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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ermordeten Menschen geschaffen worden sind. Was steckt dahinter?«
    Ich zuckte die Achseln.
    Abe wollte es nicht wahrhaben. »John, jetzt enttäusche mich nicht. Ich kenne dich. Du bist jemand, der sich mit diesen Dingen verdammt gut auskennt. Mit der Hölle, deren Folgen und auch mit dem Teufel hast du Erfahrungen genug gehabt.«
    »Das stimmt auch.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Ist es nicht, Abe.«
    »Warum nicht?«
    »Weil jeder Fall anders ist.«
    »Okay, das will ich mal so stehen lassen.« Er startete den Wagen. »Weißt du, wo wir jetzt hinfahren?«
    »Zu deinem Büro?«
    »Bist du wahnsinnig? Nein, wir fahren dorthin, wo ich einen anständigen Kaffee bekomme. Ich kenne da einen kleinen Laden, der von einem Italiener geführt wird. Er macht den besten Cappuccino, den du dir vorstellen kannst. Wenn ich bei ihm bin, kommen mir eigentlich immer die besten Ideen.«
    »Ach. Gibt es das auch?«
    »Sei friedlich, sonst werde ich zur Bestie.«
    »Das möchte ich sehen.«
    »Ich bin schlimmer als der Teufel.«
    »Klar, wer bei deiner Organisation arbeitet, der muss fast so sein.«
    Abe Douglas grinste schief. »Im Prinzip hast du sogar Recht...«
    ***
    Es ging alles glatt. Niemand hielt uns auf. Und New York zeigte sich von zwei Seiten. Wettermäßig von der besten, verkehrsmäßig aber von der miesen, denn immer wieder steckten wir fest, und ich fragte mich, wo wir einen Parkplatz fanden.
    Hätte ich die Frage meinem Freund gestellt, ich hätte eine Antwort bekommen. Er wusste sie, denn er fuhr auf einen Hinterhof, der nicht eben Vertrauen erweckend aussah. Als wir aus dem Auto stiegen, gab es das große Hallo.
    Abe Douglas und auch ich wurden begrüßt wie Freunde, und darüber wunderte ich mich. Als ich die entsprechende Frage stellte, gab mir Abe lachend die Antwort.
    »Dem Besitzer dieses Lokals habe ich mal einen Gefallen getan. Seit dieser Zeit ist er mir dankbar. Ich will mich nicht groß hervorheben, aber ohne mich ginge es ihm schlecht.«
    »Mafia?«
    »Genau. Sie wollten ihn fertig machen. Ich habe die Dinge richtig stellen können. Die Gang, die dieses Viertel beherrschte, ist zerschlagen, und Enzio kann in Ruhe arbeiten. Wir haben sogar einen Parkplatz bekommen. Alles andere wird sich ergeben.«
    So musste man es sehen, und wenn Abe Douglas dies sagte, dann musste es stimmen. Nur von einem Café hatte ich noch nichts gesehen. Das änderte sich recht schnell. Durch einen hinteren Eingang betraten wir das Haus. In einem Flur standen Kartons und Kisten, manche geöffnet, andere noch verschlossen. Der Geruch von Kaffee wehte uns entgegen. Es war toll, das Aroma zu riechen. So ließ sich die Düsternis der Umgebung besser ertragen.
    Enzio erwartete uns, noch bevor wir seinen Laden betreten hatten. Sein Gesicht bestand fast nur noch aus Mund, so weit hatte er ihn aufgerissen. Er lachte, er umarmte Abe, der einige Male vor Vergnügen auf Enzio’s Glatze schlug.
    Ich wurde als Freund vorgestellt und auch entsprechend behandelt. Ich musste mich umarmen lassen, und wenig später saßen wir an einem runden Tisch zusammen.
    Es wurde Kaffee serviert, und auch einen Grappa konnten wir nicht ablehnen.
    Innerhalb von Minuten hatte ich die Familiengeschichte erfahren. Enzio und seine Frau hatten vier Kinder, und jedes der Kinder hatte es geschafft, sich ein eigenes Lokal einzurichten. So waren die beiden Mädchen und die zwei Jungen versorgt, wie er uns erklärte.
    Den Laden hier betrieb Enzio mit seiner Frau gemeinsam. Als Bedienung hatte er zwei Nichten angestellt.
    Abe Douglas erkundigte sich nach Enzio’s persönlichem Befinden. Es gab keine Probleme mehr, die Gang war zerschlagen, und auch die Zukunft sah nicht schlecht aus.
    Wir wurden gefragt, ob wir auch etwas essen wollten. Ablehnen konnten wir nicht, und so entschieden wir uns für einen Salat des Hauses, den Enzio’s Frau zubereitete, eine richtige Mamma. Zumindest was ihr Äußeres anbetraf. Da brachte sie schon einige Pfunde auf die Waage. Ihr Reich war die Küche, und da beherrschte sie ihren Job perfekt.
    Das Lokal war bekannt. Es füllte sich mit Stammgästen, sodass Enzio alle Hände voll zu tun hatte.
    Als Abe Douglas mein relativ ernstes Gesicht sah, schaute er mich an und runzelte die Stirn. »He, was hast du?«
    Ich schüttelte den Kopf und musste leise lachen. »Es ist schon seltsam. Da bin ich nach New York gekommen, um mit dir einen mehrfachen Killer zu jagen, und was tun wir? Sitzen hier bei einem Italiener und lassen es uns gut

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