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Blutlinien - Koeln Krimi

Blutlinien - Koeln Krimi

Titel: Blutlinien - Koeln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myriane Angelowski
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dir ganz sicher? Sie war in Madrid.«
    »Elise war in der Garage«, beharrte Samuel.
    »Hast du sie wirklich gesehen?«
    »Ja … nein.«
    »Überleg noch mal.«
    »Ich habe eine Flasche Wasser aus dem Vorratskeller geholt, und Elise stand am Auto.«
    »Was hat sie gemacht?«
    »Sie hat einen Neoprenanzug aus der Kiste genommen, in dem wir unser Tauchequipment aufbewahren, und ihn in den Kofferraum geworfen.«
    »Und dann?«
    »Keine Ahnung! Mehr hab ich nicht gesehen.«
    »Und du bist dir hundertprozentig sicher, dass es Elise war? Garagenbeleuchtungen sind meist dürftig.«
    Samuel zuckte mit den Schultern. »Wer soll es sonst gewesen sein? Es war Elise.«
    »Hast du sie darauf angesprochen?«
    »Ich hab mich nicht getraut«, sagte Samuel. »Und eigentlich will ich auch nicht, dass sie Ärger bekommt. Ich mag sie, wirklich. Aber meine Mutter ist tot, und ich …« Er begann zu weinen, schluchzte aus tiefster Seele.
    Es klopfte, Ben steckte den Kopf zur Tür herein. »Kann ich dich einen Augenblick sprechen?«
    Maline trat auf den Flur, behielt Samuel aber im Blick.
    »Wir haben gerade das Alibi von Elise Ackermann gecheckt, und damit stimmt was nicht«, flüsterte er. »Es ist richtig, dass sie nach Madrid geflogen ist, und mit dem Rückflug ist auch alles in Ordnung, aber zwischendurch war sie ein weiteres Mal auf eine Maschine nach Köln gebucht.«
    »Was? Samuel Marcks hat gerade eine Aussage gemacht, die in die gleiche Richtung geht!« Maline spürte einen Anflug von Enttäuschung. Wie konnte es sein, dass Elise Ackermann ihr dermaßen etwas vorgespielt hatte?
    »Sie ist am Sonntagabend um neunzehn Uhr in Köln/Bonn gelandet«, sagte Ben. »Und am nächsten Morgen ist sie mit einer der ersten Maschinen nach Madrid zurückgeflogen.«
    »Dann werde ich Frau Ackermann jetzt mal gehörig auf den Zahn fühlen«, sagte Maline.
    Ben drehte sich zu Chiara um, die mit strammem Schritt den Gang hinaufkam. »Wie weit bist du mit der Liste?«
    »Die meisten Kneipen öffnen erst abends«, sagte Chiara. »Aber ich habe bei einigen Betreibern um Rückruf gebeten.«
    »Und die Namen auf der Liste vom ›Gezeiten‹?«, fragte Ben. »Konntest du jemanden erreichen?«
    »Eine Frau scheint im Urlaub zu sein, jedenfalls hat sie eine entsprechende Ansage auf ihrer Mailbox, mit einer Frau habe ich persönlich gesprochen. Ihre Papiere wurden gar nicht gestohlen, sie hatte sie nur verlegt und zu Hause wiedergefunden. Und dann stehen da noch zwei Männernamen auf der Liste, offenbar ein Paar. Bei der einen Nummer erreiche ich niemanden, aber ich habe dem anderen eine Nachricht hinterlassen. Vielleicht ruft mich …«, Chiara schaute auf ihre Notizen, »… Cesare Salviati ja zurück.«
    »Wenn er sich im Laufe des Tages nicht gemeldet hat, dann mach eine Meldeamtsüberprüfung, damit wir hinfahren können«, sagte Ben. »Ich möchte, dass ihr mit allen Menschen auf der Liste gesprochen habt.«
    Maline wollte wieder in ihr Büro, aber Ben hielt sie am Arm zurück. »Ach, noch etwas, Zeugen ist auch in Flittard ein Motorradfahrer aufgefallen. Leider konnte niemand etwas zum Typ der Maschine oder Nummernschild sagen. Check doch mal das Fahrzeug von Johanna Feldhaus’ Freundin …«
    »Okay, ich schaue mir ihre Maschine mal an.«

Köln-Höhenhaus, Dhünner Weg
    Lâle sprang aus dem Transit, den sie extra für Danas Umzug gemietet hatte.
    Mit gemischten Gefühlen klingelte sie an der Haustür der Jacobis. Sie hatte seit gestern Abend nichts von ihrer Freundin gehört, entweder war sie im Packfieber und hörte ihr Handy nicht, oder sie wollte die letzten Stunden im Haus ihrer Eltern mit sich und ihren Emotionen allein sein. Dana war in solchen Dingen eher sentimental.
    »Was willst du denn hier?«
    Lâle wich zurück. Der Ton in Gerda Jacobis Stimme war eindeutig feindselig.
    »Ich möchte Dana abholen, ist sie fertig?«
    »Sie ist nicht da.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie ist gestern Abend Hals über Kopf auf ihr Rennrad gestiegen und los.«
    »Gestern schon?«
    »Wir dachten, sie ist zu dir gefahren.«
    Angst beschlich Lâle. »Nein, bei mir hat sie sich nicht gemeldet. Nichts, kein Anruf, keine SMS .«
    »Du kennst sie ja«, sagte Gerda Jacobi schmallippig. »Manchmal taucht unsere Dana einfach ab. Daran, dass man sich Sorgen machen könnte, denkt sie gar nicht.«
    »Aber wir wollten heute …«, Lâle suchte nach Worten. »Dana würde doch nie …«
    »Ich kann dir nicht helfen! Außerdem habe ich gleich einen Termin, wenn du mich

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