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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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wurden.“
    Elrikh bemerkte, dass sich Draihns Stimmung gewandelt hatte. Ein Anflug von Trauer war in dessen Augen zu sehen.
    Er scheint den Angriff der feindlichen Flotte überlebt zu haben und dann hierher gekommen zu sein. Aber wie kann das sein? Ich habe auf Sinal zwei Tage gebraucht um soweit zu kommen. Zu Fuß kann er das unmöglich geschafft haben. Ob er ein Deserteur ist?
    „Folge mir“, sagte Draihn unvermittelt und marschierte auch schon los. „Ich habe hier in der Nähe ein kleines Lager aufgebaut. Es ist nicht viel, aber als kurzweiliger Unterschlupf ausreichend.“
    Ohne etwas zu erwidern, nahm Elrikh seinen Hengst bei den Zügeln und schritt hinter dem Soldaten her.
     
    Später am Abend saßen die beiden an einem kleinen wärmenden Lagerfeuer und aßen Dörrfleisch, Brot und Elrikhs zuvor eingesammelte Äpfel. Draihn hatte gerade seine Erzählung beendet wie er mit seinem Kameraden Ohnar in die Höhle des Rantohr eingedrungen war, um nach feindlichen Truppen zu suchen. Elrikh spürte wie der Soldat sich dazu zwingen musste vom Tod seiner Waffenbrüder zu erzählen. Von der Verbrennung ihrer Leichen erwähnte er nichts. Jedoch war dies auch nicht nötig gewesen. Das Lager befand sich wahrscheinlich nur ein paar Dutzend Schritte von dem Ort entfernt, wo Draihn den toten Körpern der Gefallenen ihre letzte Ehre erwiesen hatte. Der Gestank des verbrannten Fleisches drang Elrikh schon kurz vor ihrer Ankunft im Lager in die Nase. Natürlich ließ er sich seinen Ekel nicht anmerken.
    „Und wie bist du nach
Rankhara
gekommen? Doch sicherlich nicht auf dem Rücken des alten Sinals oder?“
    Elrikh versuchte sich seine Worte im Geiste zu ordnen. Der Mann, welcher ihm gegenüber saß, hatte gerade erst all seine Kampfgefährten verloren. Wie sollte er ihm klarmachen, dass auch die restlichen Ritter der valantarischen Armee ihr Leben gelassen hatten als die feindliche Flotte angriff?
    „Ich war als Passagier auf der
Sturmtaucher
unterwegs als die Singula mich fanden. Noch in derselben Nacht ließ ich mich von zwei jungen Ruderern nach
Rankhara
übersetzen.“ Auf Elrikhs Gesicht war plötzlich ein breites Grinsen zu sehen. „Was glaubst du wohl was die für Augen gemacht haben als ihnen klar wurde, dass ich Sinal mit mir nehmen wollte. Schlussendlich ließen sie sich allerdings doch noch überreden. Mich hat es allerdings meine gesamte Barschaft gekostet.“
    Auch Draihn musste bei der Erzählung lächeln.
    „Da hast du die Burschen ihr Geld aber schwer verdienen lassen. Sinal sieht mir nicht gerade federleicht aus. Den möchte ich nicht in meinem Ruderboot sitzen haben.“
    Für einen Moment schien der Gedanke an Tod und Trauer verschwunden zu sein. Als würden zwei alte Freunde sich die neuesten Erlebnisse in einer Schankstube erzählen, saßen sie da und scherzten. Doch Elrikh wusste, dass er Draihn nicht länger verschweigen konnte was er von den südlichen Klippen aus gesehen hatte.
    „Da ist noch etwas, das ich dir sagen muss.“
    Der Valantarier spürte Elrikhs plötzlichen Stimmungswandel. Der mitleidige Ausdruck in dessen Augen ließ ihn Schlimmes erahnen.
    „Am Mittag des vorangegangenen Tages stand ich auf einer Anhöhe an der südlichen Küste. Zuerst bot sich mir ein herrlicher Anblick. Die Flotte lag still und friedlich vor Anker und alles sah normal aus. Doch plötzlich...!“
    Elrikh fand nicht die richtigen Worte.
    „Was ist passiert?“, wollte Draihn wissen.
    „Ich weiß nicht woher sie auf einmal kamen, aber sie waren überall. Fremde Schiffe beschossen die valantarische Flotte mit Katapulten und Ballisten. Steinbrocken und brennende Tonkrüge gefüllt mit Öl versenkten die Kriegsschiffe in kürzester Zeit im Meer. Nur wenige entkamen. Hauptsächlich die Schiffe der Söldner und Elfen.“
    Elrikh wollte nicht mehr weitererzählen, doch Draihn behaarte darauf jede Einzelheit zu hören. Obwohl es ihn im tiefsten Innerem schmerzte, war es wichtig, dass Elrikh ihm keine Einzelheiten vorenthielt. Und so hörte er sich an wie die gegnerische Flotte seine Kameraden abgeschlachtet und die Schiffe zerstört hatte. Als Elrikh mit seinen Erzählungen geendet hatte, konnten beide nur schweigend dasitzen und den nächtlichen Geräuschen des Waldes lauschen.
     
     

Falsches Spiel
     
    Brook streifte durch die Straßen von
Elamehr
und hoffte, dass er dabei von den Stadtwachen ignoriert werden würde. In der Ferne hörte er Glocken läuten, die den Soldaten mitteilten, dass es Zeit war um zu

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