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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ausgang...«
    »Da hätten wir sie sehen müssen.«
    »Aber sie sind...«, er hob die Schultern. Ich sah, dass er Blut und Wasser schwitzte.
    »Schon gut, Meister. Polieren Sie weiter Ihre Gläser.« Er war harmlos, nicht jedoch Judith. Die Blonde wusste genau, wie der Hase lief, und darauf würden wir bauen.
    Neben Abe Douglas stand sie wie eine Salzsäule. Bleich das Gesicht, die Augenbrauen gezupft, so wirkte sie eher wie ein weiblicher Harlekin.
    »Dann werden Sie mal ihren Job wechseln und als Führerin agieren, denke ich mir.«
    »Bitte, wie Sie wünschen.
    Abe nickte. Er hatte sich wieder abgeregt und war froh, dass es weiterging. Aber in seinen Augen leuchtete noch immer die Wut. Er blieb sehr dicht bei Judith.
    Ich ging hinter den beiden her und warf auch einen Blick zurück bis hinter die Bar. Man muss misstrauisch sein, und so wollte ich sehen, ob der Keeper telefonierte und damit jemanden warnte.
    Das tat er nicht. Ich konnte nur hoffen, dass es auch weiterhin so blieb. Die Tür, vor der wir standen, hatten wir zuvor nicht gesehen. Sie befand sich zu sehr im Hintergrund, und hier war es auch recht dunkel. Es war der Weg zu den Toiletten und sicherlich auch zu den privaten Räumen der Besitzerin.
    »Kann ich öffnen?«, fragte Judith spöttisch.
    Ebenso spöttisch klang Abe’s Antwort. »Wir bitten darum.«
    Sie zog die Tür auf. Zumindest bei mir ließ die Spannung nach, als ich in einen völlig normalen Flur schaute, der nichts Gediegenes und Gemütliches mehr zeigte, denn die nackten Wände waren mausgrau gestrichen. Vom Flur aus zweigten die Türen ab. An der rechten Seite befanden sich die Toiletten. Gegenüber sahen wir nur eine Tür mit der Aufschrift Privat .
    »Warte noch einen Moment«, sagte ich zu meinem Freund und durchsuchte die beiden Toilettenräume.
    Sie waren leerer als meine Geldbörse. Etwas anderes hätte mich auch gewundert.
    Blieb das Büro. »Ist es abgeschlossen?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Sie können es probieren.«
    »Das werden wir auch.«
    Es war nicht abgeschlossen. Zwar klemmte die Tür etwas, doch sie ließ sich aufstoßen.
    Viel zu sehen war nicht. Wir schauten in einen dunklen Raum, in dem es nicht nach Akten roch, sondern nach Parfüm. Den Lichtschalter hatte ich schnell gefunden.
    Das Bild, das sich unseren Augen bot, enttäuschte mich nicht. Ein Schreibtisch, zwei Stühle mit roten Polstern, ein Computer, eine schmale Couch, ein Schrank, dessen Tür geschlossen war.
    Mehr nicht...
    Ich durchquerte es und hörte von der Tür her die spöttisch klingende Frage: »Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Nein.«
    »Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.«
    »Das ist nicht gesagt. Eventuell können Sie es doch.«
    »Ach ja? Wie denn?«
    »Indem Sie uns sagen, wohin die Gäste verschwunden sind!«
    »Ich weiß nicht, wo sie wohnen. Sie sind eben nach Hause gegangen oder nehmen woanders einen Drink.«
    »Dabei haben Sie sich dann in Luft aufgelöst.« Ich schaute Judith an und schüttelte den Kopf. »Für wie dumm halten Sie mich eigentlich? Können Sie mir das sagen?«
    »Sie sehen, was Sie sehen, das ist alles.«
    »Genau das ist mir zu wenig!«
    »Kann ich das ändern? Ist es meine Schuld?«
    Abe Douglas flüsterte der Blonden eine Antwort zu. »Sie sollten Ihre Zunge hüten. Das könnte sonst ins Auge gehen.«
    »He, mal langsam. Ich habe nur eine Antwort auf die Frage gegeben. Was Sie hier durchziehen, sind schon Terror-Methoden. Das lasse ich nicht mit mir machen.«
    »Ihnen hat niemand etwas getan, Judith. Aber wir werden auch nicht aufgeben, das sage ich Ihnen gleich.«
    Sie stöhnte. »Wie lange wollen Sie denn noch hier herumeiern und Ihren abstrusen Ideen nachgehen? Die Leute sind weg, und damit hat es sich. Ich kann sie auch nicht herbeizaubern.«
    Es war ärgerlich, das stimmte. Ich hatte zudem das Büro verlassen und stand im Gang. Er war normal, daran gab es nichts zu rütteln. Aber etwas gefiel mir trotzdem nicht. Irgendwas war anders als normal, und darüber grübelte ich nach.
    Schon oft genug hatte ich in Gängen oder Fluren gestanden, die zu einem Lokal gehörten. Ich kannte mich also aus. Aber in den meisten Fällen hatten die Flure anders ausgesehen. Es gab da etwas, was hier fehlte, und darüber zerbrach ich mir fast den Kopf.
    Es war leicht, sogar sehr leicht. Es lag auch auf der Hand, aber ich kam nicht darauf.
    Noch mal schaute ich mich um. Nach vorn, dann wieder zurück bis hin zum Ende.
    Zum Ende?
    Urplötzlich fiel das Brett von meinem Kopf herab. Ich

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