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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dienstmarke.
    Die Blonde war schon wieder auf dem Weg zurück, als sie stehen blieb. »Was soll das?«
    »FBI!«
    Drei Buchstaben, die bei gewissen Menschen schon immer eine Panik ausgelöst hatten. Von einer Panik konnte man bei Judith nicht sprechen, doch sie reagierte auch nicht normal, sondern eher wie jemand, der ein schlechtes Gewissen hat. Unter der blassen Schminke rötete sich ihr Gesicht. Etwas fahrig strich sie über das blonde Haar, das auf ihrem Kopf hochgetürmt lag. Der kleine perfekt nachgemalte Mund verzog sich, und in ihren Augen schien plötzlich Eis zu liegen.
    »Begriffen?«
    Judiths Hand sank nach unten. »Was wollen Sie?«
    »Nur mit ihrer Chefin reden.«
    »Sie ist nicht da!«
    Abe lächelte eisig. »Das wissen wir. Doch wir werden sie anrufen. Ich will die Handynummer.«
    »Nein, verflucht!«
    Abe stand unter Dampf. Der Fall war ihm unwahrscheinlich an die Nieren gegangen. Wenn ich ihn jetzt nicht zurückhielt, beging er unter Umständen einen Fehler.
    »Lass es«, sagte ich mit ruhiger Stimme. »Wir werden auch so zurechtkommen.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Abe zögerte noch. Dann entspannte er sich. Zu Judith gewandt sagte er: »Mein Kollege hat Recht. Wir kommen auch ohne Sharon zurecht, aber Sie werden uns ein wenig herumführen, denn ich denke, dass es in diesem Haus noch andere Räume gibt als nur die Bar.«
    »Schon, aber die sind leer.«
    »Wir werden uns davon überzeugen.«
    Judith zeigte sich noch immer störrisch. »Dazu haben Sie kein Recht. Es ist ein privater Bereich. Sie besitzen keinen Durchsuchungsbefehl und können deshalb nicht so einfach...«
    Ich unterbrach sie mit einer scharfen Frage. »Was haben Sie zu verbergen, Judith?«
    Im ersten Moment war sie etwas durcheinander. »Ich?« Sie schüttelte den Kopf. Sicherheit gab ihr das nicht. »Was sollte ich denn zu verbergen haben?«
    »Das versuchen wir eben herauszufinden. Wir lassen uns nicht gern an der Nase herumführen.«
    »Das hatte ich auch nicht vor.«
    » Sorry , aber wir sehen das anders.«
    Abe Douglas winkte scharf ab. »Wir haben genug geredet, verdammt noch mal. Jetzt ist wichtig, dass wir etwas tun. Sie werden uns die Räume zeigen und damit basta. Glauben Sie nur nicht, dass wir zum Spaß hier sind. Es gibt einige Verdachtsmomente, die ausreichen, um Sie festzusetzen. Zumindest für drei Nächte.«
    »Ich weiche der Gewalt«, erklärte Judith spröde. Ihr Mund wirkte jetzt noch kleiner, und sie hatte die Haut an ihren Wangen nach innen gesaugt, sodass zwei kleine Kuhlen entstanden waren.
    Für mich stand fest und für Abe sicherlich auch, dass sie uns etwas erzählen wollte. Wir trauten ihr nicht über den Weg, auch wenn sie sich kooperativ gab und vor uns herschritt. Dass sie wütend war, sahen wir an ihren Händen, die sie zu Fäusten geballt hatte. Sie schaute sich nicht einmal um, als wir in die Bar gingen und dort erst mal stehen blieben, weil uns die Überraschung traf wie ein Keulenschlag.
    Die sieben Gäste waren verschwunden!
    ***
    »Nein, John, nicht wirklich – oder?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Unter die Tische werden sie sich wohl nicht verkrochen haben.« Ich warf einen Blick nach rechts. Nur der Keeper stand hinter der Bar. Er schaute bewusst an uns vorbei.
    Wir hatten Judith in die Mitte genommen. Ich stellte die Frage mit leiser, aber verständlicher Stimme.
    »Wo sind die Gäste?«
    Sie lachte kieksend. »Wo schon?«
    »Ja, das möchten wir wissen.«
    »Gegangen!«
    Ich schüttelte den Kopf, aber Abe drehte fast durch. Er stellte sich vor die Frau und brüllte sie an. »Halten Sie uns für Idioten? Sie sind weg, das ist klar. Aber wir hätten sie sehen müssen, wenn sie wirklich gegangen wären. Sie hätten an uns vorbeigemusst. Das aber ist nicht passiert, und so können Sie uns auch nicht weismachen, dass sie einfach gegangen sind.«
    Judith hatte wieder etwas mehr Sicherheit gefunden. Recht locker breitete sie die Arme aus. »Suchen Sie die Gäste doch.«
    »Das werden wir auch.«
    Ich ging zur Bar. Der Keeper hatte zugehört. Er wusste, dass ich etwas von ihm wollte, und hütete sich davor, bis dicht an die Vorderseite der Theke zu kommen.
    Das war mir auch egal. Ich wollte nur wissen, wohin die Gäste gegangen waren.
    »Sie haben die Bar verlassen.«
    »Verdammt, das wissen wir. Blind sind wir nicht. Wann und wie haben sie den Raum hier...«
    »Durch die Tür.«
    Ich blieb ruhig. »Dass sie sich nicht in Luft aufgelöst haben, ist klar. Wo sind sie hergegangen?«
    »Der

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