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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm.
    Mit einem Ruck stand ich auf.
    Douglas telefonierte noch. Als er meine Bewegung mitbekam, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er wollte mich zurückrufen, doch ich war bereits zu weit weg von ihm.
    Jetzt ärgerte ich mich, dass ich mein Kreuz wieder um den Hals gehängt hatte. Hätte es in der Tasche gesteckt, wäre ich schneller an meinen Talisman herangekommen.
    So ging ich auf die Gestalt zu und vertraute einfach auf die Kraft dieses geweihten Schutzes.
    Der Kapuzenmann hatte die Rezeption noch nicht erreicht. Er ließ sich Zeit, aber er bekam auch mit, dass ich mich erhoben hatte und von der Seite her auf ihn zuging.
    Noch tat er nichts.
    Er ging auch weiter, als zwei Kinder genau auf ihn zuhüpften. Sie sahen ihn ja nicht. Sie wussten nichts von der Gefahr, in der sie plötzlich schwebten.
    Ich wollte sie zurückholen, aber ich hätte mich lächerlich gemacht.
    Der Junge und das Mädchen waren fast im gleichen Alter. Sie hielten sich an den Händen. Die Mutter der beiden verließ soeben den Lift. Sie sah ihre Kinder und rief nach ihnen.
    »Bleibt mal stehen!«
    Die Stimme ihrer ›Herrin‹ kannten sie sehr wohl, und sie gingen auch keinen Schritt weiter.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn ich hätte nicht Voraussagen können, was bei einem Zusammentreffen passiert wäre. So schaffte ich es, an ihnen vorbeizugehen und direkt vor der Erscheinung stehen zu bleiben.
    »Hallo, Sinclair. Nett hier, nicht wahr?«
    Seine Stimme war nur ein Zischeln, dass durch meinen Kopf wehte. Ich fühlte mich alles andere als wohl. Ich hatte sogar das Gefühl, mich lächerlich zu machen. Hätten mich andere Menschen beobachtet, sie hätten wohl nur den Kopf über einen Mann geschüttelt, der in der Hotelhalle stand und sich wie ein Idiot verhielt.
    »Was willst du?«
    Ich hatte leise gesprochen, denn niemand sollte mich hören. Dafür hörte ich wieder sein Kichern.
    »Es ist doch ganz einfach. Ich will dir nur beweisen, wie mächtig ich bin. Und ich will, dass man mir nicht in die Quere kommt. Du weißt, dass ich dies hasse.«
    »Ich werde dir immer in die Quere kommen«, gab ich zurück. »Da kannst du machen, was du willst. Wir sind und bleiben Todfeinde, Asmodis oder wer immer du bist.«
    »Willst du hier sterben?«
    Ich merkte die Wärme des Kreuzes auf meiner Brust. Sie gab mir Vertrauen. Entsprechend provokant lautete meine Antwort. »Versuch es. Ja, versuch es nur.«
    Er hielt sein Messer fest. Ich schaute auf die Klinge. Sie wies schräg nach oben. Wenn er seine Hand jetzt von unten in die Höhe gestoßen hätte, dann hätte er mich treffen müssen.
    Er tat es nicht, und das machte mich mutiger, denn mir war eine andere Idee gekommen.
    Ich fasste ihn an. Ich wollte ihn spüren. Es war mir egal, was die Menschen in meiner Umgebung dachten, als sie diese unmotivierte Bewegung meinerseits sahen.
    Der Griff ging ins Leere!
    Das hatte ich mir fast gedacht. Auch für mich war er nicht greifbar. Mir kam in den Sinn, dass wir beide uns in verschiedenen Dimensionen aufhielten.
    Ich hörte ihn lachen. Natürlich, er trieb seinen Spaß mit mir, aber den wollte ich ihm vergällen.
    Das Kreuz sollte...
    Er schien meine Gedanken zu erraten. Plötzlich lachte er auf, ein schrilles Geräusch in meinen Ohren. Ich spürte den kalten Hauch an meinem Gesicht und rechnete damit, dass er mit seiner Waffe zustechen würde, doch das passierte nicht.
    Er verschwand.
    Nein, es war nicht lächerlich, obgleich es so aussah. Mit einer tänzelnden Bewegung wirbelte er herum. Es war kein einziger Laut zu hören, und er huschte über den Boden hinweg, als wäre er in einen Sturm geraten.
    Vorbei...
    Ich sah ihn an der Drehtür. Dort wirbelte er um die eigene Achse, und dann geschah etwas, das ich schon befürchtet hatte. Bei dieser Bewegung streckte er seinen rechten Arm aus. Die Hand hielt die Klinge fest, die plötzlich ein Ziel fand.
    Ein Mann schrie auf.
    Es war jemand vom Hotel. Ein Security Guard, der sich zufällig dort aufhielt und unter seinen Arm eine Aktenmappe geklemmt hatte. Der Mann brüllte und ich sah, wie das Blut aus einer Wunde am Hals spritzte.
    Niemand hielt mich mehr an meinem Platz. Mit langen Schritten überwand ich die Entfernung, während um mich herum die ersten Schreie aufgellten. Im Nu entstand Panik.
    Frauen und Männer schrien. Kinder wurden zur Seite gerissen. Nur weg vom Ort des Geschehens.
    Der Mann brach zusammen. Langsam sackte er in die Knie. Ich dachte daran, noch so rechtzeitig zu kommen, um ihn

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