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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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okay.«
    Bevor der Kollege zu einer Rede oder zu Vorwürfen ansetzen konnte, übernahm der G-Man das Wort. Zugleich zeigte er seinen Ausweis. Er machte nicht nur auf mich einen arroganten Eindruck. Aber ich verstand ihn. So überspielte er nur die eigene Hilflosigkeit.
    Wir konnten hier parken. Außerdem standen wir nicht vor dem Hydranten. Der Kollege versprach uns zudem, ein Auge auf den Wagen zu halten, damit er nicht letztendlich doch noch abgeschleppt wurde.
    Ich erlebte all diese Kleinigkeiten, die zum Dasein gehörten. Diese Welt war mit so zahlreichen banalen Dingen gefüllt, dass es mir manchmal schwer fiel, daran zu glauben, in welche Fälle ich stets hineingezogen wurde. Die Normalität und der Schrecken lagen oft verdammt dicht nebeneinander.
    »Wir können gehen«, sagte Abe.
    Ich wollte wissen, ob er sich durch sein Grübeln einen Plan zurechtgelegt hatte. »Wie willst du Vorgehen?«
    Er winkte ab. »Das muss sich ergeben. Ich habe mir nichts Festes vorgenommen. Aber ich weiß genau, dass es nicht alles so normal ist, wie es aussieht, John. Daran sollte man auch denken.«
    »Das heißt...?«
    »Dass ich dieser Sharon Lane nicht über den Weg traue. Sie ist zu perfekt. Ich will ihr die Maske vom Gesicht reißen. Muss ich dir denn noch sagen, wie oft sich Frauen auf die Seite des Teufels geschlagen haben, um etwas von seiner Macht mitzubekommen?«
    »Nein, das brauchst du nicht.«
    »Sehr gut. So schätze ich auch diese Sharon Lane ein.«
    Die Bar hatte sich von der Äußerlichkeit der Umgebung angepasst. Man konnte sie von außen her als gediegen einstufen. Eine leicht rötlich lackierte Eingangstür, aber nicht unbedingt auffällig. Eine Markise stand von der Hauswand her ab und beschützte den Eingang.
    Der Regenbogen war das Zeichen. Am vorderen Rand der Markise war er angebracht und leuchtete in den Farben auf, die für den Gast einfach nicht zu übersehen waren.
    Ich stellte fest, dass wir die einzigen Gäste waren, die sich dem Etablissement näherten. Im oberen Drittel der Tür entdeckte ich ein Guckloch. Einen Türsteher gab es nicht. Man kontrollierte die Gäste innen. In der Türnische war die Klingel angebracht, mit einer Lautsprecherrille darunter.
    Ich drückte den Knopf. Das Geräusch einer Klingel vernahm ich nicht, aber es war schon gehört worden, denn wenig später fragte eine Stimme:
    »Bitte?«
    »Öffnen Sie uns...«
    Die Frauenstimme unterbrach mich. »Sind Sie Mitglied?«
    »Nein, das kann sich jedoch ändern.«
    Neben mir atmete Abe Douglas scharf. Ihm gefiel dieser Empfang nicht. Bevor er sauer werden konnte und womöglich versuchte, die Tür einzutreten, entschärften meine Worte die Situation.
    »Wir sind mit Sharon Lane verabredet.« Ich fügte unsere Namen hinzu.
    »Das ist etwas anderes. Darf ich Sie trotzdem bitten, ein wenig zu warten? Ich muss mich erst bei ihr erkundigen.«
    »Natürlich, gern...«
    Douglas musste einfach lachen. »Was hast du gesagt? Gern? Was glaubst du, wie gern ich hier warte?«
    »Ich weiß.«
    Abe bekam einen roten Kopf. »Ich will diesen verdammten Fall endlich gelöst wissen. Dabei zählt jede Minute. Ich habe mich von meinem Chef schon anmotzen lassen, dass ich mir beinahe vorkam, als wäre ich der Mörder gewesen.«
    »Bleib cool.«
    »Hör auf mit deinem Spruch.«
    »Manchmal ist er gut.«
    Die weibliche Stimme beendete unsere Unterhaltung. »Es stimmt, meine Herren. Ich habe mit Sharon gesprochen.«
    »Danke.«
    Wir hörten das Summen und durften die Tür aufstoßen. Vor uns stand eine blonde Person, die einen schwarzen Hosenanzug trug, der seidig glänzte und perfekt ihren Körper umspannte. Er war tief ausgeschnitten, wobei die Seiten der Brüste sichtbar wurden.
    Sie hieß Judith. Das sagte sie uns, als sie uns zur Begrüßung die Hand reichte.
    »Und wo steckt jetzt Sharon?«, fragte Abe.
    »Das wollte ich ihnen gerade sagen«, erklärte Judith lächelnd. »Sie hat noch etwas zu erledigen. Aber sie bittet Sie, an der Bar zu warten. Die Drinks gehen auf Kosten des Hauses.«
    »Das wird das Haus nicht teuer kommen« murmelte Abe. »Ich trinke sowieso nur Wasser.«
    »Das bleibt Ihnen ganz allein überlassen, mein Herr.«
    Judith blieb freundlich und gelassen. Man konnte sie für diesen Job wirklich als perfekt bezeichnen.
    Wir wurden aus dem Bereich des Eingangs weg in die Bar geführt. Vor uns öffnete sich ein großer Raum.
    Tische und die dazugehörigen Sessel verteilten sich auf zwei Ebenen. Es existierte eine Tanzfläche. Hier konnte

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