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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich unruhig. Wenn man mich schon so heiß macht, sollte man sein Versprechen auch einhalten.«
    Das fand ich auch, bestätigte dies aber nicht, sondern streckte die Beine aus und schaute mich in der großen Hotelhalle um, in der zwar Betrieb herrschte, die jedoch nicht überfüllt war.
    Gäste kamen, Gäste gingen. Das Personal hatte gut zu tun. Man traf sich an der Tagesbar oder saß in Gruppen zusammen, tief eingesackt in den Polstern der Möbel.
    Der Steinboden schimmerte im Licht der Spotlights. Manchmal sah es aus, als würden sich die Menschen auf einer Spiegelfläche bewegen.
    Ich nahm dieses Bild in mich auf. Meine Gedanken beschäftigten sich mit dem, was ich bisher schon wusste und auch selbst erlebt hatte. Abe merkte dies auch. Er blieb ruhig sitzen und stellte mir keine Fragen.
    Ich wollte das Thema wieder anschneiden und darüber sprechen, dass wir diese Sharon Lane suchten, als ich anfing zu zwinkern, weil ich meinen Augen nicht traute.
    Durch die große Drehtür des Eingangs war ein neuer Gast gekommen. Einer, der nicht hierher passte. Der groß war, der unheimlich wirkte und eine andere Welt betreten hatte.
    Für mich war er kein Mönch. Ich taufte ihn Kapuzenmann und sah in ihm zugleich einen Killer. Möglicherweise auch einen Schattenkiller.
    Auf meiner Brust merkte ich den leichten Wärmestoß, registrierte ihn nur und schaute ansonsten in den Bereich der Drehtür, in dessen Nähe der Ankömmling stehen geblieben war.
    Warum ging er nicht weiter?
    Warum kümmerten sich die anderen Gäste nicht um ihn? Weshalb wurde er nicht vom Personal angesprochen, das ihm klar machte, das Hotel zu verlassen?
    Nichts davon passierte. Keiner kümmerte sich um den Gast, der wie verloren an der Tür stand.
    Abe Douglas war mein Verhalten aufgefallen. »He, John, was ist denn, zum Teufel?«
    »Keine Ahnung. Siehst du ihn?«
    »Wen?«
    »Den Killer!«
    Der G-Man lachte so laut, dass es in mein Ohr hineinschallte. Dann schüttelte er den Kopf und sagte dabei: »Was redest du denn da?«
    »Ich spreche von dem Kapuzenmann.«
    »Ja und?«
    »Er ist an der Drehtür, Abe!«
    »Du spinnst, John, du spinnst wirklich...«
    ***
    Das war genau der Moment, an dem ich lieber schwieg. Nur nichts sagen, nur den Mund halten. Auf keinen Fall eine falsche Antwort geben. Dafür drehte ich meinen Kopf nach rechts und merkte zugleich, dass über meinen Rücken ein Schauer lief.
    War ich verrückt? Sah ich schon weiße Mäuse, wo es keine gab? In diesem Fall den Kapuzenmann mit dem Messer, das er tatsächlich gezogen hatte, und auf mich so wirkte wie jemand, der sich ein Opfer aussuchte, das er töten konnte.
    Es war zum Lachen. Und trotzdem so verdammt ernst. Ein Mörder hatte das Hotel betreten, und nur ich war in der Lage, ihn zu sehen. Kein anderer Zeuge.
    Abe Douglas wunderte sich über mein länger andauerndes Schweigen. »He, John, was hast du?«
    »Nichts, Abe.«
    »Doch, verdammt. Du hast doch vom Kapuzenmann gesprochen, den du an der Drehtür gesehen hast.«
    »Das ist wahr.«
    »Aber wo steckt er?«
    Ich hätte es ihm erklären können. Nur brachte das nichts. Er hätte ihn längst sehen müssen, aber er sah ihn nicht. Der Mann war nur für mich zu erkennen, Es wiederholte sich zwar nicht die Szene im Fahrstuhl, aber eine gewisse Verbindung war schon vorhanden, denn diese Gestalt galt allein mir.
    »Sag was, John!«
    »Ruhig, Abe, ruhig. Keine Aufregung. Du siehst den Kapuzenmann also nicht?«
    »So ist es.«
    »Aber ich sehe ihn.«
    Abe Douglas schaute mich weiterhin von der Seite an. Sein Gesicht sprach Bände. Der skeptische Ausdruck war nicht zu übersehen. Er schüttelte auch den Kopf und setzte zum Sprechen an. Erst beim zweiten Mal schaffte er es.
    »Wenn ich dich ja nicht verdammt gut kennen würde, John, dann würde ich sagen, was redest du da für einen Mist? Aber ich kenne dich, und deshalb glaube ich dir. Aber ich sehe keinen Kapuzenmann, sondern nur die normalen Gäste hier in der Halle. Und ich gehe davon aus, dass auch sie ihn nicht sehen, sonst würden sie sich ganz anders verhalten. Schreien, weglaufen, wie auch immer. Ich sehe die Security Guards so unauffällig auffällig in den Ecken stehen, aber auch sie greifen nicht ein, und so muss ich davon ausgehen, dass du einen Geist siehst, John.«
    »Perfekt!«
    »Es ist demnach ein Geist?«
    »Eine andere Möglichkeit gibt es für mich nicht. Und ich denke dabei an den Spiegel im Bad und an den Fahrstuhl. Es kann sein, dass sich die Dinge verändert haben, denn

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