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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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wenige Vampire benutzten. Dort befand sich lediglich eine Tür, die ganz am Ende lag und hinaus ins Freie führte. Vor Jahrhunderten diente sie als Fluchtweg oder zum Schmuggeln von Menschen und sonstiger Ware. Sollte Pierre tatsächlich eine junge Frau durch diese Tür gestoßen haben, wären sie nun vermutlich längst außerhalb des Club-Bereiches.
    Pascals Laune verfinsterte sich. Es kam ihm vor, als hätte Alice ihn regelrecht an der Nase herumgeführt.
    „Offensichtlich verschwendest du meine Zeit“, zischte er und wollte sie im gleichen Moment stehen lassen. Doch sie machte einen Satz nach vorn. Mit beiden Händen klammerte sie sich an seinem Arm fest und wollte ihn so am Gehen hindern.
    „Nein, ganz bestimmt nicht.“ Sie fürchtete seinen Zorn. Daher wagte sie es nicht, ihm in die Augen zu blicken. „Bitte! Ich habe sie doch gesehen. Die Tür war in der Wand da vorne. Da sind sie durch.“
    Pascal funkelte sie an. Die Stelle, auf die Alice deutete, bestand aus einer samtüberzogenen Fläche, die sich ebenmäßig den kompletten Flur entlangzog. Nicht einmal ein Gemälde hing dort, hinter dem sich eine versteckte Tür hätte befinden können. Nur ein paar goldene Leuchter, deren schwacher Schein die Dunkelheit durchbrach.
    „Die Augen eines Vampirs sehen mehr als die von euch Sterblichen.“ Seine Stimme klang verächtlich. „Aber ich sehe rein gar nichts dort an der Wand. Entweder bist du verrückt oder du hältst mich absichtlich zum Narren.“
    „Das würde ich niemals wagen!“, keuchte Alice. „Pierre hat die Tür genau an dieser Stelle geöffnet. Er hat Isabella in die Dunkelheit geschubst. Dann ist er ihr gefolgt. Und als die Tür sich hinter ihm schloss, verschwand sie einfach so …“
    „… als hätte es sie nie gegeben“, vollendete Pascal ihren Satz.
    „Aber sie war da!“
    Pascal ging auf die Wand zu und strich über die Fläche. Ein Zauber? Aber wann hatte es zuletzt einen Vampir gegeben, der sich eines Zaubers bemächtigte? Und aus welchem Grund sollte er das getan haben?
    ~~~
    Pierres Hände legten sich klauengleich um Isabellas Hals. Er drückte zu, bis sie röchelnd nach Luft rang. Ihre Lippen prickelten, und ihre Augenlider flimmerten. Doch sie wollte nicht das Bewusstsein verlieren. Sie rüttelte an den Ketten und trat mit den Füßen nach ihrem Peiniger. Vergeblich. Nicht ein einziges Mal erwischte sie ihn. Er hielt sie auf eine merkwürdige Weise gegen die Wand gepresst. Seine Stärke war überwältigend. Isabella hatte nicht damit gerechnet, einem Vampir gegenüber derart hilflos ausgeliefert zu sein. In den Büchern und in ihrer Vorstellung war alles so viel einfacher gewesen.
    Nun sank sie kraftlos in sich zusammen. Ihr Bewusstsein dämmerte dahin. Lediglich das Prickeln auf ihren Lippen verstärkte sich. Plötzlich spürte sie etwas Kühles.
    Ein Glas?
    Einen Kelch?
    Eine süße Flüssigkeit benetzte ihren Mund. Die ersten Tropfen rannen an ihrem Kinn hinab, doch schließlich schmeckte sie das Getränk auf der Zunge. Es fand seinen Weg in ihre Kehle, bis sie einen Schluck nach dem anderen in sich aufnahm. So lange, bis sie willenlos in der Ecke des Verlieses ruhte, die Arme schlaff in den Ketten herabhängend.
    Pierre lächelte düster, während er über ihr seidiges, dunkles Haar strich. Für ihn war sie ein wildes Tier, dem er zunächst seinen Willen aufzwingen musste. Wie praktisch, dass die Drogen ihm diese Arbeit so ungemein erleichterten.
    Er streichelte ihre mittlerweile arg geschundenen nackten Arme. Sie waren mit Kratzern und Striemen nur so übersät – und überall traten Spuren von Blut hervor. Der Duft ihres Lebenssaftes stieg ihm verführerisch in die Nase. Er zeugte von einem würzig-frischen Aroma.
    Pierre leckte sich genüsslich über die Lippen. Er beugte sich vor und küsste die Verletzungen. Seine Zunge sog das Blut immer gieriger auf, bis er schließlich zubiss, um seinen Hunger an der rassigen Schönheit zu stillen.
    Nur Sekunden später forderte jedoch ein wildes Fauchen seine Aufmerksamkeit. Er wirbelte herum und spürte im gleichen Moment den spitzen Absatz eines Lackstiefels gefährlich gegen sein Gemächt drücken. Widerwillig ließ er von seinem Opfer ab.
    „Chantal.“ Er schenkte ihr einen unschuldigen Blick.
    „Du amüsierst dich ohne mich?“ Wut verzerrte ihr Gesicht. Sie hätte es niemals offen zugegeben, aber sie war eifersüchtig auf das billige Flittchen in seinen Armen. Dass sich die Frau nicht freiwillig an diesem Ort aufhielt,

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