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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sitzen. Nur die Fingerspitzen bewegten sich leicht auf der Sessellehne.
    »Wie... äh... kann das sein?«
    »Das fragen wir uns auch, Mrs. Lane.«
    »Ich kann Ihnen keine Antwort geben.«
    »Sind Sie sicher?«, meinte Abe Douglas.
    »Ja. Was habe ich mit dem Teufel zu tun?« Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Sehe ich etwa aus wie der Teufel oder wie des Teufels Gespielin?«
    »Das haben wir auch nicht behauptet. Aber Mr. Sinclair ist auf diesem Gebiet ein Spezialist. Er hat Erfahrung mit dem Teufel. Er kennt die oft verschlungenen Wege dieser Kreatur. Er weiß, dass der Teufel die Tarnung liebt und sie auch immer wieder einsetzt. Aus diesem Grunde haben wir das Thema angesprochen.«
    Was die Frau vor uns wirklich dachte, ließ sich an ihrem Gesicht nicht ablesen. Jedenfalls dachte sie nach und legte dabei auch ihre Stirn in Falten. Schließlich meinte sie: »Dann denken Sie also daran, dass der Teufel und ich eine Verbindung eingegangen sind. Dass ich ihm zur Seite stehe – oder?«
    Dagegen wehrte sich der G-Man. »Nein, nein, das habe ich nicht gesagt. Auf keinen Fall.«
    »Es hörte sich so an.« Die Frau beugte sich vor.
    Ihre Stimme hatte sie erhoben. Sie klang jetzt schärfer. »Ich habe mich freiwillig bei Ihnen gemeldet. Ich habe Ihnen Bescheid gesagt. Ich habe mit offenen Karten gespielt, und ich muss jetzt erleben, dass Sie mich verdächtigen. Das finde ich nicht gut.«
    »Wir verdächtigen Sie nicht«, sagte Abe. »Wir gehen nur gewissen Hinweisen nach.«
    »Das sollen Sie auch. Ich kann Ihnen nur weiterhin sagen, dass Sie über mich nicht an den Teufel herankommen. Oder an wen auch immer. Aber wenn Sie mich fragen, dann muss ich Ihnen sagen, dass dieser Killer kein normaler Mensch ist. Ich sehe ihn als einen verstörten Typen an, der im Leben nicht mehr zurechtkommt und nicht unterscheiden kann, wo das normale Leben anfängt und das unnormale beginnt.« Sie nickte uns noch zu. Es war ein Abschiedsnicken. »Das wollte ich Ihnen sagen.«
    Wir verstanden und erhoben uns. Zufrieden waren wir beide nicht, obwohl wir das mit einem Lächeln überspielten. Die Frau brachte uns bis zur Tür. Sie besaß den geschmeidigen Gang eines Mannequins und gehörte zur Generation der Frauen, die es durch ihr Selbstbewusstsein geschafft hatten, an die Sonnenseite des Lebens zu gelangen. Auch wenn dies mit harter Arbeit verbunden war.
    »Ja, da wäre noch eine Frage, die ich Ihnen stellen möchte«, sagte Abe Douglas.
    »Bitte...«
    »Wann öffnet Ihre Bar?«
    Sharon Lane lächelte hintergründig. »Das heißt, dass ich also mit einem Besuch Ihrerseits rechnen muss.«
    »Genau.«
    »Kommen Sie einfach am Abend.«
    »Danke.«
    »Und werden wir Sie ebenfalls vorfinden?«, erkundigte ich mich.
    »Wenn es meine Zeit erlaubt, schon. Bisher sieht es gut aus, denn die Termine halten sich in Grenzen.«
    »Danke, das ist es für’s Erste gewesen.«
    »Nichts zu danken. Ich bin nur meiner staatsbürgerlichen Pflicht nachgekommen.«
    Nun ja, reden konnte man viel. Wie es dann wirklich aussah, stand in den Sternen.
    Wir verließen das Haus, das innen zwar eine gewisse Pracht zeigte, im Prinzip auf mich allerdings einen sehr kalten Eindruck machte. Wir sprachen auch nicht miteinander.
    Das änderte sich erst, als Abe die Wagentür von innen zugezogen hatte und sich anschnallte.
    »Was hältst du von ihr?«
    Ich musste lachen. »Genau diese Frage habe ich erwartet, mein Lieber.«
    »Dann kannst du mir auch eine Antwort geben.«
    »Gern. Ich traue ihr nicht.«
    »Super, und warum nicht?«
    Ich schaute durch die Scheibe und verfolgte die vom Baum fallenden Blätter. »Ja, warum nicht?«, wiederholte ich. »Das ist schwer zu sagen. Sie ist mir zu cool. Sharon Lane gehört zu den Frauen, die alles im Griff haben. Sie ist mir einfach zu glatt. Sie spielt mit den Menschen. Ich weiß nicht, wie sie ihre Mitarbeiterinnen behandelt oder ihre Kunden, aber mir ist und bleibt sie suspekt.«
    »Vertraust du ihr, John?«
    »Sollte ich das?«
    »Ja. Schließlich hat sie sich freiwillig an uns gewandt.«
    Ich winkte ab. »So etwas kann auch eine Täuschung sein. Sie ist ja nicht dumm und kann sich sehr wohl in die Situation eines ermittelnden Polizisten hineinversetzen. Sie wird davon ausgegangen sein, dass wir im Laufe unserer Ermittlungen auf sie gekommen wären. Und so hat sie den Schritt nach vorn gemacht.«
    »Dann arbeiten sie und der Teufel zusammen. Oder sie bilden wirklich ein Dreieck, dessen Verbindungslinien durch die letztendlich

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