Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hier Frauen, Mister? Nein, ich bin für die Bar verantwortlich.«
    »Und wer bedient an den Tischen?«, fragte Abe.
    »Judith. Sie hat das volle Vertrauen der Chefin. Sharon kann nicht jeden Tag hier bei uns sein. Und wenn sie kommt, bleibt sie oft nicht besonders lange.«
    »Das wird sich dann heute wohl ändern, hoffe ich«, sagte Abe.
    » Sorry, Sir , das kann ich Ihnen nicht genau sagen. Sharon hat viel zu tun. Diese Bar ist quasi nur ihr Hobby.«
    »Ah ja. Wie nett, dies zu hören.«
    Er ging wieder. Ohne darüber gesprochen zu haben, kamen uns die gleichen Gedanken in den Sinn. Jetzt sprachen wir sie aus.
    »Ich fühle mich verarscht«, erklärte mein Freund. »Wir hocken hier bereits fast eine halbe Stunde, und es hat sich nichts getan. Da läuft etwas aus dem Ruder, John.«
    »Dann lass es uns zurückholen.«
    »Worauf du Gift nehmen kannst.«
    Wieder erschienen neue Gäste. Sie wurden von Judith gebracht und zu einem anderen Tisch geführt. Vier Männer und natürlich Stammgäste, wie wir an Judiths Verhalten feststellen konnten. Und noch etwas fiel uns dabei auf. Obwohl sich ihr glattes Verhalten nicht änderte, warf sie uns hin und wieder scharfe Blicke zu, als wollte sie sich davon überzeugen, dass wir noch vorhanden waren.
    Mit der flachen Hand schlug Abe auf die blanke Bar. »So, die nehmen wir uns vor. Ich habe keine Lust, hier noch länger auf Sharon zu warten.«
    Ich stimmte meinem Freund zu. Hier hatten wir tatsächlich den Eindruck, an der Nase herumgeführt zu werden, und das ärgerte mich.
    Als wir den Vorraum betraten, stand Judith an ihrem Pult, drehte uns ihr Profil zu und telefonierte.
    Sie sprach so leise, dass wir nichts verstehen konnten. Dafür sahen wir ihr Nicken. Sie stimmte dem Anrufer wohl zu.
    Als wir näher kamen, hörte sie unsere Schritte. »Ich muss Schluss machen. Es ist alles klar.«
    Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass dieses Gespräch etwas mit unserem Erscheinen zu tun hatte. Das sagten wir ihr nicht, sondern lächelten ebenso wie sie.
    »Unsere Warterei auf Sharon dauert jetzt fast eine halbe Stunde. Wir sind es leid und...«
    »Bitte, meine Herren, regen Sie sich nicht auf. Ich weiß selbst, dass es ein wenig zu lange gedauert hat. Aber ich habe soeben mit Sharon gesprochen.«
    »Und was sagt sie?«
    Jetzt zuckten beim Lächeln Judiths Mundwinkel.
    »Sie lässt sich entschuldigen.«
    Ich glaubte, mich verhört zu haben. Abe war sogar sprachlos geworden. So stellte ich die Frage. »Was lässt sie sich? Entschuldigen?«
    »Das sagte ich schon.«
    »Dann wird sie nicht hier auftauchen?«
    »Nein, am heutigen Abend nicht. Sie hat noch einige Dinge zu erledigen. Es ist ihr etwas dazwischengekommen.«
    So perfekt konnte Judith gar nicht lügen, als dass wir es ihr geglaubt hätten.
    »Aber sie war doch hier!«, hielt ich ihr vor.
    Judith wand sich wie ein Wurm. »Nein, sorry , da muss ich Sie enttäuschen...« Den unschuldigen Augenaufschlag mit den falschen Wimpern nahmen wir ihr nicht ab.
    »Heißt es, dass sie gar nicht hier in der Bar gewesen ist? Oder in ihrem Büro?«
    »Genau das ist es.«
    Bei der nächsten Frage klang meine Stimme nicht eben freundlich. »Und was haben Sie uns erzählt?«
    »Ich habe Sharon einen Gefallen getan. Sie wollte kommen. Sie hatte sich zu der Zeit noch in ihrem Büro aufgehalten, verstehen Sie?«
    »Nein!«
    »Ich sollte es Ihnen nicht sagen. Das ist alles gewesen. Sie tun so, als wäre es eine Katastrophe.« Die Mundwinkel verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln.
    »Es ist keine Katastrophe«, erklärte ich, »aber wir fühlen uns schon übergangen.«
    »Ein Missverständnis.«
    Abe Douglas mischte sich jetzt ein. »Wo erreichen wir sie?«, fragte er in hartem Tonfall.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ist sie nicht in ihrem Büro?«
    »Kann sein, kann aber auch nicht sein.«
    »Ich will die Handynummer!«
    Bis jetzt hatte Judith mitgespielt. Nun aber trat sie zurück und schüttelte den Kopf. »Nein, die werden Sie nicht bekommen«, erklärte sie. »Es ist ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht eines Menschen. Ich möchte Sie jetzt in aller Form bitten, diese Bar hier zu verlassen. Sie sind wegen Mrs. Lane gekommen, aber sie ist nicht hier. Und sie will Sie wohl auch nicht sprechen.«
    »Die Nummer!«, forderte Abe.
    »Nein!«
    Der G-Man hob die Schultern. »Dann anders.«
    Judith rechnete damit, dass er Gewalt einsetzen würde, doch da irrte sie sich. Abe tat etwas anderes. Er griff in die Tasche und zeigte seine

Weitere Kostenlose Bücher