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Blutmale

Blutmale

Titel: Blutmale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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einzutippen und die Alarmanlage zu deaktivieren, doch bis sie das Telefon erreicht hatte, war es schon wieder verstummt. Sie ließ sich die Anrufliste anzeigen und erkannte die Nummer auf dem Display. Die Versuchung war groß, zum Hörer zu greifen und ihn sofort zurückzurufen, doch Sansone stand direkt hinter ihr im Wohnzimmer.
    »Haben Sie den Eindruck, dass alles in Ordnung ist?«
    Sie nickte knapp. »Alles bestens.«
    »Möchten Sie sich nicht noch rasch im Haus umschauen, ehe ich fahre?«
    »Natürlich«, antwortete sie und trat hinaus in den Flur. Als er ihr folgte, konnte sie seinen Blick im Nacken spüren. Sah er es ihr am Gesicht an? Erkannte er den Blick einer liebeskranken Frau? Sie ging von Zimmer zu Zimmer, überprüfte die Fenster, rüttelte an den Türen. Alles war gesichert. Es wäre eine selbstverständliche Geste der Gastfreundschaft gewesen, ihm eine Tasse Kaffee anzubieten und ihn zu bit ten, noch eine Weile zu bleiben, nachdem er so freundlich gewesen war, sie nach Hause zu fahren. Doch sie war nicht in Gastgeberlaune.
    Zu ihrer Erleichterung verlor er keine Zeit und wandte sich gleich zum Gehen. »Ich werde morgen früh noch einmal nach Ihnen sehen«, sagte er.
    »Ich komme schon zurecht.« »Sie müssen vorsichtig sein, Maura. Das müssen wir alle.« Aber ich gehöre nicht zu euch , dachte sie. Ich wollte ni e
    dazugehören.
    Es läutete an der Tür. Sie wechselten einen Blick.
    Leise sagte er: »Wollen Sie nicht nachsehen, wer es ist?«
    Sie atmete durch und ging in die Diele. Nachdem sie einen Blick durch das Fenster geworfen hatte, öffnete sie sofort die Tür. Selbst der eisige Luftstoß konnte die Hitze nicht vertreiben, die ihr in die Wangen stieg, als Daniel eintrat und bereits die Arme ausbreitete, um sie an sich zu drücken. Dann sah er den anderen Mann im Flur stehen und erstarrte in der Bewegung.
    Sansone beendete souverän das peinliche Schweigen, indem er vortrat und die Hand ausstreckte. »Sie müssen Pater Brophy sein«, sagte er. »Ich bin Anthony Sansone. Ich habe Sie neulich abends vor Dr. O'Donnells Haus gesehen, als Sie kamen, um Maura abzuholen.«
    Daniel nickte. »Ich habe von Ihnen gehört.«
    Die beiden Männer gaben sich die Hand, eine steife, argwöhnische Begrüßung. Dann war Sansone so vernünftig, zügig das Feld zu räumen. »Schalten Sie Ihre Alarmanlage ein«, mahnte er Maura.
    »Das werde ich.«
    Bevor er zur Haustür hinaustrat, musterte er Brophy mit einem letzten abwägenden Blick. Sansone war weder blind noch auf den Kopf gefallen; er ahnte vermutlich, was dieser Priester in ihrem Haus tat. »Gute Nacht«, sagte er und ging.
    Maura schloss die Tür ab. »Du hast mir gefehlt«, sagte sie und sank in Daniels Arme.
    »Der Tag kam mir so endlos vor«, murmelte er.
    »Ich konnte an nichts anderes denken als daran, wann ich dich wiedersehen würde.«
    »Mir ging es genauso. Entschuldige, dass ich einfach so unangemeldet aufkreuze. Aber ich musste einfach vorbeischauen.«
    »Solche Überraschungen liebe ich.«
    »Ich dachte, du würdest viel früher zurück sein.«
    »Wir haben unterwegs eine Pause gemacht und etwas gegessen.«
    »Weißt du, ich habe mir Sorgen gemacht, als ich gehört habe, dass du mit ihm zurückfährst.«
    »Das war vollkommen unnötig.« Sie trat einen Schritt zurück und lächelte. »Komm, gib mir deinen Mantel.«
    Aber er machte keine Anstalten, ihn auszuziehen. »Was hast du über ihn in Erfahrung gebracht, nachdem du den ganzen Tag mit ihm zusammen warst?«
    »Ich glaube, er ist bloß ein exzentrischer Mann mit einem Haufen Geld. Und einem sehr merkwürdigen Hobby.«
    »Immer auf den Spuren Satans und seiner Jünger? Das geht ein wenig über das hinaus, was ich als ›merkwürdig‹ bezeichnen würde.«
    »Das wirklich Merkwürdige ist, dass es ihm gelungen ist, einen Kreis von Freunden um sich zu scharen, die alle an dieselbe Sache glauben.«
    »Beunruhigt dich das nicht? Dass er so vollkommen auf die dunkle Seite fixiert ist? Dass er regelrecht nach dem Teufel sucht ? Du kennst den Spruch: ›Wenn du lange in einen Abgrund blickst …‹«
    »›… blickt der Abgrund auch in dich hinein.‹ Ja, ich kenne das Zitat.«
    »Es ist wert, dass man sich daran erinnert, Maura. Wie leicht die Finsternis uns in ihren Bann ziehen kann.«
    Sie lachte. »Das klingt wie etwas aus einer deiner Sonntagspredigten.«
    »Ich meine es ernst. Du weißt nicht genug über diesen Mann.«
    Ich weiß, dass er dich beunruhigt. Ich weiß, dass er dich

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