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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannten. Möglicherweise waren sie grau oder auch gekälkt, aber sie waren verhängt worden mit schwarzen Tüchern, deren Stoff so schwer war, dass er nicht flatterte. Es konnte auch sein, dass die Wände damit bespannt waren, und man hatte zudem für Licht gesorgt.
    Hier gab es keine Strahler, die ihr Licht in die Dunkelheit hingeschleudert hätten. So etwas hätte auch nicht gepasst. Dort, wo sich die Decke und die Wände trafen, glühten kleine Lampen, die ein Licht verteilten, das eine Mischfarbe besaß. Der Ton schwankte zwischen Rot und Honiggelb.
    Den Fußboden erreichte er nicht. Sein Schein versickerte auf dem Weg nach unten. Wir standen auf einer schwarzen Fläche, die trotzdem nicht aus Beton bestand. Ein weicher Teppich, beinahe wie Samt, besaß einen recht hohen Flor, der fast bis zu unseren Knöcheln reichte.
    Es sprach niemand von uns. Für uns war die Sicht nach vorn sehr wichtig. Dort war nicht alles nur schwarz. Jetzt, wo wir besser sehen konnten, entdeckten wir ein bestimmtes Bild, das mir bekannt vorkam, wobei ich aber nicht genau wusste, wie ich es einordnen sollte. In einer bestimmten Entfernung malten sich unterschiedlich hohe Gegenstände ab, die wie Puppen aussahen, weil sie sich nicht bewegten.
    Nein, das waren keine Puppen, das waren Menschen!
    Und jetzt wurde mir auch bewusst, wo ich sie schon mal gesehen hatte. Oder dieses Bild. Wenn man in einem dunklen Kino in der letzten Reihe sitzt und nach vorn schaut, bekommt man ein ähnliches Bild der Menschen zu sehen, die weiter vorn sitzen und ebenfalls darauf warten, dass der Film endlich anfängt.
    So war es auch hier. Ich hatte sie zwar nicht gezählt, aber ich wäre jede Wette eingegangen, dass sieben Männer vor uns saßen und in eine bestimmte Richtung schauten.
    Da gab es keine helle Leinwand. Vielleicht war sie noch von einem Vorhang verdeckt. Alles konnte in diesem Keller möglich sein, und mir kam auch eine Bühne in den Sinn.
    Ich stieß die neben mir stehende Judith leicht an. Sie zuckte so heftig zusammen, dass ich sie am Arm festhielt, um ihr Ruhe zu geben. »Keine Panik. Es ist alles okay.«
    Ich schaute wieder auf das schattenhafte Bild. »Sind das die sieben Männer von oben?«
    Sie hauchte ein »Ja«.
    »Und worauf warten sie?«
    Jetzt dauerte es einige Sekunden, bevor Judith antwortete. »Sie warten auf das große Höllenspiel. Es wird heute ablaufen. Sie sind die Auserwählten.«
    »Für wen hat man sie auserwählt?« Ich konnte mir die Antwort denken, stellte die Frage aber trotzdem.
    »Für den Teufel.«
    »Ah ja.«
    Neben mir zitterte Judith wieder. Warum sie es tat, war mir rätselhaft. Eigentlich gehörte sie dazu. Da brauchte sie nicht vor Furcht zu beben, doch heute schien alles anders zu laufen. In dieser Atmosphäre konnte man sich nicht wohl fühlen, wenn man zu den normal empfindenden Menschen gehörte. Die Atmosphäre war dumpf und bedrohlich. Die Luft schien mit Unheil geschwängert zu sein. Hier würde etwas passieren, und ich dachte nicht daran, schon jetzt einzugreifen. Das brachte uns nicht weiter.
    Die Zeit verstrich träge. Wahrscheinlich wartete man auf einen bestimmten Punkt, möglicherweise auf eine Uhrzeit, um endlich das tun zu können, weshalb sich die sieben Männer versammelt hatten. Männer. Keine Frauen! Darüber machte ich mir ebenfalls Gedanken, denn die Toten waren Frauen gewesen. Vier Prostituierte. Viermal das Zeichen des Teufels auf den Rücken.
    Da sah ich noch keinen Zusammenhang. Dafür hörte ich die sehr leise Stimme meines Freundes.
    »Wie wäre es, wenn wir uns trennen, John? Von zwei verschiedenen Seiten kommen?«
    »Nein, lass es.«
    »Warum?«
    »Es ist mir einfach zu finster. Und eine Taschenlampe will ich nicht einsetzen.«
    »Okay. Da vorn sitzen die Typen. Wie im Kino.« Abe hatte den gleichen Gedanken verfolgt wie ich. »Aber ein Kino oder ein Theater haben eine Leinwand oder eine Bühne. Was glaubst du? Wird das hier auch der Fall sein?«
    »Ich denke schon.«
    »Ja, es ist eine Bühne.«
    Den Satz hatte Judith gesagt.
    Ich wollte ihr antworten, als mich etwas ablenkte. Von vorn, also von der Bühne her, hörte ich Geräusche. Das konnten Schritte sein, aber auch Flüsterstimmen. Jedenfalls entstand dort eine Unruhe, die ich mir nicht erklären konnte.
    Ich fragte deshalb Judith. »Was passiert dort?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Log sie? Log sie nicht? Eine Antwort konnte ich mir aussuchen. Sie war in diesem Fall allerdings nicht wichtig für mich, denn wir hörten

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