sollte dies gut sein? Jetzt reite ich seit zwei Tagen durch die Landschaft und habe noch nichts entdecken können was auf Gefahr schließen lässt. Auch Spuren von feindlichen Soldaten habe ich bisher keine gesehen.
    Elrikh gab sich seinen Gedanken hin und überließ somit Sinal die Führung. Sein treuer Hengst würde ihn schon nicht in die Irre führen. Die Singula hatten ihm gesagt, dass er sich hierher begeben sollte, um jemanden zu finden, der ihn auf seiner Reise begleiten würde. Nur hatte er nicht die geringste Ahnung wie er denjenigen finden sollte, nach dem er suchte. Er wusste noch nicht einmal ob es sich dabei überhaupt um einen Menschen handelte.

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