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Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman

Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman

Titel: Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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gehen.«
    Sein Vorschlag stößt auf wenig Gegenliebe. Ein Murren geht durch die Menge und keiner macht Anstalten, den Raum zu verlassen.
    »Das hier ist eine rein private Angelegenheit. Nichts von allgemeinem Interesse. Also seid so lieb und verschwindet!«
    Zusammen mit Götz beginnt er, die Gaffer nach draußen zu scheuchen. Schon aus geschäftlichen Gründen kann ihm nicht an einer Fortsetzung der Diskussion coram publico gelegen sein.
    Nur sehr langsam leert sich der Raum. Zum Schluss bleiben die Heuskens, Götz, Wilsberg, Dracu und die Asiatin, auf die Dracu sich theatralisch stöhnend stützt, und ich übrig. Nachdem der Clubbesitzer die Tür hinter dem letzten Gast geschlossen hat, wendet er sich sofort an Wilsberg.
    »So, und jetzt erzählen Sie mal, was das hier sollte.«
    Wilsberg wird ein bisschen blass um die Nase. Und einen Moment sieht es so aus, als käme er in Erklärungsnot. Was soll er auch sagen? Ich war eifersüchtig oder Ich wollte mal wieder Pia Petry retten. Das sind keine Argumente, die er anführen kann.
    »Dracu gehört für mich zu den Verdächtigen«, sagt er. »Ich hatte Angst, er könne der Frau hier das Gleiche antun wie Renate Averbeck.«
    »Der Typ spinnt doch!«, brüllt Dracu. »Männe, ich will, dass der Arsch Hausverbot kriegt, dieser Volltrottel kommt hier nie wieder rein.«
    Jetzt wird auch Wilsberg laut. »Sie sind mit einem Messer auf sie losgegangen. Wollen Sie das etwa bestreiten?«
    Dracu runzelt die Stirn. Dann macht sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit. Er bückt sich, hebt etwas auf und hält es Wilsberg vors Gesicht. Es handelt sich um eine hellblaue Vogelfeder, die in einem silbernen Metallgriff steckt.
    »Das soll ein Messer sein?«, fragt er ironisch. »Vielleicht sollten Sie sich mal eine Brille zulegen, Sie Blindschleiche.«
    »Wie kommen Sie auf die Idee, dass Dracu Renate angegriffen hat?«, fragt Clara Heusken dazwischen.
    »Das kann er gar nicht«, meldet sich da die Asiatin. »An dem Abend, als das mit Renate passiert ist, war ich die ganze Zeit mit Dracu zusammen. Er hat nichts damit zu tun. Das kann ich beschwören.«
    Heusken bedenkt Wilsberg mit einem vernichtenden Blick. »Wir haben zu reden. In meinem Büro.«
    Und dann rauscht er mit seiner Gemahlin im Schlepptau aus dem Zimmer. Götz, Dracu und die Japanerin folgen ihnen. Doch gleich darauf kommt Dracu zurück. Er hält mir die Hand hin. »Komm!«, sagt er.
    Einen Moment bin ich versucht, mitzugehen. Doch dann sehe ich Wilsbergs entsetztes Gesicht. Das kann ich ihm nicht antun, denke ich und signalisiere Dracu, dass ich hier bleiben werde.
    Abrupt zieht er die Hand zurück und verlässt den Raum. An der Tür dreht er sich noch einmal um: »Wir sehen uns«, sagt er.
    »Wen hat er denn jetzt gemeint?«, fragt Wilsberg. »Mich oder dich?«
    »Das war ein toller Auftritt«, schnauze ich ihn an.
    »Ich habe dich gerettet«, kommt es beleidigt zurück.
    »Das ist eine Manie von dir«, zische ich. »Du musst mich nicht retten. Es gibt nichts zu retten. Hör auf, den Retter zu spielen. Die Rolle steht dir nicht.«
    »Ach, dann hast du dich also freiwillig ans Kreuz binden lassen.«
    »Das gehört nun mal zum Job.«
    »SM gehört zum Job?«
    »Du hast mich beim Recherchieren gestört. Du hast mich in eine unglaublich peinliche Situation gebracht. Kapierst du das nicht?«
    »Was recherchiert man denn so, in Latexhöschen und Lederkorsett, an ein Kreuz gefesselt und mit einer Augenbinde vorm Gesicht? Eine Minute später hättest du einen Knebel im Mund gehabt. Ist dir das klar? Und dann? Was glaubst du, was dann passiert wäre? Wahrscheinlich hätte Dracu mit Wattebäuschen geschmissen. Oder?«
    »Nein«, sage ich. »Mit Vogelfedern.«
    Das ist nicht fair. Das weiß ich. Aber irgendwie muss ich mich ja zur Wehr setzen.
    »Ich hatte alles unter Kontrolle«, behaupte ich. »Das war alles vorher mit Dracu abgesprochen. Es ist nichts passiert, was nicht vereinbart war.«
    Wilsberg schnaubt. »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Woher hast du gewusst, wo ich war?«, frage ich.
    Jetzt grinst er. »Ich war mit Clara Heusken im Überwachungsraum. Da haben sie so nette kleine Monitore. Für jedes Spielzimmer einen.«
    Scheiße, denke ich. Er hat alles gesehen, auch Dracus Überrumpelungsnummer.
    Götz erscheint in der Tür. »Herr Wilsberg«, sagt er, »der Chef will Sie sprechen.«
    »Wartest du?«, fragt mich Wilsberg.
    Ich schüttele den Kopf. »Mir reicht's. Ich fahr jetzt.«
    »Wenn du wartest, bringe ich

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