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Blutmond der Templer

Blutmond der Templer

Titel: Blutmond der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Überzeugung gekommen, daß sie stimmten. Dragut war kein Großschwätzer, er stand unter dem Einfluß der Urbewohner und würde es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen, sich von deren Magie zu befreien.
    Wo stand er?
    In diesen Momenten wünschte sich der Abbé sehnlichst sein Augenlicht zurück. Das war nicht möglich, so mußte er sich auf seine anderen Sinnesorgane verlassen.
    Er konnte ihn hören und auch riechen. Der Killer hatte einen besonderen Geruch an sich. Wenn den Abbé nicht alles täuschte, so roch er sogar nach Blut. Dem seiner Opfer…
    Und er kam noch näher. Sein Schweißgeruch wehte Bloch ebenfalls entgegen. Vermischt mit dem von altem Staub.
    Plötzlich war er da!
    Der Abbé spürte den Druck der Hand auf seiner Stirn. Der Killer drückte den Kopf des Templers weit zurück, so daß er gegen die Wand gepreßt wurde. Der warme Atem fauchte gegen Blochs Gesicht, aber er spürte auch etwas anderes.
    Einen kalten Druck an seiner Kehle, wie ihn nur eine Messerklinge hinterlassen konnte.
    Nur blieb der beißende Schmerz, dieses Glühen am Hals kurz vor dem Tod aus.
    »Was hast du da?« fragte Dragut.
    »Wieso?«
    »Zwischen deinen Händen. Es sieht aus wie ein Würfel und schimmert in einem dunklen Rot.«
    »Es… es ist auch ein Würfel.« Bloch strengte sich an, um überhaupt sprechen zu können.
    »Und? Weshalb trägst du ihn bei dir. Ist er etwas Besonderes?«
    »Ich halte ihn als Talisman.«
    Der Killer wollte sich ausschütten vor Lachen, aber er lachte geifernd und glucksend. »Ein Talisman«, sprudelte er hervor. »Das… das kann doch nicht sein. Du bist verrückt. Nun gut, ich akzeptiere es. Aber dein Talisman nützt dir jetzt auch nicht mehr. Mein Messer wird schneller sein. Ein Schnitt wird reichen. Ich…«
    Da trat der Abbé zu. Er wußte, daß er keine Chance mehr hatte. Er würde so oder so sterben. In einer einzigen Bewegung hatte er sein Knie hochgerissen und es gleichzeitig nach vorn gerammt. Daß er den Mann an einer empfindlichen Stelle erwischte, war reiner Zufall. Der Schmerz zuckte wie eine jähe Explosion durch Draguts Körper. Er dachte nicht mehr daran, die Klinge von einer Seite zur anderen zu ziehen. Heulend und jaulend taumelte er zurück, den Kopf dabei schüttelnd und fluchend. Urplötzlich verstummte er, als er den ersten Schmerz überwunden hatte.
    Bloch konnte den Mann nicht sehen, der drei Schritte vor ihm stand, schwarze Kleidung trug und dessen Gesicht eine rot angelaufene, verzerrte Grimasse geworden war.
    Das Killermesser aber hielt er fest. Er schwang den Arm in einem Halbkreis, schüttelte sich wie eine nasse Katze und wollte springen. Da flog die Eingangstür auf. Sie war wuchtig aufgestoßen worden, daß sie mit der Klinke gegen die Wand krachte.
    Dragut fuhr herum, starrte auf den Eingang und glaubte, einen wilden, bösen Traum zu erleben. In der offenen Tür stand ein silbernes Skelett!
    ***
    Wir hatten die letzten Worte des greisen Mannes vernommen, wollten ihm jedoch nicht zustimmen.
    Suko gab die Antwort und schüttelte zuvorden Kopf. »Wir sind nicht hergekommen, um zu sterben, Salazar.«
    Der Alte hob den Blick. Über seinen Augen bewegten sich die kaum sichtbaren Brauen. Sie waren nur mehr als blasse Bögen zu erkennen. Die Pupillen selbst wirkten wie bleiche Wassertropfen. Uns kam es vor, als würde die Zeit stillstehen, wenn Salazar reagierte. »Ihr hättet früher erscheinen müssen. Jetzt ist der günstige Zeitpunkt vorbei. Die alte Magie aus Atlantis hat eingeschlagen wie ein verzögerter Blitz. Die Chance ist vorbei, vertan, sie kommt nicht mehr zurück. Ihr habt euch zuviel Zeit gelassen. Ich weiß, daß mein alter Freund Abbé Bloch nicht allein herkommen und zwei Helfer mitbringen wollte. Aber was habt ihr gesehen, als ihr durch das Tor geschritten seid — was?« Er breitete die Arme aus und streckte sie gleichzeitig vor.
    »Wir trafen auf einen Todgeweihten. Bevor er starb, hatte er uns die Tür geöffnet.«
    »Ja, es war der letzte.«
    »Und wer ermordete ihn?«
    Salazar bewegte die Lippen, als wollte er Suko zulächeln. »Wer ihn ermordete, kann ich euch sagen. Die Kräfte haben es geschafft, auch einen Menschen in ihren Bann zu bekommen. Er nennt sich Dragut, so hieß ein Pirat, der auf Malta wütete. In seinem Namen tötet er weiter, er beseitigt die Reste, wie er sagt.«
    »Steht er mit dem Urvolk in Verbindung?« fragte ich.
    »Ja, sie haben ihn als seinen Diener akzeptiert. Er ist eingedrungen in ihre Grabstätten, wo sie sich

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